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Staatsministerin Maria Böhmer besucht Huber SE

28.03.2017 Erasbach.

Auf Einladung von MdB Alois Karl kam Staatministerin Maria Böhmer nach Erasbach und Berching.


„Hier begegnen sich Tradition und Innovation „ schrieb Maria Böhmer, Staatsministerin im Bundesaußenministerium, ins Goldene Buch der Stadt Berching. Nicht von ungefähr. Nach einem Besuch der Firma Huber in Erasbach hatte sich Böhmer von Alois Karl und Bürgermeister-Vertreterin Gerlinde Delacroix einige hübsche Ecken des Sulzstädtchens zeigen lassen.
Auch bedingt dadurch, dass Alois Karl für den Etat des Auswärtigen Amtes zuständig ist. wirken sein Gast und er schon seit einigen Jahren vertrauensvoll zusammen. Die Chemie zwischen ihnen stimmt unübersehbar.

Beim Auswärtigen Amt ist unter anderem die humanitäre Hilfe angesiedelt, für die die Bundesrepublik heuer 1,2 Milliarden Euro in den Haushalt gestellt hat. Und da kommt die Firma Huber ins Spiel. Mit seinen Anlagen sorgt das Familienunternehmen weltweit für verbesserte Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung. Der Zugang zu sauberem Wasser gilt als eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Huber sei ein gutes Beispiel aus der Region, findet Alois Karl, wie von nachhaltiger Politik sowohl die Menschen in Konflikt- und Krisengebieten als auch die heimische Wirtschaft profitieren können.
Firmenchef in fünfter Generation, Georg Huber, erläuterte der Ministerin, dass das Unternehmen glücklicherweise die Turbulenzen der letzten Jahre gut überstehen habe können. Zwar sei der Markt in Russland in Folge der Sanktionen komplett weg gebrochen, aber das habe an anderer Stelle aufgefangen werden können, weil Huber vertrieblich global aufgestellt sei und beispielsweise in China Fuß gefasst habe.

Das Kerngeschäft von Huber Erasbach, der Standort, wo geforscht, entwickelt und produziert wird, ist die Behandlung von Abwasser. Das sei leider in vielen Teilen der Welt aus Kurzsichtigkeit noch ein Stiefkind. Erst wenn Wasser teuer wird, denke der Mensch darüber nach verbrauchtes Wasser wieder bedingt in den Kreislauf zurück zu führen.
Durch den Einstieg bei Mena-Water einem Unternehmen aus den Emiraten, ist Huber nun noch breiter aufgestellt. Mena produziert unter anderem so genannte „Plug and Play“- Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Container die nur aufgestellt und „angestöpselt“ werden müssen. Durch das weit verzweigte Vertriebsnetz bekam Huber nun auch einen deutlich besseren Zugang in afrikanischen Ländern.

Das war ein Stichwort für Maria Böhmer und Alois Karl. Beide sind sich einig darin, dass die Ursachen für die Flucht so vieler Menschen aus Afrika an ihren Wurzeln gepackt werden müssen. Es müsse gelingen, vor allem den jungen Menschen in den Ländern des so lange ausgebeuteten Kontinents Perspektiven zu geben. Dazu zählen Bildung und Ausbildung, Gesundheitsvorsorge und eben auch Zugang zu sauberem Wasser.

Auf seine Erfahrung mit dem Ausbildungsstand in anderen Ländern angesprochen, musste Georg Huber einräumen, dass es oft schwierig sei, Beschäftigte zu finden, die mit den Apparaturen zurecht kommen. Das Personal müsse erst ausgebildet werden. Huber leiste da beinahe zwangsläufig wertvolle Entwicklungsarbeit. Aber da brauche man nicht nach Afrika schauen, in den USA habe das Unternehmen mit ähnlichen Defiziten zu kämpfen. Dass Ivanka Trump nach Deutschland komme, um sich das Duale Ausbildungssystem anzusehen, sei erfreulich.

Die anschließende Führung durch die Werkhallen führte auch an den Edelstahlteilen vorbei, die zur Welt größten Klärschlamm-Trocknungsanlage zusammen gebaut werden. Sie wurde für die Stadt Medellin in Kolumbien bei Huber in Auftrag gegeben.
Bei dem Erasbacher Unternehmen war auch ein Asylbewerber aus Afghanistan beschäftigt, der nun aber in sein Heimatland abgeschoben wurde. Im Gespräch im Berchinger Rathaus war das ein Thema. Für Maria Böhmer und Alois Karl gewiss keine einfache Frage, aber sie waren dankbar, dass sie gestellt wurde. „Denn“, so Karl, „wir schicken niemand dorthin, wo er sogleich abgemurkst wird.“ Und Maria Böhmer erklärte: „Afghanistan ist ein großes Land und es gibt weite Landstriche, wo die Menschen ungefährdet leben können“. Das sei das eine.

Tatsächlich bekämen vor allem junge Asylsuchende, wenn sie eine Ausbildung machen, eine Duldung, unabhängig von ihrem Asylverfahren. Im Übrigen sei sie überzeugt, dass ein großer Teil der Menschen, die bei uns Zuflucht gefunden haben, wieder in ihre Heimat zurück kehren möchten, wenn es möglich ist. „Mit dem, was sei bei uns lernen, können sie helfen, ihr Land wieder aufzubauen.“ Eines hoffentlich nicht fernen Tages würden handwerkliche Fähigkeiten in Aleppo oder Palmyra gebraucht. „Sie lernen auch, ergänzte Alois Karl, Rechtsstaatlichkeit kennen. Rechtsstaatlichkeit bedeutet aber auch, dass der dessen Asylverfahren gerichtlich abgelehnt ist, unser Land wieder verlassen muss. Punkt“.

Foto: hcb

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