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Welttierschutztag am 4. Oktober 22 – Bayerns Tierheime schlagen Alarm!

02.10.2022 Bayern.

Bayerns Tierheimen geht die Puste aus! Der Deutsche Tierschutzbund, Landesverband Bayern, kann das Leitmotiv seines Dachverbandes zum Welttierschutztag nur bekräftigen. Auch Bayerns Tierheime sind am Limit. Die Belastung der Tierheime hat drastisch zugenommen. Die ersten Tierheime mussten Aufnahmestopps verhängen, andere sind kurz davor. „Die Kapazitäten sind ausgeschöpft, kaum noch freie Plätze vorhanden und auch die Tiervermittlung stagnierte in den letzten Monaten. Bei so manchem Notfall muss improvisiert werden, weil einfach kein Platz mehr vorhanden ist. Die Tierheime sind überfüllt und führen inzwischen Wartelisten von Tieren, deren Halter sich von ihnen trennen müssen oder wollen. Das drastisch gestiegene Tieraufkommen verbunden mit Personalengpässen und begrenzten finanziellen Mitteln bereitet vielen Tierheimen große Sorgen“ schildert die Landesverbandspräsidentin, Ilona Wojahn, die aktuelle Situation. Die lange befürchtete Abgabewelle unüberlegt in Pandemiezeiten angeschaffter Haustiere wird ebenso zum Problem wie die zunehmende Anzahl verhaltensauffälliger Hunde, mit denen die Tierheime konfrontiert sind. Auch der illegale Tierhandel, der längst nicht mehr nur Hunde- und Katzenwelpen, sondern auch Exoten und Wildtiere umfasst, stellt die Tierheime vor große Herausforderungen.

Die jährlich wiederkehrende Katzenflut bereitet zudem derzeit den Tierheimen große Probleme. Seit Jahren wird eine bayernweite Katzenschutzverordnung mit Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht gefordert.



Hinzu kommen immense Belastungen durch den ab Oktober geltenden Mindestlohn, höhere Energiekosten, die neue Gebührenordnung für Tierärzte und die inflationäre Preisentwicklung in allen Bereichen auf die Tierheime zu. Dafür brauchen die Tierheime Unterstützung!

Tierheime sind im Auftrag unserer Gesellschaft tätig. Der Tierschutz ist im Grundgesetz als Staatsziel und auch in der Bayerischen Verfassung verankert. Deshalb muss die Gesellschaft endlich auch die finanziellen Grundlagen für den Tierschutz bereitstellen. Das trifft insbesondere auch auf die Kommunen zu, für die die Tierheime mit der Fundtierbetreuung kommunale Pflichtaufgaben übernehmen. Eine bayernweit einheitliche Fundtierreglung und kostendeckende Finanzierung dieser Dienstleistung durch die Städte und Gemeinden sind längst überfällig.


Welttierschutztag

1925 wurde in Deutschland erstmals am 4. Oktober der Tag zum Schutz der Tiere begangen, seit 1931 gilt er als Welttierschutztag. Tierschützer nutzen diesen Tag, um auf das Elend vieler Tier aufmerksam zu machen.

Es ist zugleich der Gedenktag an Franz von Assisi, Begründer des Ordens der Franziskaner und Schutzpatron der Tiere, der am 4. Oktober 1228 heiliggesprochen wurde. Franz von Assisi sah alle Lebewesen als gottgewollt, gleich wertvoll und schützenswert an, predigte dies auch und lebte danach.

Fotos: @Deutscher Tierschutzbund, Landesverband Bayern

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