Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Samstag, 20.04.2024 / 01:58:09 Uhr
Neumarkt/OPf.

5° C

 Nachrichten / Stadt

DGB-Kundgebung am 1. Mai in Neumarkt findet nicht statt

21.04.2021 Neumarkt.

Der 1. Mai ist ein symbolträchtiger Tag: der Tag der Arbeit. Weltweit demonstrieren Menschen aus der Arbeiterklasse an diesem Tag für fairere Arbeitsbedingungen – seit mehr als 160 Jahren. Auch in Neumarkt findet jedes Jahr eine Maikundgebung statt, organisiert vom Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) – traditionell am 1. Mai am Rathausplatz. Doch auch in diesem Jahr macht der Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung.

„Solidarität ist Zukunft“ ist das Motto der DGB-Gewerkschaften zum diesjährigen Tag der Arbeit. „Die Solidarität, die die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus uns allen abverlangt, zwingt uns auch in diesem Jahr zu dieser Entscheidung. Schweren Herzens müssen wir die 1. Mai Kundgebung dieses Jahr leider wieder absagen“, so DGB-Kreisvorsitzender Michael Meyer. Solidarität heißt wie auch letztes Jahr: Abstand halten! Das gilt auch für unsere Maikundgebung in Neumarkt.
Die Corona-Pandemie ist eine enorme Belastung für unsere Gesellschaft. Sie zeigt uns, welche Ungerechtigkeiten und Probleme existieren und sie verschärft viele dieser Konflikte. Dabei sind es häufig die ohnehin Benachteiligten, die von der Krise und ihren Folgen mit der größten Härte und Wucht getroffen werden – Menschen in prekärer Beschäftigung, Beschäftigte in der Altenpflege, Kinder aus bildungsfernen Haushalten oder Frauen, die häufig wieder verstärkt in alte Rollenmuster gedrängt werden, so Meyer.

Es ist nachvollziehbar, wenn viele Menschen in diesem Land gestresst und frustriert sind, Ängste und Sorgen haben und die Krisenpolitik der Bundesregierung kritisch hinterfragen. Wir haben gesehen, dass Impfstoff- und Schnelltestbeschaffung nicht gerade optimal gelaufen sind. Wir haben gesehen, wie sehr der öffentliche Dienst und die öffentliche Daseinsvorsorge kaputt gespart wurden.

Kritik an der Krisenpolitik sollte dort eine Grenze haben, wo die Gesundheit und das Leben Anderer gefährdet werden, kritisiert der Kreisvorsitzende. „Wer das Virus und seine Gefahren schlicht leugnet und darauf pocht, sich an keine Abstands- und Hygieneregeln halten zu wollen, kritisiert nicht die staatliche Autorität, sondern ist nur rücksichtslos egoistisch und unsolidarisch. Niemand darf die Pandemie als Vorwand nehmen, um Demokratieverachtung, Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Hass Gehör zu verschaffen.“

Meyer weiter: „Unter dem Deckmantel der Verteidigung von Grundrechten und Freiheit hat sich im letzten Jahr eine gefährliche Mischung aus Rechtsextremisten, Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern und Esoterikern zusammengefunden, um ihre unsolidarische Hetze zu verbreiten. Wer gemeinsam mit Rechtsradikalen auf die Straße geht, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren, verteidigt nicht die Demokratie, sondern greift sie an.“

Livestream zum Tag der Arbeit: Solidarität ist Zukunft - am 1. Mai 2021 ab 14 Uhr
Neben Aktionen vor Ort wird der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wie im vergangenen Jahr wieder einen Livestream zum 1. Mai senden. Denn eines ist in diesen Zeiten wichtiger denn je: „Zeigen, dass die Gewerkschaften für die Menschen in diesem Land aktiv sind“, so Katja Ertl, Regionssekretärin vom DGB Oberpfalz.

Solidarität ist der rote Faden für den DGB-Livestream am 1. Mai 2021
Katja Ertl weiter: „Solidarität ist Zukunft“ ist das Motto der DGB-Gewerkschaften zum diesjährigen Tag der Arbeit. Und Solidarität wird auch der rote Faden für den Livestream am 1. Mai sein. Mit einem abwechslungsreichen dynamischen Programm aus Politik, Kultur-Acts, Talks und Mitmachaktionen knüpft der DGB an den Erfolg des digitalen Tags der Arbeit im vergangenen Jahr an – als erstmals in der Geschichte des DGB keine Mai-Kundgebungen auf Straßen und Plätzen stattfinden konnten.

Die Aktionen des DGB vor Ort ebenso wie der Livestream werden am 1. Mai 2021 ein „Netz der Solidarität“ spannen: Mit Bildern von Mai-Aktionen aus vielen Städten, mit Statements von Gewerkschaftsmitgliedern und Beschäftigten aus ganz Deutschland, mit Forderungen der Gewerkschaften an die Parteien für eine gerechtere Politik im Bundestagswahljahr und mit der klaren Botschaft: Die Krise meistern wir nur gemeinsam – denn Solidarität ist Zukunft.

Gesendet wird der rund 90-minütige Livestream aus der DGB-Zentrale in Berlin am 1. Mai 2021 ab 14 Uhr über Facebook, Youtube und die DGB-Webseite. Mit dabei sind auch in diesem Jahr wieder namhafte Künstlerinnen und Künstler in einem bunten, politischen Programm von Poetry Slam bis zum „größten Chor Deutschlands“, so die Regionssekretärin Katja Ertl abschließend.

« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: