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Warum ein Nachhaltigkeitsbeirat die bessere Lösung ist . . .

17.03.2024 Neumarkt.

Die Fraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen und UPW im Neumarkter Stadtrat plädieren in ihrem gemeinsamen Antrag für die Einführung eines Nachhaltigkeitsbeirats. Die Koordinierung soll dabei im Amt für Nachhaltigkeit angesiedelt sein. Dort existiert bereits die notwendige Fachkompetenz mit guter Vernetzung zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie in die gesamte Region. Gleichzeitig fungiert das Amt als Schnittstelle zu den Strukturen der Stadtverwaltung und den politischen Gremien. Der Beirat soll mit Menschen besetzt werden, die wissenschaftliche Expertise oder eine ähnliche fachliche Qualifikation aufweisen. Diese Besetzung ermöglicht es, den Stadtrat und die Öffentlichkeit zielführend und fundiert zum komplexen Querschnittsthema Nachhaltigkeit zu beraten. Als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Stadtrat soll der Beirat den Fortschritt von Nachhaltigkeitszielen – unter anderem aus der Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie – beurteilen. Mit eigenen Initiativen kann die Diskussion in der Gesellschaft angestoßen und unterstützt werden.
 
Wir alle stehen aktuell vor vielen Herausforderungen und durchleben gewollt oder ungewollt viele Veränderungen. Klimawandel, Demokratiefeindlichkeit oder die zunehmende Öffnung der sozialen Schere zwischen Arm und Reich sind nur einige, aber miteinander verwobene Aspekte. Sie verdeutlichen, wie notwendig die ganzheitliche Betrachtung im Sinne der Nachhaltigkeit ist. Nur der nachhaltige Blick auf die Dinge vereint soziale, ökologische, ökonomische und seit neuestem auch kulturelle Aspekte in seiner Gesamtheit.

Das 49. Forum für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung - ein Zusammenschluss von Kommunen in der Metropolregion Nürnberg - hat erst am 14.03.2024 viele aktuelle Handlungsfelder der Nachhaltigkeit aufgezeigt. Auch das Amt für Nachhaltigkeit sowie eine politische Abordnung aus Neumarkt waren beim Forum vertreten. Die gemeinsamen Herausforderungen enden nicht an (Stadt-)Grenzen und lassen sich nicht in verengten Strukturen meistern. Ein Nachhaltigkeitsbeirat mit hoher ökologischer, ökonomischer und sozialer Kompetenz muss den Blickwinkel auf vielfältige Weise erweitern können!
 
Der Antrag von CSU, FDP und SPD, fordert lediglich die Einrichtung eines Umweltbeirats. Eine enge Koordinierung und Verknüpfung mit der Verwaltung ist nicht vorgesehen. Die Verengung einzig auf Umweltthemen sowie eine fehlende oder nur optionale wissenschaftliche Mitwirkung wird den umfassenden Anforderungen der Nachhaltigkeit keinesfalls gerecht. Vielmehr birgt sie die Gefahr, Themen nur separiert und eindimensional zu betrachten. Ganzheitliche Lösungen nach ökologischen UND ökonomischen sowie sozialen und kulturellen Kriterien können dabei aus dem Blick geraten. Auch legt der Antrag von CSU, SPD und FDP die Beurteilung der Nachhaltigkeitsaspekte in die Hände des Stadtrats. Die Mitwirkungsmöglichkeiten eines Umweltbeirats erscheinen dagegen sehr wage gehalten.

gez.                                                           gez.
Franziska Hutzler                                    Olaf Böttcher
(Im Original unterzeichnet)                    (Im Original unterzeichnet)

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