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Jahrespressebericht 2014 der Autobahnpolizei Parsberg

20.03.2015 Parsberg.

Verkehrsunfall-Geschehen

Von der APS Parsberg wird auf der Bundesautobahn 3 das etwas mehr als 50 km lange Teilstück zwischen den Anschlussstellen Oberölsbach und Laaber betreut. Insgesamt ereigneten sich in 2014  337 Verkehrsunfälle.

Bei 32 Unfällen mit Personenschaden wurden 48 Personen verletzt. Dies bedeutet einen erfreulichen Rückgang von ca. 27 % bei der Zahl der Unfälle (VJ 44) und 40 % bei den verletzten Personen (VJ 80). Die sogenannten „Verkehrsunfälle mit schwerwiegendem Sachschaden“ nahmen um ca.  21 % von 94 auf 74 ab.

Ein Großteil der Unfälle waren Kleinunfälle. Die Anzahl betrug 231 (VJ 238). 2014 musste kein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang bearbeitet werden.

2014 wurden 31 Unfallfluchten aufgenommen (VJ 56), wobei 7 geklärt werden konnten (22,6 %).

Hauptunfallursachen waren das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit (36 Unfälle) und Fehler beim Überholen (22 Unfälle). 10 Unfälle passierten aufgrund ungenügendem Sicherheitsabstandes und 18 wegen begangener Fehler beim Abbiegen, Ein- und Anfahren. Leider musste auch ein Unfall aufgenommen werden, bei dem der Fahrer alkoholisiert war.

Der Gesamtschaden bei den Unfällen mit Personenschaden und den schwerwiegenden Unfällen betrug 738 000 Euro. Der Sachschaden bei den Kleinunfällen wird nicht registriert.

Insgesamt darf festgestellt werden, dass sowohl die Verkehrsunfälle als auch die verletzten Personen rückläufig sind.

Das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen auf Höhe der Anschlussstelle Neumarkt lag 2012 (keine neueren Zahlen vorhanden)  bei etwas mehr als 36 000 Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen. Der Anteil des Schwerverkehrs war dabei 26,9 %  (etwa 9750 Fahrzeuge).

Insgesamt wurden bei der APS Parsberg  16 Alkoholfahrten und 10 Drogenfahrten ohne Unfallfolgen zur Anzeige gebracht.


Kontrollergebnisse

Die Beamten der APS Parsberg kontrollierten in 2014 insgesamt 6781 Fahrzeuge. 3572 davon waren Lkw-Fahrer.  1359 wiederum - ca. 38 % - mussten beanstandet werden. Die häufigsten technischen Mängel waren Beanstandungen der Lichtanlage und Elektrik (44), der Bremsanlage (44) und der Reifen (13). 45mal musste aufgrund schwerwiegender Mängel die Weiterfahrt unterbunden werden.

Nach wie vor stellt die Verfolgung von Verstößen gegen die Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten) im Lkw-Verkehr einen  absoluten Arbeitsschwerpunkt dar. 2014 wurden auf diesem Sektor 694 Anzeigen nach dem Fahrpersonalrecht und 45 Anzeigen nach dem Güterkraftverkehrsgesetz erstellt. Des Weiteren verfolgten die Beamten der APS Parsberg 754 Verstöße nach der Straßenverkehrsordnung und nach der Straßenverkehrszulassungsordnung. Die häufigsten Anzeigen waren hier wegen Gewichtsverstößen,  Ladungssicherungsverstößen, Nichteinhalten des Lkw-Überholverbotes, Sonntagsfahrverbot sowie Gurt- und Handyverstößen zu fertigen.

Bei einer großen Anzahl der beanstandeten Kfz-Führer handelt es sich um Ausländer. Um die Bezahlung der Geldbuße sicherzustellen, wurden 612 Sicherheitsleistungen erhoben.


Strafverfahren

2014 bearbeitete die APS Parsberg insgesamt 226 Kriminalstraftaten. Die Aufklärungsquote betrug 56,6 %. Dabei wurden 126 Personen angezeigt. 114 Beschuldigte waren männlich und 12 weiblich.

