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Präventionsvortrag zum Thema K.o.-Tropfen

08.03.2024 Neumarkt / Landkreis.

Fachreferenten bringen Feuerwehrdienstleistenden das Thema Prävention vor K.o.-Tropfen näher
 
 
Am 06.03.2024 fand auf Einladung der Kreisfrauenbeauftragten der Feuerwehren im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. im Feuerwehrgerätehaus Berngau eine Präventionsschulung zum Thema K.o.-Tropfen statt. Der ehemalige Bürgermeister Wolfang Wild und Kreisfrauenbeauftragte Monika Zang begrüßten als Organisatoren die Referenten und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vielen Landkreisfeuerwehren. Als Fachreferenten konnten Frau Doris Klingseisen und Frau Anastasia Kenty vom Weißen Ring e.V. und Polizeihauptkommissar Martin Huber von der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen gewonnen werden. Der Weiße Ring betreibt als Sozialverband und gemeinnütziger Verein großes Engagement im Bereich der Opferhilfe und Prävention.
 
Den Schwerpunkt des Vortrages bildeten die Gefahren, die von K.o.-Tropfen ausgehen. Die Referenten brachten den 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Landkreis viele Tipps zur Prävention näher. Die Begrifflichkeit K.-o.-Tropfen leitet sich von dem englischen Begriff „Knock-out" ab, der letztlich so viel wie „Außer-Gefecht-Setzung" bedeutet. Die Tropfen sind farblos und geschmacklos und daher nicht wahrnehmbar, wenn sie unter Getränke oder Speisen gemischt werden. Die Wirkungen der verschiedenen chemischen Stoffe setzen bereits nach etwa zehn bis 20 Minuten ein und äußern sich mit Schwindelgefühlen und Übelkeit. Weiter typische und zugleich tückische Wirkung der Stoffe ist der eintretende Gedächtnisverlust. 
 
Opfer haben nach einer Aufnahme der Stoffe hinterher keinerlei Erinnerungen mehr an das, was von Beginn der Wirkung der Tropfen an bis zu deren Abklingen geschehen ist. Täter setzen die Stoffe häufig in Diskotheken, Bars, Clubs oder Restaurants ein, sie nutzen die allgemeine Feierstimmung dort aus, um die K.o.-Tropfen unbemerkt in Getränke zu mischen. Aber auch im privaten Bereich können die Substanzen zum Einsatz kommen. Sofern es trotz präventiver Maßnahmen und aller Vorsicht dennoch zu Diebstählen, Übergriffen oder gar sexuellen Missbräuchen kommt, wiegen die psychischen Folgen für die Opfer meist viel schwerer als die materiellen Folgen.
 
 
Im Blut oder im Urin sind diese Substanzen nur für ein paar Stunden nachweisbar, deshalb sollten Opfer schnellstens einen Arzt aufsuchen. Häufig legen sich Betroffene jedoch erstmal schlafen, weil sie sich unwohl fühlen, und verlieren dadurch wertvolle Zeit. Hinzu kommt: Aus Unsicherheit, Scham oder Schuldgefühlen bleiben viele Opfer im Verborgenen und nehmen keine professionelle Hilfe in Anspruch.
 
Als Verhaltenstipps gaben die Referenten den Teilnehmern mit auf den Weg, Gläser oder Flaschen nie unbeobachtet zu lassen und bei Unsicherheit oder verdächtigen Beobachtungen das Getränk lieber unausgetrunken stehen zu lassen. Es sollten keine offenen Getränke von Unbekannten angenommen werden und Kontakt zu Personen zu vermieden werden, die einem komisch vorkämen. Falls man tatsächlich Unwohlsein oder Übelkeit empfindet, sollten unmittelbar Freunde, Bekannte oder das Personal angesprochen und um Hilfe gebeten werden. Es sollte nicht gezögert und die Örtlichkeit verlassen werden. Beim Verdacht, K.-o.-Tropfen zu sich genommen zu haben, sollte man sich einem Arzt oder einer Notfallambulanz eines Krankenhauses anvertrauen. Im Zweifel gilt es immer die Notrufnummern 110 oder die 112 anzurufen!
 
Fotos: Kreisfeuerwehrverband Neumarkt, Monika Zang 
 
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