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„Berufliche Perspektive bieten“: Pfleiderer lädt junge Flüchtlinge aus Afrika zum Schnupperpraktikum ein

10.06.2015 Neumarkt.

Sechs junge Männer aus Somalia, Nigeria, Eritrea und Gambia waren Anfang Juni bei Pfleiderer zu Gast, um dort ein mehrtägiges Praktikum zu absolvieren. Zusammen mit den Azubis des Holzwerkstoffherstellers haben sie in der Ausbildungswerkstatt gesägt, gefräst, geschweißt und vieles mehr. Dabei legten die 17- bis 18-jährigen nicht nur eine große Lernbereitschaft an den Tag. Sie erwiesen sich auch als handwerklich sehr geschickt. Bei Pfleiderer erwägt man daher, ihnen eine Ausbildung und damit den Verbleib in Deutschland zu ermöglichen.

„Diese jungen Leute haben uns nachhaltig beeindruckt“, bestätigt Andreas Götz, der die Ausbildung bei Pfleiderer leitet. Gemeinsam mit Waltraud Rupprecht vom Landratsamt Neumarkt hatte er dieses Praktikum initiiert, speziell für so genannte „unbegleitete Jugendliche“. So nennt man minderjährige Flüchtlinge, die ganz allein in Deutschland ankommen – ohne Mutter, Vater oder andere Angehörige. Bei den sechs „Schnupperpraktikanten“ ist dies der Fall. Sie leben seit einem halben Jahr in Neumarkt und besuchen dort seit März die Berufsschule. „Dafür, dass sie erst so kurz in Deutschland leben, sprechen sie schon sehr gut Deutsch“, stellt Götz fest.



Unternehmen will Flüchtlinge in technischen Berufen ausbilden

„Wir sehen es als unsere Pflicht an, diesen jungen Menschen zu helfen, die fern der Heimat und ganz auf sich allein gestellt sind“, erklärt der Ausbildungsleiter, der aktuell nach Möglichkeiten sucht, wie Pfleiderer die Flüchtlinge in sein anspruchsvolles Ausbildungsprogramm integrieren kann. „Wir finden diese Option in vielerlei Hinsicht attraktiv“, so Götz: „In erster Linie natürlich deshalb, weil wir den Flüchtlingen so eine berufliche Perspektive bieten und sie besser in unsere Gesellschaft integrieren können.“

Vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels, der sich in Deutschland über alle Branchen hinweg abzeichnet, sei dies auch absolut geboten, so Brigitte Eichhammer, Personalleiterin am Standort Neumarkt. „Und nicht zuletzt würden auch unsere Azubis davon profitieren, wenn wir unser Ausbildungsprogramm für junge Flüchtlinge öffnen.“ Schließlich habe sich bereits während des Praktikums gezeigt, wie unverkrampft die jungen Leute aus den verschiedensten Kulturkreisen miteinander umgehen. „Erfahrungen wie diese halten wir für ungemein wichtig, wenn es um die sozialen und persönlichen Kompetenzen unserer Azubis geht“, sagt Eichhammer: „Diese zu fördern ist uns nämlich ebenso wichtig wie die fachliche Ausbildung unserer Nachwuchskräfte.“

Bildmaterial: Pfleiderer Neumarkt GmbH.

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