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Teuerster Winterdienst bisher

06.05.2021 Neumarkt.

„Das war bisher der teuerste Winterdienst, den wir zu bewältigen gehabt haben“, kommentiert Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann die Bilanz zu den zurückliegenden Herbst- und Wintermonaten im Bereich der Betreuung der Straßen, der Rad- und Gehwege. „Man kann schon sagen, dass das eine lange, intensive Phase gewesen ist, die uns beim Winterdienst mit 1,3 Millionen Euro sehr hohe Ausgaben verursacht hat.“ Noch bis in den April hinein mussten die Mitarbeiter des Bauhofs ausrücken und räumen bzw. streuen. Insgesamt sind 117 Einsätze mit 17.235 angefallenen Stunden seit 21. November 2020, dem ersten Einsatztag, verzeichnet. Gekostet haben diese im Hinblick auf Material, Mitarbeitereinsatz und Maschinennutzung 1.323.900 Euro. Ersichtlich wird das Ausmaß des Winterdienstes auch daran, wie wenig Material noch in der riesigen Salzhalle verblieben ist. „Man sieht deutlich, was für eine große Menge Streumaterial verbraucht worden ist“, stellt OB Thumann beim Blick in die riesige Lagerhalle fest. „Denn fast drei Viertel der Halle sind leer.“ Bauhofleiter Richard Willjung hat daher, wie er anmerkte, bereits wieder Salz bestellt, um für den nächsten Winter gerüstet zu sein. Schon in den nächsten Tagen soll die Lieferung erfolgen. Als Streumaterial verbraucht wurden im letzten Winter 2.125 Tonnen Salz und 390 Tonnen Splitt. Damit lag man beim Verbrauch deutlich über dem vorhergehenden Winter 2019/2020: In dem eher unterdurchschnittlichen Winter waren damals nur 880 Tonnen Salz und 160 Tonnen Splitt verbraucht worden, so dass innerhalb eines Jahres eine Steigerung auf fast das Zweieinhalbfache entstanden ist. Gleiches gilt auch für die Kostensituation, denn der Winter 2019/2020 war mit 545.298 Euro erheblich günstiger als der jetzt zu Ende gegangene. Der Durchschnitt, den die Stadt in den letzten zehn Jahren für den Winterdienst ausgegeben hat, liegt übrigens bei 806.277 Euro, der durchschnittliche Salzverbrauch liegt bei 1.560 Tonnen, beim Splitt beträgt der Zehn-Jahres-Durchschnitt 288 Tonnen.

Die Räum- und Streuarbeiten seien dabei weitgehend ohne größere Probleme oder Unfälle vonstattengegangen, wie Josef Gottschalk bestätigt, der den Winterdienst federführend betreut. Für ihn sei es jedes Jahr wichtig, dass die Mitarbeiter gut geschult und vorbereitet in die zum Teil strapaziösen und fordernden Einsätze gehen. Oberbürgermeister Thumann dankte daher allen Mitarbeitern im Winterdienst für ihren großartigen Einsatz und das umsichtige Vorgehen. Auch den Bürgerinnen und Bürgern sagte er Dank, weil sie zum einen ihre Pflicht zum Räumen und Streuen auf ihren Grundstücksbereichen und Gehwegen in aller Regel vorbildlich ausführen, zum anderen aber weil ein Großteil auch Verständnis dafür zeigt, dass die Straßen und Radwege von der Stadt nicht überall zugleich geräumt und gestreut sein können. Hier sei es wichtig, dass sich jeder auf die entsprechenden Verhältnisse einstellt, wofür er ebenfalls dankte. Nunmehr hofft er für die Mitarbeiter im Bauhof darauf, dass für diesen Winter die Einsätze endgültig vorbei sind und bis in den nächsten Herbst hinein andere Arbeiten erledigt werden können.

Der vor diesem nun zu Ende gegangenen Winter teuerste und aufwändigste Winterdienst war der im „Jahrhundertwinter“ 2010/2011 gewesen. Damals waren jedoch mit 1.316.470 Euro rund 7.000 Euro weniger an Ausgaben fällig gewesen als im jetzigen Winter, so dass 2010/2011 nicht mehr der teuerste ist. Aber 2010/2011 bleibt der Winterdienst mit dem bisher höchsten Verbrauch an Material und den meisten Arbeitsstunden. Alleine 2.404 Tonnen Salz waren damals verbraucht worden, dazu 803 Tonnen Splitt; und 21.705 Stunden betrug die Einsatzzeit der Mitarbeiter. Alleine in der Nacht auf den 10. Dezember 2010 fielen in Neumarkt in wenigen Stunden 35 bis 40 Zentimeter Neuschnee, wodurch das Alltagsleben zunächst stark beeinträchtigt worden war. Bundesweit war im damaligen Winter sogar das Streumaterial knapp und damit sehr teuer geworden.

Foto: Dr. Janka/Stadt Neumarkt

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