65 Delikte waren Tankbetrügereien (Vorjahr 68 Tankbetrügereien). Rückläufig waren die sogenannten Dieseldiebstähle mit 39 Delikten (VJ 54). Die Tatorte sind in der Regel Autobahnparkplätze. Hierbei werden von Lkws die Tankdeckel abgedreht und der Diesel abgepumpt. Dies passiert in der Zeit, in der die Fahrer in ihrer Schlafkabine die Ruhezeit einbringen. 37 Personen wurden zur Anzeige gebracht, da sie für ihr benutztes Kfz entweder keine oder nicht die erforderliche Fahrerlaubnis hatten bzw. zum Fahren ohne Fahrerlaubnis die Ermächtigung erteilten.

16 Fahrer mussten 2014 angezeigt werden, da sie ein Kraftfahrzeug führten, obwohl der Promillegehalt im Blut mindestens 0,5 Promille betrug. Daneben wurden 10 folgenlose Drogenfahrten festgestellt und die jeweiligen Fahrer zur Anzeige gebracht.

Rasant ist der Zuwachs bei den Vergehen gemäß dem Aufenthaltsgesetz. Hierbei handelte es sich 2014 ausnahmslos um Asylbewerber, die illegal ins Bundesgebiet eingereist waren und hier Asyl beantragten.


Schwertransportbegleitungen

2014 wurden durch die Beamten der APS Parsberg insgesamt 455 Schwertransporte begleitet. Es fielen dadurch 963 Einsatzstunden an.


Besondere Einsätze/ Besonderheiten

Am Samstag, 17.05.2014 fuhr kurz nach der Anschlussstelle Velburg ein ungarischer Reisebus auf einen Lkw auf. Der Bus war besetzt mit 48 Schülern und Lehrern, die unterwegs zu einem Ausflug nach England waren. Mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehr Velburg, des BRK-Rettungsdienstes und der Velburger Bevölkerung wurden die 48 Personen untergebracht und mit Essen versorgt. Da die Gruppe einen Termin zur Überfahrt von Calais nach Dover hatte, musste ein Ersatzbus organisiert werden. In der Zwischenzeit bekam die ungarische Reisegruppe noch eine Stadtführung durch Velburg.

Die APS Parsberg feierte am 01.10.2014 ihr 25jähriges Bestehen. Der Festakt wurde im Burgsaal mit zahlreichen hochrangigen Politikern wie Herrn Staatssekretär Albert Füracker, Herrn Landrat Willibald Gailler und Herrn 2. Bürgermeister Jakob Wittmann sowie Herrn Polizeipräsidenten Rudolf Kraus, allen ehemaligen Dienststellenleitern sowie den Bediensteten der APS und der PI Parsberg gefeiert.

Am 03.10.14 erhielt eine Streife der APS Parsberg kurz nach Mitternacht die Mitteilung, dass sich auf einem Parkplatz zwischen Laaber und Beratzhausen  29 Asylbewerber befinden. Es handelte sich um syrische Staatsangehörige, die von Syrien über die Türkei nach Deutschland geschleust wurden. Die Asylbewerber wurden nach Zuführung von weiteren Polizeikräften in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Parsberg untergebracht. In enger Absprache mit dem Landratsamt Regensburg sowie der Stadt und der Feuerwehr Parsberg wurden die Personen versorgt und nach der polizeilichen Sachbehandlung mit einem Bus in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Zirndorf gebracht.


Sonstiges

Enorme Probleme ergeben sich für die Polizei und für die Rettungsdienste bzw. Feuerwehren immer wieder durch die mangelnde Bereitschaft bzw. Unkenntnis der Verkehrsteilnehmer, dass bei Unfällen eine Rettungsgasse gebildet werden muss. Das Bilden einer Rettungsgasse in der Mitte der Fahrbahn auch schon bei stockendem Verkehr ist keine Frage der Höflichkeit, sondern eine gesetzlich festgelegte Pflicht. Denn nach einem Unfall müssen Rettungsfahrzeuge die Verletzten schnellstmöglich erreichen, um deren Überlebenschance zu erhöhen. Dabei zählt jede Minute.  Aber auch z.B. Abschleppfahrzeuge stehen aufgrund fehlender Rettungsgasse immer wieder im Stau und können deshalb ihre Arbeit nicht verrichten. Dadurch werden die Bergungsmaßnahmen unnötig verlängert. Die Rettungsgasse ist offen zu halten, bis der Verkehr wieder rollt. Vor allem an Lkw-Fahrer sei hier appelliert, bei stockendem Verkehr nur die rechte Fahrspur zu benutzen.

 

Grafiken und Bilder: Autobahnpolizeistation Parsberg

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