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Ganzheitlich denken: Holz verwenden ist Klimaschutz

03.05.2024 München.

BBV lobt Holzenergiepakt als Bekenntnis zur Wärmewende mit Holz und zur regionalen Kreislaufwirtschaft
 
Der Pakt Holzenergie Bayern, der gestern in Kloster Ettal unterzeichnet wurde, ist ein starkes Signal: „Die Bayerische Staatsregierung will die Wärmewende in engem Schulterschluss mit den Bauernfamilien und den Menschen in den ländlichen Regionen gestalten“, sagt der Präsident des Bayerischen Bauernverbands Günther Felßner.
 
Die Bayerische Staatsregierung, der Bayerische Bauernverband (BBV), der Bayerische Waldbesitzerverband, die Familienbetriebe Land und Forst Bayern, Holzenergieverbände, der Forstunternehmerverband und die kommunalen Spitzenverbände bekräftigen mit ihrer Unterschrift, dass sie die energetische Nutzung von Holz stärken und weiterentwickeln wollen. Denn wenn Bäume gefällt und weiterverarbeitet werden, fallen neben Sortimenten für Holzbau, Möbelbau oder Bioraffenerie immer auch Stammabschnitte an, die nur energetisch verwertbar sind. Zudem stärkt die Holzenergie die regionale Kreislaufwirtschaft, denn im Gegensatz zu Gas oder Öl bleiben über 95 Prozent der Wertschöpfung im Land.
 
BBV-Präsident Günther Felßner dankt der Bayerischen Staatsregierung für eine Politik, welche die Sorgen und Nöte unserer Waldbesitzerfamilien um die Zukunft ihrer Wälder und die Verwertungsmöglichkeiten des nachhaltig produzierten Holzes ernst nimmt. „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff der Extraklasse, denn es ist regional verfügbar, erneuerbar, klimafreundlich und bezahlbar. Und den Menschen, insbesondere im ländlichen Raum, liegt die Wärme aus Holz sehr am Herzen. Die Rohstoff- und Wärmewende gehen nur mit Holz. Die politischen Bestrebungen in Berlin und Brüssel, die Holzbereitstellung und vor allem die Holzenergie immer stärker zu reglementieren, führt energie- und klimapolitisch in die Sackgasse“ sagt Bauernpräsident Günther Felßner.
 
Besonders scharf kritisiert der BBV-Präsident die geplante Neufassung des Bundeswaldgesetzes, den Entwurf der Nationalen Biomassestrategie und die Pläne zur Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR). „So wie die EUDR aktuell ausgestaltet ist, will man mit einem Bürokratiemonster quasi ein Problem lösen, das es in Deutschland und Europa so nicht gibt, denn bei uns wächst die Waldfläche seit Jahren. Es ist dringend geboten, die globale Entwaldung einzudämmen. Das kann jedoch nicht durch neue Schikanen für unsere Bauern gelingen, sondern die Vorgaben beim Handel mit Holz müssen an die Länder adressiert sein, wo tatsächlich illegale Entwaldung stattfindet,“ fordert Felßner und betont: „Es ist höchste Zeit für eine Neuausrichtung der Waldpolitik! Wir brauchen in Berlin und Brüssel einen ehrlichen und zukunftsweisenden Green Deal mit dem Grundsatz Schützen durch Nutzen.“ Deshalb unterstützt der BBV auch die Petition für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung.
 
Hier geht es zur Petition
 
Die Energie aus Biomasse, allen voran aus Holz, stellt in Bayern aktuell ca. 84 Prozent der erneuerbaren Wärme bereit. Holz ist der wichtigste erneuerbare Energieträger und ersetzt rechnerisch heute bereits über 13 Milliarden Liter Heizöl in Deutschland. Da zudem im bäuerlichen Wald bei weitem noch nicht die Holzmenge eingeschlagen wird, die natürlich nachwächst, kann diese Substitutionsleistung von Energieholz allein in Bayern mindestens um jährlich 1,5 Mio. Festmeter gesteigert werden.
 
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