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BUND Naturschutz: Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Neumarkt

02.08.2022 Neumarkt.

Die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Neumarkt des BUND Naturschutz in der Klosterschenke in Seligenporten konnte auch heuer wieder mit einer Fülle an Berichten über die geleistete Verbandsarbeit aufwarten.

Josef Guttenberger als Kreisvorsitzender begrüßte zahlreiche Gäste und konnte die erfreuliche Mitteilung machen, dass sich die Mitgliederzahl auch trotz der Einschränkungen durch Corona weiterhin über 2000 hält. In seinem Tätigkeitsbericht griff er nur einige wichtige Punkte heraus. Er berichtete von vielen Stellungnahmen, die von der Kreisgruppe zu Baugebietsausweisungen, Änderungen des Flächennutzungsplanes, Errichtung von Freiflächen-PV-Anlagen usw. abgegeben wurden. Die meisten wurden von Sigrid Schindler, stellv. Kreisvorsitzende, verfasst, der er ausdrücklich für diesen zeitraubenden Einsatz dankte.

Guttenberger erinnerte kurz an den geplanten Ausbau des Hohlwegs zwischen Winnberg und Sengenthal, der jetzt wohl in der geplanten Form nicht kommen wird, da er nicht bezuschusst werden kann, denn es handelt sich um ein schützenswertes Naturdenkmal, das registriert ist und deshalb vom Staat nicht zerstört werden kann.

Er verwies auf die geplanten und schon illegal vorhandenen Mountainbike-Trails und den Gesprächen mit Vertretern des Alpenvereins. Man war sich einig, dass nur eine konkrete Lenkung dieser Freizeitaktivitäten den Wildwuchs eindämmen kann. Bei Unterbuchfeld hat die Kreisgruppe eine Fläche angekauft, auf der sich ein ziemlich verwahrloster Fischweiher befindet, der jetzt naturnah umgestaltet werden soll. Pläne hierfür sollen erstellt werden.

Den besuchermäßig größten Anklang fand auch heuer wieder das Moorfest des BN, bei dem diesmal (26.6.) acht Führungen für Erwachsene und sechs für Kinder durchgeführt wurden. Da das traditionelle Gelände nicht zur Verfügung stand, wurde auf ein BN-eigenes Grundstück ausgewichen, das allerdings eine gewisse logistische Herausforderung für die vielen Helfer bedeutete. Der Kreisvorsitzende bedankte sich ganz herzlich bei allen, die als Moorführer, Kuchenbäcker, Getränkeverkäufer und in vielen anderen Funktionen dazu beitrugen, wieder für ein gelungenes Fest zu garantieren. Ein weiteres wichtiges Engagement der Kreisgruppe ist die Organisation und Betreuung der vielen Krötenübergänge im Landkreis. Die Ergebnisse waren auch heuer wieder recht unterschiedlich. Sie reichten von zufriedenstellend bis besorgniserregend. Fazit ist aber, dass es Kröten, Fröschen und Molchen in der Agrarlandschaft nicht gut geht und die langen Trockenperioden den Amphibien zudem sehr zusetzen.

Anschließend erläuterte Sigrid Schindler, die 2. Kreisvorsitzende das geplante 2. Bürgerbegehren zum Stadtpark Neumarkt. Nachdem beim 1. Bürgerbegehren ca. 100 Bäume gerettet werden konnten, sollten jetzt eine Reihe von den Bürgern gewünschte und geforderte Verbesserungen durch eine Neuplanung umgesetzt werden. Hier hat der Stadtrat aber formaljuristische Einwände dazu genutzt, das Bürgerbegehren abzulehnen. Dennoch werden wohl eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen aus dem BN-Umfeld und dem Freundeskreis Stadtpark umgesetzt.

Von Frau Schindler wurden allein seit Jahresbeginn 43 Stellungnahmen verfasst, in denen stärker auf Natur- und Umweltschutzaspekte aufmerksam gemacht wurde. Die Ergebnisse fielen aber oft leider ernüchternd aus. Was in der großen Politik diskutiert wird, ist oft bei den Kommunen noch nicht angekommen oder es fehlt der Mut zu einer konsequenten Umsetzung. Frau Schindler zeigte sich erfreut über die Resonanz bei den Kräuterführungen, die heuer zum zweiten Mal regelmäßig angeboten werden und von ihr organisiert wurden.

Allen legte sie die neu initiierte Schafwollaktion ans Herz. Schäfer Johann Georg Gloßner stellt kostenlos Schafwolle für Gartenbesitzer zur Verfügung. Schafwolle ist ein hervorragender Dünger, der in 5-Liter-Säcken abgefüllt wird und telefonisch bestellt werden kann. Die Schafwolle kann gegen eine Spende bezogen werden. Diese wird nach Vorstandsbeschluss der deutschen Welthungerhilfe gespendet. Bisher kamen nach ihrer Aussage schon 1500 EUR zusammen.

Alfons Greiner verwies auf den VHS-Kurs „Klima.fit“, der an ca 100 Volkshochschulen in Deutschland abgehalten wurde, erstellt und unterstützt vom WWF, der Uni Hamburg und dem Helmholtz-Verbund mit Förderung durch das Bundes-Umweltbundesministerium und anderen. Hier konnte der BN punkten.

Neu ist jetzt die Bewegung „Klimawende von unten“, eine Zusammenarbeit mit dem Umweltinstitut München. Ziel ist, die Politik massiv zu unterstützen und zu bewegen, damit die formulierten Klimaziele auch wirklich umgesetzt werden.

Die Aussprache zu den Berichten war ziemlich kurz und es folgte der Kassenbericht von Daniela Gabler. Sie konnte aufzeigen, dass sparsam gewirtschaftet wurde und durch die Corona-Einschränkungen die Ausgaben hinter den Einnahmen zurückblieben. Kassenprüfer Josef Lichtenegger bescheinigte eine sehr solide und übersichtliche Kassenführung. Er empfahl die Entlastung des Vorstands. Diese erfolgte einstimmig.

Abschließend referierte Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin des BUND Naturschutz über die Entwicklung der Landwirtschaft und den „Irrwegen“ beim Bau von Kernwegen.

Die 2. Kreisvorsitzende Schindler überreicht mit Josef Gutenberger der Referentin des Abends, Marion Ruppaner einen Korb mit frischer Ernte aus Mühlhausen und selbstgemachtes Holunderblütensirup und Steinklee-Gelee. Foto: Alfons Greiner

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