Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Samstag, 04.05.2024 / 18:54:15 Uhr
Neumarkt/OPf.

19° C

 Nachrichten / Stadt

FW-Kreisverband spricht sich für verpflichtendes soziales Jahr aus

13.10.2016 Neumarkt.

Die Freien Wähler im Landkreis bezogen eindeutig Position. Die allgemeine Wehrpflicht für Männer und Frauen, in Form einer echten  Wahlfreiheit zwischen Militär- oder Zivildienst bei angemessener Entlohnung und Sozialversicherung wäre ein Gewinn für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen, so das allgemeine Credo.
 
Als eine „zukunftsweisende Entwicklungschance für die Gesellschaft“ bezeichnete Kreisvorsitzender Günter Müller bei der Vorstandssitzung mit den Ortsvorsitzenden des Landkreises Neumarkt den Grundsatzbeschluss der Freien Wähler beim kürzlich stattgefundenen Bundestreffen zur Einführung eines verbindlichen sozialen Jahres für junge Männer und Frauen.
 
Eine möglichst große Auswahl zwischen sozialem Engagement in Pflegeberufen, bei Rettungsdiensten bis hin zum Wehrdienst bei der Bundeswehr solle deshalb jungen Bürgerinnen und Bürgern in diesem verpflichtenden Jahr geboten werden. 
 
Dies setze jedoch die Wiedereinsetzung einer allgemeinen Wehrpflicht voraus. Deren Aussetzung unter der Ägide des ehemaligen Verteidigungsministers Guttenberg hatte damals breite Zustimmung in der Bevölkerung gefunden. Mittlerweile ergäbe sich jedoch, auch bedingt aufgrund der massiven Veränderung der Sicherheitslage sowie erheblichen Problemen bei den Pflegediensten ein Umdenken in großen Teilen der Bevölkerung. Es sei inzwischen dringend nötig, den Abschaffungsbeschluss unter den neuen Gesichtspunkten zu überdenken.  
 
Die Aussetzung der Wehrpflicht habe nach Erfahrungsberichten von Berufssoldaten zu einem erheblichen Qualitätsverlust bei der Bundeswehr geführt.  Zudem entstünden seither in sozialen Berufsfeldern immer größere Nachwuchssorgen. „Seitdem uns keine Zivildienstleistenden mehr zu Verfügung stehen, leiden wir enorm unter Personaldruck“, sagte Kreisrat und Pflegeheimleiter Gerhard Binder aus Berching und ergänzte, dass „ein verpflichtendes soziales Jahr junge Menschen für die Aufgaben mit Pflegebedürftigen sensibilisieren und möglicherweise für eine Berufswahl im sozialen Bereich ermuntern würde“.
 
Man müsse in der Politik, in Anbetracht der sich immer weiter zuspitzenden Sicherheitslage sowie des Alterskegels einer immer älter werdenden Bevölkerung, wieder zu der Überzeugung gelangen, junge Menschen intensiver für das Allgemeinwohl zu gewinnen, so Freie Wähler Chef Günter Müller. Nicht zuletzt trage es auch zur Reife- und Persönlichkeitsentwicklung bei. „Und seien wir ehrlich“, so Müller, „geschadet hat dies über Generationen hinweg noch niemandem“. 
 
« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: