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„Jugend forscht“ 2017: Die Suche nach den besten Nachwuchs-Erfindern der Oberpfalz hat begonnen!

16.02.2017 Neumarkt.

Auf diesen Moment hatten 169 junge Frauen und Männer aus der Oberpfalz seit Monaten hingefiebert: Heute, um kurz nach halb elf, ist der Startschuss für den 22. Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in der Oberpfalz gefallen. Zwei Tage lang dreht sich in der Kleinen Jurahalle in Neumarkt nun alles um die Erfindungen und Forschungsergebnisse junger Hobby-Tüftler in den Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik, Physik und Technik.



94 angemeldete Arbeiten in sieben Fachbereichen
Ein Haarspray ohne Chemie, verkehrssichere Seifenkisten, Strom aus Abwasser, elektrisch gesteuerte Hühnerstallklappen, ein digitaler Blindenstock, Papier aus Stroh, eine Physik-Lern-App oder die umweltfreundliche Wiederverwertung von ausgespucktem Kaugummi – an diesem Morgen gleicht die kleine Jurahalle einem Jahrmarkt pfiffig-genialer Ideen. Insgesamt gibt es in den Wettbewerbsklassen „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ 94 Projekte zu bestaunen. „Unsere Juroren, allesamt Experten in ihren Fachbereichen, haben sich für den Regionalwettbewerb eigens zwei Tage freigenommen“, erklärt Brigitte Frauenknecht, Personalleiterin bei Pfleiderer am Standort Neumarkt und Patenbeauftragte von „Jugend forscht“: „Wir sind ihnen daher sehr dankbar, dass wir regelmäßig auf sie zählen dürfen.“

Ideen dicht an dicht: Zwei Quadratmeter für jedes Projekt
Um sich eingehend über jedes einzelne Projekt zu informieren, wandern die Juroren in Teams von Stand zu Stand. Anhang von Prototypen, Anwendungsbeispielen, Modellen und Plakaten präsentieren die Teilnehmer dort ihre Erfindungen und Forschungsergebnisse. Die zwei Quadratmeter Standfläche reichen in den meisten Fällen aus.

Nur für Jakob Götz (16), Christoph Hecker (17) und Florian Otto (19), wird es eng. Die drei Pfleiderer-Azubis haben eine neuartige Absturzsicherung für landwirtschaftliche Silowände entwickelt und den originalgroßen Prototypen mitgebracht: ein klappbares Laufgitter mit Seitengeländer. „Wir hatten immer wieder von schweren Arbeitsunfällen gehört, die passiert sind, als Landwirte ihre Siloanlagen befüllt haben“, erzählt Christoph Hecker: „Und weil wir ohnehin alle drei landwirtschaftlich ambitioniert sind, haben wir dieses gefährliche Problem zu unserem Projekt gemacht.“

Die drei angehenden Industriemechaniker setzten sich daher zusammen und überlegten, wie eine zuverlässige Absturzsicherung aussehen könnte. „Wir hatten das Glück, dass uns unser Ausbildungsbetrieb dabei unterstützt hat an diesem Projekt zu arbeiten“, erzählt Florian Otto: „Wir durften die Lehrwerkstatt nutzen und unsere Ausbilder jederzeit um Rat fragen, falls wir mal nicht weiter wussten.“

Junge Leute sammeln „Wissen, Erfahrung und Selbstvertrauen“
Dieses Engagement hat sich gelohnt. Nicht nur könnte die Silo-Absturzsicherung schon bald zur Marktreife gelangen und künftig viele schwere Unfälle verhindern. Auch die drei jungen Männer seien an ihrem gemeinsamen Projekt merklich gereift, stellt ihr Ausbildungsleiter Andreas Götz fest: „Dass sie im Team ihr eigenes Projekt konzipieren, monatelang daran arbeiten, es zur Umsetzung bringen und vor Fachleuten präsentieren, bringt ihnen enorm viel neues Wissen, Erfahrung und Selbstvertrauen ein.“

Gleiches gelte für die vielen Teilnehmer, die noch zur Schule gehen, bestätigt Julia Fesseler, Lehrerin am Ostendorfer Gymnasium in Neumarkt, die zusammen mit ihrer Kollegin Christina Roidl die Wettbewerbsleitung innehat. „Natürlich wollen sie alle auch gerne gewinnen. Aber aus unserer Sicht ist allein schon die Teilnahme an „Jugend forscht“ eine reife Leistung. Dass sie so viele Monate lang an einem Projekt gearbeitet haben und sich nun dem Urteil einer fachkundigen Jury stellen, zeugt von viel Freude am Forschen, von Durchhaltevermögen und nicht zuletzt von guten Nerven.“

Damit jedoch der Spaß nicht zu kurz kommt, hat das Organisationsteam von Pfleiderer gemeinsam mit dem Ostendorfer Gymnasium ein buntes Rahmenprogramm für die Teilnehmer zusammengestellt, die zwischen zehn und 21 Jahre alt sind. Sie alle erwartet heute Abend im Ostendorfer Gymnasium noch ein leckeres Essen mit Musik und Show.

Die Öffentlichkeit ist eingeladen: Am Freitag, den 17. Februar, ab 9.30 Uhr
So sind die Teilnehmer gut gestärkt für den zweiten Tag des Regionalwettbewerbs: Am morgigen Freitag, den 17. Februar, steht die Kleine Jurahalle ab 9.30 Uhr allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Während die Jury hinter verschlossenen Türen ihre Abschlusssitzung abhält, präsentieren die Jungforscher und Tüftler noch bis 13.30 Uhr ihre Projekte.

Foto: Pfleiderer Deutschland GmbH

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