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Mehr als jedes dritte Baby in der Region wird per Kaiserschnitt geboren

24.09.2015 Neumarkt.

Im Jahr 2014 wurden in den Krankenhäusern der Region Oberpfalz laut aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamts 3.240 von 9.373 Entbindungen per Kaiserschnitt durchgeführt – 34,6 Prozent aller Geburten entfielen auf diese Geburtsmethode. „Damit liegt die Oberpfalz sowohl über dem bayerischen Durchschnitt von 33 Prozent als auch über dem Bundesdurchschnitt von 31,8 Prozent“, so Josef S. Mirbeth, Regionalgeschäftsführer der Krankenkasse IKK classic. Nach dem Regierungsbezirk Oberbayern ist dies die zweithöchste Kaiserschnittrate im Freistaat.
 
1994 betrug der Anteil der Kaiserschnitte in Deutschland lediglich 17,3 Prozent, die natürliche Methode wird durch den Kaiserschnitt also immer mehr verdrängt. „Kaiserschnitte sind bei bestimmten Indikationen, und wenn ein Risiko für Mutter und Kind besteht, lebenswichtig“, sagt Josef S. Mirbeth. Warum so viele Entbindungen per Kaiserschnitt erfolgen, sei unter Experten nicht hinreichend geklärt.
 
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält eine Kaiserschnittrate von maximal 15 Prozent für plausibel und angezeigt. Eine deutlich höhere Rate könnte laut WHO darauf hinweisen, dass zu oft und unnötig in den Geburtsverlauf eingegriffen wird. „Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf sollte deshalb die Notwendigkeit eines Kaiserschnitts immer gut abgewogen und mit dem Arzt und der Hebamme besprochen werden“, so Mirbeth weiter. Zwar seien die Komplikationen bei einem Kaiserschnitt dank des medizinischen Fortschritts zunehmend gesunken, trotzdem stelle diese Methode noch immer einen großen medizinischen Eingriff dar.
 
Die IKK classic empfiehlt die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen, in denen die natürliche Geburt gefördert und mögliche Ängste thematisiert werden. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

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