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Kunstmatinee „Skulptur und Tanz“ am 17.09.

14.09.2015 Neumarkt, Museum Lothar Fischer.

Anlässlich der aktuellen Sonderausstellung „Robert Schad - Durch den Körper, durch den Raum“ findet im Museum Lothar Fischer eine letzte Kunstmatinee statt.

Ausgehend von der Idee körperlicher Bewegung gestaltet Robert Schad mit seinen Arbeiten plastische Linien aus massivem Vierkantstahl, die geradezu tänzerisch den Raum zu erobern scheinen. Dies hat auch dazu geführt, dass der 1953 in Ravensburg geborene Bildhauer immer wieder mit berühmten Tänzern zusammengearbeitet hat, die dem Deutschen Ausdruckstanz zuzuordnen sind. Sie erschließen sich den Raum und die Schad-Skulpturen durch langsame, klare Bewegungen.

1989 arbeitet Schad mit dem renommierten Tänzer Gerhard Bohner (1936-1992) an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin zusammen, wo auch Lothar Fischer lehrte. Sowohl der Bildhauer Schad als auch der Tänzer sind begeistert, was man alles mit einer als Linie aufgefassten plastischen Arbeit im Raum anstellen kann. „Was ist vorne, was ist hinten? Wo verläuft die Grenze zwischen Skulptur und Tänzer? Beide sind Raumpartner im Dialog zwischen realer Körperbewegung und virtueller Bewegung der Skulptur, die im Moment der Betrachtung in Stahl erstarrt ist“ so Robert Schad.

1993 arbeite der Bildhauer dann mit der Ausdruckstänzerin und Choreographin Susanne Linke am Hebbel Theater in Berlin zusammen. Unter dem Titel „Dialog mit Gerhard Bohner“ tanzt Susanne Linke, als auch ihr Kollege Urs Dietrich, zwei Solos im Dialog mit plastischen Werken von Robert Schad. Ab der Spielzeit 2015/16 leitet Susanne Linke die Sparte Tanz am Theater Trier.

Erstmals werden nun als Begleitveranstaltung zur Robert-Schad-Ausstellung Filme gezeigt, die die Zusammenarbeit des Stahlbildhauers mit den Ausdruckstänzern dokumentieren. Dadurch wird nochmals deutlich, wie der Künstler in seinen schweren Stahlarbeiten, die stets Leichtigkeit vermitteln, den Ablauf tänzerischen Ausdrucks in seinen Werken beispielhaft thematisiert.

Anlässlich der 4. Neumarkter Kulturnacht am 10. Oktober wird es um 19.00, 20.00 und 22.00 Uhr außerdem eine „Skulptur-Tanz-Musik-Performance“ von der international agierenden Tänzerin Anna Huber aus Bern geben, die u.a. bei Susanne Linke studiert hat. Begleitet wird sie von dem in Bern lebenden Cellisten Martin Schütz.

Bei „Blickachsen 10" werden vor dem IG-Farben-Haus auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität neun seiner Außenraumwerke gezeigt. Mit dem Material Stahl werden gemeinhin Eigenschaften wie Schwere, Beständigkeit und Unbeweglichkeit verbunden. Schads dreidimensionale Zeichnungen im Raum jedoch vermitteln den Eindruck von Leichtigkeit und Dynamik. Die trotz ihrer Größe filigran anmutenden Stahllinien recken sich in die Höhe, scheinen sich in der Waagerechten auszubalancieren oder sich mäandernd auf und ab zu bewegen - mal in weiten Schwüngen und Bögen, mal kompakt zusammengedrängt. Die gelenkige Erscheinung der Stahlgebilde steht dabei in starkem Kontrast zur tatsächlichen Massivität des Werkstoffs. „Ich reflektiere mit Stahl in besonderem Maße Wachstum, den Ablauf tänzerischen Ausdrucks", gibt der Künstler an.„ Das Ergebnis im Moment des Betrachtens ist angehaltene Bewegung." Die in abstrahierter Form eingefangenen Bewegungsabläufe gilt es in ihrer räumlichen Ausdehnung wahrzunehmen.

Foto: Klaus Rabien

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