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Besorgniserregende Zahl von Wohnungseinbrüchen - Umfassende polizeiliche Aktivitäten

19.03.2015 Neumarkt, Oberpfalz.

Das Phänomen „Wohnungseinbrüche“ ist leider fester Bestandteil des polizeilichen Arbeitsalltags und auch im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz ein immanenter Bestandteil der alljährlichen Kriminalstatistik.
Die derzeitige Situation, insbesondere was die Stadt Regensburg betrifft, wird aus polizeilicher Bewertung als besorgniserregend bezeichnet, was  verständlicherweise umfassende interne Bewertungen und Maßnahmen zur Folge hat.  Für die Verantwortlichen ist bei dieser Spezies von Straftaten die Tatsache, dass bei den Betroffenen neben dem nüchtern betrachteten Beuteschaden die unmittelbare Verletzung der Privatsphäre auch einen emotionalen und oft lange Zeit nachwirkenden „Schaden“ mit sich bringt, ein zusätzlich motivierendes Moment.

Daneben gilt es aber auch die Bevölkerung zu informieren und gleichzeitig zu sensibilisieren. Letzteres bewirken sicher die Zahlen der zurückliegenden Monate im Vergleich mit denen der Vorjahre. Demnach ereigneten sich in den Monaten Januar und Februar  59 Einbrüche, im Gegensatz zu 20 bzw. 24 der Vorjahre. Auch im März liegt die Zahl bis zur Monatsmitte  auf bedenklich hohem Niveau mit 24 vollendeten Taten oder zumindest Versuchen.
Diese sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, mit einer Häufung im Stadtwesten, nahe der BAB A 93. Die Tatzeiten sind rund um die Uhr verteilt, wobei das Gros in den Nachmittags- bzw. den frühen Abendstunden liegt. Zwischen Mittwoch und Freitag ereignen sich die meisten der Einbrüche.
27 Fälle gehen auf das Konto eines „Balkonkletterers“, ein Signal dafür, dass sich auch Bewohner der ersten oder zweiten Stockwerke nicht in Sicherheit wiegen dürfen.



Was kann der Einzelne tun um sich vor Einbrüchen zu schützen? Aus einer Vielzahl von Verhaltenstipps und baulichen Schutzmaßnahmen sei hier die Sicherung der Wohnung, was Fenster und Türen betrifft, hervorgehoben.  Die ermittelnden Polizeibeamten müssen zu oft feststellen, dass Türen und Fenster zwar von hoher Qualität aber nicht verriegelt oder schräg gestellt waren - eine Einladung für Ganoven.
Umfassende Informationen zur Sicherung im und um’s Haus bieten die Mitarbeiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Amberg, Weiden und Regensburg (0941/506-2775 oder – 2776), an die sich interessierte Bürger aber auch Vereine oder Interessengruppen wenden können.
Die bisherige Sensibilisierung der Bevölkerung im Meldeverhalten bei verdächtigen Wahrnehmungen zeigt sich im Hinweisaufkommen in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Es macht also Sinn die Nachbarn und Anwohner zu unterrichten, wenn man über längere Zeit die Wohnung verlässt bzw. dass Nachbarn unter der Überschrift „Wachsamer Nachbar“ grundsätzlich ein Augenmerk auf ihr Umfeld haben.
Es liegt nahe, dass die Täter ihre Zielobjekte im Vorfeld ausspionieren, was in vielfältiger und zunächst durchaus auch unverdächtiger Weise an der Haustüre oder übers Telefon geschehen kann. Unerwartete Besucher oder Anrufer, die oft belanglose Fragen haben, sei es nach einem angeblichen Nachbarn, einem alten Schulkameraden oder um etwas zu hinterlegen, können oft einen ganz anderen Hintergrund haben. Nämlich den auszuspionieren, ob und wann eine Wohnung leer ist.  Solche Geschehnisse interessieren ihre Polizei!

Auffällig ist, dass erhebliche Geldsummen, weit im fünfstelligen Bereich, ebenso zu Hause aufbewahrt wurden wie hochwertigster Schmuck. Hier sei den Besitzern zumindest an die Hand gegeben, die Nummern von Bargeld zu dokumentieren und Beschreibungen und Bilder des Schmucks anzufertigen. Der häusliche Tresorwürfel, täuscht oft mehr Sicherheit vor als er letztendlich halten  kann. Da ist der sicherste Platz gegen Diebstahl nach wie vor das Tresorfach eines Geldinstituts.

Nur durch das gemeinsame Zusammenwirken von Polizei und Bürger kann diesem derzeit in drastischer Häufung vorhandenen Phänomen entgegengetreten werden.

 

Fotos: PI Oberpfalz

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