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Konjunkturumfrage: Ostbayerns Handwerker blicken optimistisch in die Zukunft

19.01.2016 Bayern.

„Das ostbayerische Handwerk kann auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken und erreichte ähnlich gute Konjunkturwerte wie in den Vorjahren“, fasst Bereichsleiter Alexander Stahl den aktuell vorgelegten Konjunkturbericht zum 4. Quartal 2015 der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz zusammen. Im Gesamtjahr 2015 lag der Geschäftsklima-Index bei 31 Prozentpunkten und blieb damit auf dem durchschnittlichen Niveau der letzten fünf Jahre. „Im 4. Quartal ist der Index zwar von den vorhergehenden 34 auf 28 Prozentpunkte gesunken, der Wert liegt damit aber über den vergleichbaren Vorjahreswerten. Die Handwerker haben von einer milden Witterung profitiert, sodass die saisonübliche Konjunktureintrübung schwächer als in den Vorjahren ausgefallen ist“, sagt Alexander Stahl.

Vor allem das Kraftfahrzeug- und das Lebensmittelgewerbe konnten im Vergleich zu den Vor- und Vorjahresquartalen deutlich zulegen. Die Auftragslage blieb bei allen Befragten weiterhin stabil, 73 Prozent der Betriebe verzeichneten gleichbleibende oder sogar höhere Auftragseingänge. Auch die Auslastung der Betriebe war nach wie vor überdurchschnittlich hoch und konnte gegenüber dem Vorquartal noch einmal gesteigert werden. Zu dieser guten Auslastung trugen das Kraftfahrzeuggewerbe und insbesondere das Ausbaugewerbe bei. Im Ausbaugewerbe waren mit 96 Prozent praktisch alle Betriebe gut bis sehr gut ausgelastet.

Investitionen steigen an – Beschäftigungszuwachs lässt nach
Ebenso erreichte die Umsatzentwicklung, mit dem zweitbesten Quartalswert im Jahr 2015, ein hohes Level. Gute Umsätze haben in den vergangenen drei Monaten insbesondere die Betriebe im Lebensmittel- und Gesundheitsgewerbe verzeichnet. Positive Entwicklungen gab es auch bei der Investitionsbereitschaft: diese ist um drei Prozent angestiegen und erreichte damit den besten Wert seit dem 3. Quartal 2014. Im Durchschnitt jeder dritte Handwerksbetrieb – am meisten das Lebensmittelgewerbe mit 42 Prozent und das Kraftfahrzeuggewerbe mit 39 Prozent – haben im 4. Quartal investiert. Andererseits hat der Beschäftigungszuwachs in den letzten Monaten etwas nachgelassen: Elf Prozent der Betriebe stellten neue Mitarbeiter ein, im Sommer 2015 waren es noch 19 Prozent.

Fachkräftebedarf ist weiterhin Herausforderung
Die Konjunkturumfrage machte deutlich, dass die ostbayerischen Handwerker gut gelaunt in das neue Jahr starten: 80 Prozent äußerten sich mit Blick auf die ersten drei Monate optimistisch. Neben stabilen Auftragseingängen rechnen die Betriebe zwar mit etwas sinkenden Umsätzen, hoffen aber dafür auf wachsende Erlöse. Gleichzeitig prognostizierten die Befragten, dass die Umsatz- und Beschäftigtenzahlen mit dem verspäteten Wintereinbruch nun etwas nachgeben werden. „Für einen Großteil der Betriebe wird die Deckung ihres Fachkräftebedarfs weiterhin eine immense Herausforderung im neuen Jahr bleiben. In diesem Zusammenhang beschäftigt der Zustrom von Flüchtlingen auch das Handwerk“, so Alexander Stahl weiter. „Die Integration in die Arbeitswelt von Flüchtlingen durch Aus- und Weiterbildung kann dabei ein Baustein für die positive Fachkräfteentwicklung sein.“



Süße Zeiten im Lebensmittelhandwerk: Bei guten Umsätzen haben 42 Prozent der Betriebe im letzten Quartal in ihren Betrieb investiert.

Foto: goodluz-Fotolia.com
 

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