Nachrichten Kunstmatinee in Nürnberg
12.07.2016 Neumarkt, Museum Lothar Fischer.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kunstmatinee", die das Museum Lothar Fischer in Neumarkt i.d.OPf. anbietet, wird am Donnerstag, den 14. Juli ab 10.30 Uhr unter fachkundiger Leitung die Skulptur im Freiraum nach 1945 in Nürnberg genauer betrachtet.
Werke der 1950er und 60er Jahre zu erkunden, kann ein Abenteuer sein: Wer beachtet sie noch, die großflächigen Bronze-Plastiken der Nachkriegsjahre? Die Zur-Schau-Stellung der Moderne im öffentlichen Raum war damals wie heute ein Wagnis und provozierte oftmals den Affront der Bürgerschaft. Heute wird die „Stadtmöblierung“ mittels Kunst oft kaum noch wahrgenommen. Dabei befinden sich in Nürnberg in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs eine Reihe hochkarätiger Skulpturen von Künstlern der deutschen Nachkriegszeit, etwa Gerhard Marcks „Der Verzweifelte“ (1957), Marino Marinis „Il Guerriero“ (1959/60) oder Bernhard Heiligers „Phönix“ (1965/66). Die international renommierten Bildhauer wurden beauftragt, ihre Werke im damals noch kriegszerstörten Nürnberg zu platzieren, - ein angesichts der Verhältnisse mutiges Bekenntnis zur Kunst der Moderne. Die Führung zur Bildhauerei will „Kunst im Alltag“ stärker ins Bewusstsein rücken. Die Werke werden in Bezug auf Standort, Qualität und Aktualität bzw. ihre Zeitlosigkeit vorgestellt.
Begleitet wird die Tour von der Kunsthistorikerin Dr. Birgit Rauschert, die sich in Nürnberg sehr gut auskennt und die Veranstaltung im Auftrag des Museums Lothar Fischer leitet.
Diese externe Veranstaltung erfolgt im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Stefan Rohrer, Lothar-Fischer-Preis 2015“, die im Museum Lothar Fischer noch bis zum 30. Oktober zu sehen sein wird.
Treffpunkt am 14. Juli um 10.30 Uhr ist der Haupteingang des Hauptbahnhofs Nürnberg. Um Anmeldung wird gebeten im Museum Lothar Fischer unter Tel. 09181 / 51 03 48.
Bernhard Heiligers "Großer Phönix I" vor dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Foto: B. Rauschert
