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Oberpfälzer Nachwuchskräfte aus dem öffentlichen Dienst im Streik

13.10.2020 Oberpfalz.

Rund 90 Auszubildende aus der Oberpfalz beteiligten sich heute, am 13. Oktober am bundesweiten Azubi-Streiktag im öffentlichen Dienst.
 
Gemeinsam mit 500 jungen Streikenden aus dem Öffentlichen Dienst in Nordbayern demonstrierten die Azubis vom Klinikum Neumarkt, der medbo Bezirksklinikum Regensburg und des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK in Nürnberg für ihre Forderungen.
 
Die spezielle Forderung für die jungen Mitglieder, ist die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro monatlich. Darüber hinaus erwarten die jungen ver.di-Aktiven eine tarifvertragliche Regelung der Übernahme von Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung sowie die Kostenübernahme eines ÖPNV-Tickets.

„Die öffentlichen Arbeitgeber sind gut beraten, nicht an den Nachwuchskräften zu sparen“, sagte Anna-Lena Renner, Auszubildende am Klinikum Neumarkt.

In den kommenden zwanzig Jahren werden mehr als 60% der Angehörigen des Öffentlichen Dienstes altersbedingt ausscheiden. Dem gegenüber stehen sinkende Geburtenraten, ein verstärkter Wettbewerb mit privaten Arbeitgebern und eine zunehmende Komplexität der Aufgaben im Öffentlichen Dienst. „Die Arbeitgeber jammern über Fachkräftemangel. In dieser Tarifrunde können sie ein Signal setzen und in gute Ausbildungsqualität und attraktive Rahmenbedingungen für Nachwuchskräfte investieren“, sagte Vanessa Pöllinger vom Klinikum Neumarkt. 

Dass der Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege gravierend ist, hat der Ausbruch der Corona-Pandemie allen vor Augen geführt. ver.di erwartet deshalb, dass auch für die Pflege-Azubis eine Zulage gezahlt wird, um die Ausbildung attraktiver zu machen.

„Für die Auszubildenden im öffentlichen Dienst geht es um viel“ ergänzt der Jugendsekretärin Lisa Freunek. „Viele verlassen im Zuge der Ausbildung ihr Elternhaus. Die Ausbildungsvergütung ist somit kein Taschengeld – sie wird für steigende Mieten dringend gebraucht“.
 
Hintergrund:


Die Gewerkschaft  ver.di fordert für die  2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro und die Anhebung der Azubi-Vergütung um 100 Euro für den gesamten öffentlichen Dienst. Weder in der ersten Verhandlungsrunde am 1. September noch in der 2. Verhandlungsrunde am 19./20. September machten die Arbeitgeber ein Angebot.
 
Daraufhin begannen bundesweit und auch in der Oberpfalz Aktionen und Warnstreiks.
 
Im Mittelpunkt stand vorletzte Woche unter anderem der Gesundheitsbereich, aber auch Beschäftigte aus Stadtverwaltungen und Stadtwerken unter anderem in Tirschenreuth und Sulzbach-Rosenberg. Neben Regensburg, Schwandorf und Neumarkt in der letzten Woche wird der ver.di Bezirk Oberpfalz seine Aktion auch diese Woche ausweiten. Nach Amberg am 12. Oktober, folgte heute Regensburg und am 14. Oktober folgen Warnstreiks bei der medbo Regensburg.
 

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