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Tolles Debüt von Prinz Chaos II in Oberweiling

08.03.2015 Oberweiling, Kneipenbühne.

Prinz Chaos II erwies sich am vergangenen Samstag bei seinem Debüt in der Kneipenbühne als genau die Person, die Konstantin Wecker, sein Freund und Förderer, beschreibt: Er ist „blitzgescheit, grundsympathisch und von einer sprachlichen Virtuosität, die man heute selten findet.“

Vor viel zu wenigen Zuhörern bot der sympathische Schlossbesitzer ein ebenso nachdenkliches wie witziges Wort- und Musikprogramm, eine Uraufführung übrigens. Seine Familie – die Angehörigen sind allesamt Künstler – hatte ihm seit Langem nahegelegt, seine politischen, gesellschaftskritischen und oft auch sehr persönlichen stets grandiosen Lieder mit kabarettistischen Worteinlagen aufzulockern. Das gelang ihm bei seinem O’wei-Auftritt voll und ganz. So stellte er den Zuhörern den Revolutionär Rudi Egelhofer vor (oder rief ihn ins Gedächtnis), interpretierte Franz Josef – nein!– Degenhardt, wagte sich an eine deutschsprachige Interpretation von „Sisters Of Mercy“, eine Komposition von Leonard Cohen, dessen Texte zum Anspruchsvollsten gehören, was die amerikanische Singer/Songwriter-Tradition zu bieten hat und erzählte dazwischen erschütternde Erlebnisse, die er als frisch gebackener Thüringer Schlossherr mit Neonazis verarbeiten muss, erklärte, warum man seine Papstbewerbung ablehnte und Vieles mehr. Die Zuhörer-Genossen – falsch: die Zuhörer genossen einen gefühlvollen, kämpferischen, informativen Abend, der geprägt war von enormer Routine und gleichzeitig vom sympathischen, einnehmenden, überzeugenden Wesen eines Liedermachers der neuen Generation.


Foto: Volker Kindl

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