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Bauern zittern um Ernte - Wetter beeinträchtigt Ertrag und Qualität

03.08.2016 Bayern.

Das unbeständige Wetter macht den bayerischen Ackerbauern, egal ob konventionell oder biologisch wirtschaftend, zu schaffen. Der ständige Wechsel von Sonne und Regen führt zunehmend zu Problemen auf den Feldern – erste Ergebnisse lassen eine unterdurchschnittliche Ernte befürchten.
 
„Die Ernte von Winterweizen und Roggen gestaltet sich wegen der unbeständigen Witterungsbedingungen in diesem Jahr schwierig. Der ständige Regen auf die erntereifen Bestände verhindert eine zügige Ernte“, sagt Anton Huber, Getreidereferent beim Bayerischen Bauernverband. Die niedrigen Getreidepreise belasten die Bauern, zusätzlich kommen aufgrund der feuchten Erntebedingungen zusätzliche Abzüge für Trocknungskosten hinzu. „Angesichts der niedrigen Energiepreise fordern wir den Landhandel auf, die Trocknungskosten zu senken“, sagt Huber. Es sei schließlich nicht im Sinne des Landhandels, dass die Landwirte die Ernte hinausschieben und damit Qualitäten riskiert werden.
 
Wenn Körner immer wieder nass werden, beginnen sie mit der Keimung. Das wiederum senkt die Fallzahlen – die von den Mühlen erforderten Qualitäten werden nicht mehr erreicht. „Wir wünschen uns deshalb mehrere trockene Tage am Stück, damit das Getreide auf den Feldern abtrocknet und nicht auswächst“, betont Huber. Andernfalls befürchten die Bauern extreme Ausfälle. 15 Prozent des Weizens in Bayern sind bereits geerntet, hier seien bereits Einbußen spürbar.
 
Das feuchtwarme Wetter begünstigt auch die Pilzbelastung auf den Feldern. Es treten schon erste Probleme mit Fusarium auf, einem Pilz, der Getreide bis zur Unbrauchbarkeit schädigt. „Wenn sich die Ernte noch weiter hinauszögert, wird sich die Situation noch weiter verschlechtern und wir bekommen hier erhebliche Probleme“, sagt Huber. Sorgen bereitet den Bauern auch die teilweise starke Verunkrautung auf den Feldern, die eine schnelle Abtrocknung obendrein behindert.
 
Die Getreideernte beginnt jedes Jahr mit der Ernte der Wintergerste. Mittlerweile konnten hier die Erntearbeiten in Bayern weitgehend abgeschlossen werden. „Die Ergebnisse sind enttäuschend“, sagt Huber. In Folge hoher Niederschlagsmengen und geringer Sonneneinstrahlung in der ertragsbindenden Phase bildeten sich überwiegend kleine, leichte Körner, auch die Erträge entsprechen nicht den Erwartungen.
 
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