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Großeltern for Future

26.02.2020 Neumarkt.

Alles begann mit der Spontanaktion einer kleinen Gruppe von Menschen, die sich im Mai 2018 vor das Neumarkter Rathaus stellten und mit ihren Plakaten auf ein Thema aufmerksam machte, das inzwischen weder von der Politik, der Wirtschaft und uns allen ignoriert werden kann. Der Klimawandel geht uns alle an und es sollte unsere Plicht und Anliegen und vor allem unser Herzenswunsch sein, diese so unglaublich schöne Erde für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten. Auch hier in Neumarkt zeigte es sich sehr schnell, dass es mehr sind als eine Handvoll Menschen, denen bewusst ist, dass die Zeit zum Handeln „Jetzt“ bedeutet. Jeder für sich, und wir alle gemeinsam. Als ältere Generation stehen wir im besonderen Maße in der Verantwortung diese von uns maßgeblich verursachte Klimaerwärmung zu stoppen.

Wir sehen uns als einen freien Zusammenschluss von Menschen, unabhängig von Parteien und Organisationen und stehen als „Großeltern for Future“ in Solidarität zur „Fridays for Future“ Bewegung und deren Ziele. Eins unserer Ziele ist, die Jugendlichen in ihren Aktivitäten zu unterstützen und in ihrem berechtigten Anliegen nach einer konsequenten Klima- und Umweltpolitik Rückhalt zu bieten. Hierzu ist es uns gelungen viele Vereine, Parteien und Gruppierungen zu einem großen Aktionsbündnis zusammenzubringen.

Was tun wir, wenn unserer Kinder und Enkelkinder uns einmal fragen: warum habt Ihr nichts getan!

Die politischen Maßnahmen für ein Gegensteuern zum Klimawandel sind völlig unzureichend, da ist sich die Wissenschaft einig. Unser Leben in dem bestehenden System mit einem kontinuierlichen Wachstum in der Finanz- und Wirtschaftswelt hat uns in diese Klimasituation gebracht. Daher brauchen wir eine Veränderung des Systems, welches ebenso Sicherheit und Lebensqualität gewährt. Auch unsere Bundeskanzlerin hat in Davos von „Transformationen von gigantischem, historischem Ausmaß“ gesprochen. Weiter äußerte Sie „Wir müssen handeln, die Einhaltung des Pariser Abkommens könnte eine Frage des Überlebens für den ganzen Kontinent sein“. Ferner zeigt Sie großes Verständnis für die Forderung der Fridays for Future Bewegung nach sofortigen Maßnahmen zum Klimawandel, da die Zielsetzungen für 2050 unzureichend seien.

Wir als Großeltern sehen natürlich auch, dass wir als Bevölkerung uns noch längst nicht genügend klimafreundlich verhalten. Das allgemeine Konsumverhalten, das Wachstum bei Fernreisen und Kreuzfahrten, die 5G Nachfrage und der Wunsch nach stärkeren Motoren und größeren PKWs sind Beispiele und deutliche Zeichen.

Wir alle, jeder einzelne muss ein neues Bewusstsein entwickeln, einen Weg finden, auf dem wir im Einklang mit der Natur leben können. Gradzahlen und CO2 Anstieg sind äußere Faktoren, nur wenn die Herzen der Menschen offen werden für Gerechtigkeit für alles Leben auf diesem Planeten, hat die Menschheit eine lebenswerte Zukunft.

Unsere Leitlinie ist daher

- Wir bekennen uns uneingeschränkt zu den Forderungen von FfF zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels des Pariser Klimaabkommens und fordert die sofortige Einleitung effektiver und effizienter Maßnahmen

-  Wir stehen für nachhaltiges, ökologisches Bewusstsein und Verhalten und wollen uns intensiv für ein entsprechendes Umdenken in der Bevölkerung engagieren
        
-  Wir sind davon überzeugt, dass unser Selbstverständnis nach Wachstum und Konsum im krassen Widerspruch stehen zur Verbesserung einer globalen Lebenssituation für Menschen und für Lebensräume?Dafür trägt unsere Altersgruppe eine besondere Verantwortung

Lokal gesehen haben wir im Dez 2019 eine Eingabe an die Stadt gestellt mit der Forderung, dass bei allen künftigen Entscheidungen zu kommunalen, gewerblichen und privaten Bereichen zu prüfen ist, ob sie im Widerspruch zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen. Nur so kann erreicht werden, dass der ökologische Fußabdruck von Neumarkt in die von der Stadt selbst geäußerte Zielrichtung geht.

Alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises möchten wir auch dahingehend sensibilisieren, dass sie bei der anstehenden Kommunalwahl die Parteien und Personen prüfen sollten, in wie weit diese in den nächsten 6 Jahren tatsächlich wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel einleiten werden. Erfolgen keine oder unzureichende Maßnahmen sind die Ziele für 2030 nicht mehr zu erreichen.

Durch Mahnwachen, regelmäßige Informationen, Demonstrationen und anderen Aktionen möchten wir auf die anstehende Bedrohung aufmerksam machen, Informationen zu Hilfestellungen im Alltag anbieten und vor allem, dass sich der Herzenswunsch nach einer positiven Veränderung in den Menschen entwickelt.

Foto & Bericht: Ute & Günter Richlowski Großeltern for Future
 

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