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Planungsverband bringt Fortschreibung des Regionalplans auf den Weg

18.07.2017 Neumarkt.

„Unsere Region weist mit mittlerweile fast 700.000 Einwohnern eine hohe Wachstumsdynamik aus. Und auch die Prognosen für die Zukunft sind sehr gut. Deshalb wollen wir mit der Anpassung unseres Regionalplans bei der Rohstoffversorgung, der Festlegung zentraler Orte, der naturräumlichen Sicherung und auch beim Verkehr dieser Entwicklung auch rechtzeitig Rechnung tragen, stellte Landrat Willibald Gailler bei der Sitzung des Regionalen Planungsverbandes Regensburg im Saal des Landratsamtes fest.



Er begrüßte als Verbandsvorsitzender die Vertreter aus den Landkreisen Kelheim, Cham, Regensburg sowie der Stadt Regensburg, die zusammen die Planungsregion mit rund 689.000 Einwohnern und 118 Gemeinden bilden. Bei den Treffen des regionalen Planungsverbands Regensburg werden langfristige Weichen gestellt in den verschiedensten Bereichen wie Wirtschaft, Verkehr, Natur und Landwirtschaft.
Die Sicherung und Gewinnung von Rohstoffen nimmt dabei breiten Raum ein. Denn, erklärte Abteilungsleiter Thomas Genosko von der IHK Regensburg, in einem Einfamilienhaus stecken rund 200 Tonnen Sand, für einen Kilometer Autobahn braucht man 30.000 Tonnen Sand. Statistisch verbraucht jeder Bundesbürger 300 Tonnen Sand und Kies in seinem Leben, dazu kommen noch rund 29 Tonnen Ton. Und: Hinter jedem Mitarbeiter in der Branche, so Genosko, stehen 50 Arbeitsplätze im Baugewerbe und Kraftverkehr.
Wichtig wäre deshalb seiner Ansicht nach die Entwicklung eines Masterplans zur Sicherung heimischer Rohstoffe in Bayern.

Anlass für die aktuelle Fortschreibung ist die Anpassung an das LEP. Die einzelnen Kapitel dazu erläuterten die Regionsbeauftragte Daniela Steppert und Ltd. Regierungsdirektor Axel von der Regierung der Oberpfalz Aber auch die Erweiterung von Sandabbauflächen muss auf sicherem rechtlichen Rahmen geschehen, so Geschäftsführer Michael Gottschalk
Insbesondere der Landkreis Neumarkt ist auch von den Gesetzesänderungen bei der Windenergie betroffen – denn hier stehen nicht weniger als 65 der 82 Windräder in der Region Regensburg. Allerdings können nach der geltenden Abstandsregel zur nächsten Wohnbebauung auf 99,75 Prozent der Flächen keine neuen Anlagen mehr gebaut werden, außer die Kommunen stellen einen eigenen Bebauungsplan auf. Zudem habe aktuell der Bundestag das neue Gesetz über erneuerbare Energien beschlossen, wonach es künftig keine festen Vergütungssätze mehr gibt.
Wegen der veränderten Rahmenbedingungen stellten die Behörden auch einen „deutlichen Rückgang“ bei Genehmigungsanfragen fest, so dass in der Planungsregion aktuell kein Handlungsbedarf gesehen wird. Deshalb wurde der Bereich Windenergie bei den Zukunftsprojekten erst einmal auf Eis gelegt. Mit Freude zur Kenntnis genommen wurde noch die Fortschreibung der zentralen Orte der Grundversorgung die für möglichst gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region sorgen sollen. Alle Kommunen, die bisher in Klein- und Unterzentren aufgeteilt waren, sollen künftig „Grundzentren“ sein.

Der Vorstand des Planungsverbandes ist nun wieder komplett: Nachdem der bisherige Kelheimer Landrat Dr. Hubert Faltermeier in den Ruhestand gegangen war, wurde nun sein Nachfolger Martin Neumeyer einstimmig zum 1. Stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt, die „niederbayerische Stimme“ im Vorstand, wie Landrat Willibald Gailler anmerkte. Er nannte auch die Schwerpunkte der weiteren Verbandsarbeit: Die Energieversorgung durch die geplanten Stromleitungen, die regionale Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten der Digitalisierung, die Demografische Entwicklung und die Daseinsvorsorge, insbesondere die ärztliche Versorgung auf dem Land sowie die Siedlungsentwicklung.

Foto: Landratsamt

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