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IG BAU fordert mehr Kontrollen auf Baustellen

22.11.2018 Neumarkt.

Mehr Kontrollen im Kreis Neumarkt in der Oberpfalz gefordert
 
 
Mit ihr ist nicht gut Kirschen essen. Wenn Zollbeamte auf die Baustelle kommen, werden sie oft fündig. Die IG BAU fordert intensivere Kontrollen. Foto: IG BAU

Regensburger Zoll: Baufirmen brachten Staat um 2,9 Millionen Euro

IG BAU legt Bilanz für erstes Halbjahr 2018 vor
 
Schwarzarbeit und Lohn-Prellerei auf der Spur: Beamte des Zolls sollen die 178 Bauunternehmen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz noch häufiger auf
illegale Machenschaften überprüfen. Das hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit Blick auf neue Zahlen des Bundesfinanzministeriums gefordert. Danach deckten Kontrolleure bei Firmen im Bereich des Hauptzollamts Regensburg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Schaden von 4,7 Millionen Euro wegen nicht gezahlter Steuern und Sozialabgaben auf. Ein Großteil des Betrugs betraf das Baugewerbe: Allein in der Baubranche entgingen dem Staat 2,9 Millionen Euro.
 
Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Grüne) hervor. Für Christian Lang von der IG BAU Oberpfalz steht fest: „Die Bauwirtschaft bleibt im Branchenvergleich ein Hotspot krimineller Energie.“ Insbesondere Beschäftigte aus Osteuropa würden häufig um den Lohn gebracht, der ihnen zustehe. Am Ende komme das den Steuerzahler teuer zu stehen. „Bei Schwarzarbeit und Mindestlohnverstößen geht dem Staat richtig Geld verloren: Steuern und Sozialabgaben – also Beiträge, die der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung fehlen“, macht Lang deutlich.
 
Schwarze Schafe gebe es immer wieder. Die Zöllner müssten daher auch Baustellen im Kreis Neumarkt in der Oberpfalz stärker in den Blick nehmen, so der Gewerkschafter. Die IG BAU fordert bundesweit mindestens 10.000 Beamte für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Zoll. Zuletzt hatte die Einheit lediglich rund 7.200 Mitarbeiter.
 
Nach Angaben des Finanzministeriums kontrollierte das Hauptzollamt Regensburg in seinem gesamten Zuständigkeitsbereich im ersten Halbjahr insgesamt 661 Arbeitgeber – 16 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unter ihnen waren 184 Baufirmen. In deren Branche verhängten die Zöllner Bußgelder in Höhe von 110.000 Euro und leiteten 17 Ermittlungsverfahren ein.
 
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