Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Mittwoch, 08.05.2024 / 16:24:48 Uhr
Neumarkt/OPf.

13° C

 Nachrichten / Stadt

Stadtwerke Neumarkt halten Verschwiegenheitserklärung für gerechtfertigt

07.10.2016 Neumarkt.

Die Trinkwasserqualität in der Heimat hat für die Stadtwerke Neumarkt i.d.OPf. höchste Priorität. Dementsprechend vorsichtig werde auch mit Informationen zum Neumarkter Trinkwassernetz umgegangen. Mit dieser grundsätzlichen Aussage erklären die Stadtwerke, warum sie von Stadtrat Ries eine Geheimhaltungserklärung wünschten. Dieser hatte Standortunterlagen zu Brunnen angefordert und auch betont, er müsse keine zusätzliche Erklärung abgeben, weil er ja als Stadtrat schon vereidigt und zu entsprechender Geheimhaltung verpflichtet sei.

Werkleiter Dominique Kinzkofer: „Gerade bei Daten über unser Trinkwassersystem sind wir mit Blick auf die Volksgesundheit immer besonders vorsichtig.“ Man habe mit der angeforderten Erklärung lediglich eine zusätzliche Sensibilisierung bei Ries erreichen wollen. Ries habe sich dahingehend geäußert, die Angaben seien ohnehin öffentlich verfügbar. „Hier irrt Herr Ries sich“ betont Kinzkofer. Die von ihm gewünschte Karte würde Daten enthalten, die nicht frei zugänglich wären und als sicherheitsrelevant eingestuft würden.

Grundsätzlich, so Kinzkofer, hätten die Stadtwerke kein Problem damit, Dieter Ries in seiner Funktion als Stadtrat die sensiblen Daten auszuhändigen. Es wurde sogar extra für ihn eine entsprechende Karte angefertigt, die neben der gewünschten Auflistung der aufgelassenen Brunnen alle Angaben zur Wassergewinnung, wie aktive Brunnen, Pegel und Vorfeldmessstellen enthält. „In punkto Trinkwasser sind wir aber lieber auf der ganz sicheren Seite, als dass wir uns im Nachhinein Vorwürfe gefallen lassen müssen, wir wären zu schludrig mit sicherheitsrelevanten Daten umgegangen. Dazu gehören eben auch die Standorte von derzeit geschlossenen Brunnen“, erklärt Kinzkofer. „Die Brunnen werden als Grundwas¬sermessstelle weiter genutzt und stellen in dieser Weise auch eine Verbindung zum Grundwasserspiegel dar.“

Die Auflassung des Brunnens „Nord II“ im Wassergewinnungsgebiet MISS hängt mit dessen baulichen Zustand und zurückgegangenen Ergiebigkeit zusammen. „Der Brunnen ist schlicht und einfach in die Jahre gekommen und fördert nicht mehr genügend Wasser, um eine sichere Trinkwasserversorgung auch in Spitzenzeiten gewährleisten zu können.  

„Wir haben nichts zu verheimlichen. Denn wir tragen eine große Verantwortung gegenüber den 40.000 Einwohnern hier in Neumarkt. Diese verlassen sich darauf, dass wir ihnen stets einwandfreies Trinkwasser liefern“, sagt Werkleiter Dominique Kinzkofer. Dazu gehöre eben auch der Umstand, dass kein Betriebsfremder mehr als nötig über betriebliche Details wisse. Gerieten aber Detailinformationen über das Trinkwassersystem versehentlich in falsche Hände, könne dies zu irreversiblen Nachteilen führen; der ungeschützte Zugriff auf das heimische Trinkwassernetz sei unbedingt zu vermeiden.
 

« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: