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 Polizeiberichte

Polizei Parsberg meldet: keine Unfallschwerpunkte 2014

02.03.2015 Parsberg.

Die PI Parsberg mit Ihrem Dienststellenleiter Peter Gotteswinter stellten uns, am Montag Vormittag, freundlicherweise eine Statistik, zu den Verkehrsunfällen 2014, in ihrem Dienstbereich zur Verfügung. (Anmerkung: Die nachfolgende Darstellung umfasst die sieben Gemeinden des Zuständigkeitsbereiches der PI Parsberg (Dietfurt, Breitenbrunn, Hohenfels, Lupburg, Parsberg, Seubersdorf, Velburg), nicht aber das Unfallgeschehen auf der BAB A 3 - hier ist Zuständigkeit der APS Parsberg gegeben, die eine eigene Information steuern wird. In Klammern sind im Text jeweils die PI-Vergleichszahlen des Vorjahres 2013 genannt.)

Allgemeine Entwicklung

Wenngleich sich im abgelaufenen Jahr neben den Gesamtunfallzahlen geringfügig um 2,9 % auf insgesamt 874 (840) erhöhten, sank die Zahl der schwer verletzten Unfallbeteiligten um 11,5 %. Zu beklagen ist in diesem Jahr ein tödlich verletztes Unfallopfer, was trotz allen Leides, auch hier ein erfreulich niedriges Niveau bedeutet. Langjährig gesehen bewegt sich das aktuelle Unfallgeschehen der PI Parsberg in einer positiv niedrigen Bandbreite.

Unfallbereiche im Einzelnen

Die Unfälle mit Personenschäden erhöhten sich um 19,11 % auf 81 (69) Schadensfälle. Dabei wurden 102 (88) Personen verletzt, 79 (61) Personen davon leicht, 23 (26) Personen schwer. Mit um 24,78 % geringeren Zahlen wartet der Bereich der schwerwiegenden Sachschadenunfälle auf: 88 Unfälle (120). Bei diesen beiden Unfallgruppen entstand ein Gesamtschaden von fast einer Million Euro. Allerdings dürfte der reale Schaden deutlich höher liegen, wenn alle Folgekosten berücksichtigt werden. Die Kleinunfallzahlen (d.h. Unfälle mit geringfügigen Rechtsverstößen und geringem Schaden + Wildunfälle) zeigen sich mit 705 Unfällen (651) um 6,1 % leicht ansteigend. Der Anteil der Wildunfälle aus diesem Sektor zeigt sich mit einem Anstieg von 406 auf 478, also 11,7 % auf. Bei Wildunfällen wurden auch 2 (3) Personen leicht verletzt.

Fälle von „Unfallfluchten“ schlugen mit 50 (78), also - 35,0 %, zu Buche, wobei leider nur 20 % der Fälle zu klären waren. Es fehlten häufig jegliche Ermittlungsansätze und Zeugenbeobachtungen.

Erfreulich rückläufig zeigen sich die Verkehrsunfälle mit der Ursache Alkoholeinwirkung von 5 auf 3 Schadensfälle, wobei insgesamt zwei Personen leicht verletzt wurden.

Bei 18 (19) Motorrad-Unfällen wurden 18 (17) Personen verletzt und leider auch ein Fahrzeugführer getötet. Anfang Oktober überholte ein 39-jähriger Krad-Fahrer aus dem Bereich Nürnberg auf der Staatsstraße 2234 bei Töging ein vorausfahrendes Fahrzeug bei Gegenverkehr, kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum.

Bei insgesamt 11 Krad-Unfällen setzte der Motorradfahrer selbst die Ursache. Sieben (acht) Fahrradfahrer waren in Unfallgeschehen verwickelt. Alle sieben wurden dabei mehr oder weniger verletzt. Vier Unfälle wurden durch die jeweiligen Zweiradfahrer verursacht.

Im vergangenen Jahr wurde bei einem (drei) Schulwegunfall eine Schülerin leicht verletzt. Eine 10-jährige Schülerin hatte die Bahnhofstraße in Parsberg unvorsichtig überquert und war gegen einen Pkw gelaufen. Eine lediglich leichte Schürfwunde war die Folge für das Mädchen. Der Bereich „Schulweg“ wird als polizeilicher Schwerpunkt gesehen. Um hier die Sicherheit weiter zu festigen, werden neben der polizeilichen Jugendverkehrsschulausbildung in Dietfurt für junge Radfahrer sowie der Einweisung von Schulweghelfern und Schülerlotsen, in Bereichen von Schulwegen immer wieder Geschwindigkeits-, Gurt- und Schulbuskontrollen durchgeführt.
Bei weiteren drei Verkehrsunfällen wurden drei Kinder im Alter von bis zu 13 Jahren leicht verletzt, davon zwei als Mitfahrer in Pkw.

Im Jahr 2014 war kein Unfall mit Drogeneinwirkung zu bearbeiten.
Der Dienstbereich der PI Parsberg mit seinen sieben Gemeinden weist aktuell keinen regional eingrenzbaren Unfallschwerpunkt auf.

