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Volles Haus in der Kneipenbühne

03.02.2020 Oberweiling.

 
Ein Parsberger Wahlmünchner bescherte der Kneipenbühne am Samstag ein volles Haus: Josef Hien debütierte in O’wei mit seinen blitzgescheiten, intensiv empfundenen, virtuos präsentierten Liedern und traf damit sein Publikum genau in Kopf und Herz. Dass er aufgrund einer Schulterverletzung seine Gitarre nicht den ganzen Abend über spielen konnte, sondern hin und wieder eine kleine Pause brauchte, tat der Präsentation keinen Abbruch, im Gegenteil: Er hatte ganz kurzfristig den hervorragenden Pianisten Klaus Rauchensteiner dazu gewinnen können, ihn bei ein paar Stücken zu begleiten. Der Routinier (Mitglied bei der Band „Goodly & her Goodlingers“) tat das auf souveräne Art und Weise und brachte zur variantenreichen Präsentation Hiens zusätzlich Farbe ins Spiel.  Hien ist ein genauer Beobachter seiner ureigenen Gefühle und kann sie derart präzise vermitteln, dass zumindest einer Zuhörerin Tränen in die Augen schossen. Ob es um die gegenwärtige – global gesehen – gruselige politische und ökologische Situation geht, ob er das unfassbare undemokratische neofaschistische Gedankengut benennt, das mit erschreckender Geschwindigkeit um sich greift, ob er einfach nur beschreibt, was ihm beruflich widerfahren ist oder was er unter Liebe versteht: Immer findet Hien die rechten – nein, das sollte man in diesem Fall nicht sagen, sondern exakt formulieren  – die richtigen Worte. Und dann – sympathischer geht’s nicht – verbeugt er sich musikalisch/textlich vor großen Vorbildern: Reinhard Mey, Lisa Fitz, Konstantin Wecker. Vor denen bräuchte er sich nicht zu verbeugen, denen muss er auch nicht das Wasser reichen, Er befindet sich auf Augenhöhe!
 
Foto Golly Hertlein
 
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