 

Unfallursachen

Neben den Unfallursachen Fehler beim Abbiegen in 56 (64) Fällen, nicht Beachten der Vorfahrt 49 (32 = deutliche Zunahme), falsche Straßenbenutzung in 23 (40) Fällen zeigt sich die nicht angepasste Geschwindigkeit in 30 (38) Fällen trotz erkennbaren Rückgangs weiterhin als mit ein zentrales Fehlverhalten der Fahrzeugführer insbesondere bei den Unfällen mit schwerwiegenden Folgen: hier im Jahr 2014: 18 (20) Verletzte.

Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 – 24 Jahre) ist mit 45 Unfällen am Gesamtunfallgeschehen von 169 „schwere Unfällen“ mit 26,6 % beteiligt. Der Anteil der Unfallbeteiligten der Altersgruppe über 65 Jahren beträgt 17,1 % (29 Unfälle). Die Gruppe der Senioren zeigt sich hinsichtlich des geschwindigkeitsbedingten Fehlverhaltens unauffällig und fällt insbesondere bei Vorfahrtsverletzungen und Abbiegefehlern auf.

Die Anzahl der Verkehrsstraftaten allgemein wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr usw. stieg geringfügig auf 36 Fälle (35). Bei intensiven Verkehrskontrollen wurden 21 (29) Verkehrsteilnehmer ohne Fahrerlaubnis ertappt und dem Staatsanwalt gemeldet.

Nachfolgend sind die Gesamtunfallzahlen in den einzelnen Inspektions-Gemeinden aufgelistet. In der jeweils zweiten Zeile sind die Zahlen der folgenschweren Unfälle (d.h. mit Personenschäden oder schwerwiegenden Sachschäden bzw. gravierenden Verkehrsverstößen - VUP/VUS-) vermerkt:

 

Gemeinde

2014

2013

2012

2011

2010

 

 

 

 

 

 

Breitenbrunn

98

96

103

106

81

VUP/VUS

13

4

12

17

8

Dietfurt

119

113

122

90

133

VUP/VUS

30

15

38

36

40

Hohenfels

92

96

129

102

86

VUP/VUS

12

7

20

33

29

Lupburg

54

56

52

42

54

VUP/VUS

12

5

8

10

14

Parsberg

235

224

247

229

272

VUP/VUS

55

14

63

53

72

Seubersdorf

117

117

131

100

110

VUP/VUS

20

12

32

25

40

Velburg

144

138

151

138

133

VUP/VUS

30

16

26

39

32

 

 

Kontrollen

Jeder Verletzte oder Getötete im Unfallgeschehen ist einer zu viel. Um den ursächlichen Fehlverhaltensweise von Verkehrsteilnehmern zu begegnen, setzte die örtliche Polizeidienststelle im vergangenen Jahr eine Reihe von Überwachungsmaßnahmen um:

-Neben stationären Geschwindigkeitsmessungen der überregional tätigen Verkehrspolizeiinspektion Regensburg ahndeten die Beamten der PI Parsberg bei insgesamt 138 Handlaser-Messstunden 168 gravierende Geschwindigkeitsverstöße.

- 33 Fahrzeugführer wurden wegen Alkoholisierung am Steuer „aus dem Verkehr gezogen“ und mit Fahrverboten oder Entzug der Fahrerlaubnis belegt.

- Vier Personen wurden unter Drogeneinwirkung als Fahrzeuglenker festgestellt und angezeigt.

- Bei zwei fahruntüchtigen Autofahrern wurde eine Trunkenheitsfahrt verhindert. Sie konnten rechtzeitig vor Fahrtantritt von der Polizeistreife gestoppt werden.

Polizeiliche Verkehrskontrollen sind Tagesgeschäft und werden im Sinne der zu verbessernden Verkehrssicherheit vor Ort wie auch im Sinne des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 des Innenministeriums (Ziel u.a.: Senkung der Zahl der im Straßenverkehr Getöteten um 20 %) im neuen Jahr mit Hochdruck fortgeführt und an neuralgischen Punkten intensiviert.

Appell der PI Parsberg

Bewegen Sie sich im öffentlichen Verkehrsraum angepasst, rücksichtsvoll, verkehrstüchtig und mit entsprechendem Verantwortungsbewusstsein. Passen ihre Geschwindigkeit ganz besonders im Bereich von Schulen und Schulbushaltestellen an, um nicht unsere schwächsten Verkehrteilnehmer zu gefährden.

Melden sie auch jeden rücksichtslosen „Unfallflüchtigen“ der Polizei, jeder hat für sein Tun und Handeln einzustehen und die strafrechtlichen sowie haftungsrechtlichen Folgen selbst zu tragen.

In diesem Sinne allzeit gute Fahrt und vergessen sie nicht, den lebensrettenden Gurt an- und im Fahrzeug das Mobiltelefon wegzulegen.

 

Pressebericht der Polizeiinspektion Parsberg am 02.03.2015

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