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Stadt Neumarkt: Staunen über JU-Kritik zur Dauer von Baugenehmigungen

30.12.2016 Neumarkt.

Mit großem Staunen hat man bei der Stadt Neumarkt die vermeintliche Kritik der JU Neumarkt zur Kenntnis genommen, dass die Stadt zu langsam bei der Genehmigung von Bauanträgen sei. „Die JU stützt sich dabei anscheinend auf nicht hinterfragte Parolen, Stammtischaussagen oder ähnliche Phrasen“, vermutet Oberbürgermeister Thomas Thumann. „Denn bei der Stadt Neumarkt selber hat meines Wissens jedenfalls niemand von der JU nachgefragt und sich Angaben zur Dauer der Bearbeitung von Bauanträgen geholt.“ Dabei hätte der Politiknachwuchs nämlich erfahren, dass die Bearbeitung von vollständigen Bauanträgen für den Wohnbau bei der Stadt zwei bis drei Wochen dauert. Dies trifft auf all die Fälle zu, bei denen zum Abgabezeitpunkt des Bauantrags der Bauherr alle erforderlichen Angaben gemacht und alle benötigten Unterlagen eingereicht hat. Verzögerungen bei der Bewilligung von Bauanträgen ergeben sich aber dort, wo Unterlagen des Bauherren fehlen oder der Bauherr fehlerhafte bzw. ungenügende Angaben im Antrag stehen hat. Sobald der Bauherr diese Angaben und Unterlagen nachgereicht hat, geht es von Stadtseite wieder so zügig voran wie bei den vollständigen Anträgen. Verzögerungen ergeben sich aber auch bei gravierenden Abweichungen des Bauantrages von den Forderungen eines eventuell für das Baugebiet geltenden Bebauungsplanes oder wenn das Bauvorhaben sich nicht in die vorhandene Umgebungsbebauung einfügt. Dann seien weitere Abstimmungsgespräche mit dem Bauherren notwendig, die das Vorhaben verzögern können. Auch im Hinblick zu der von der JU geäußerten Kritik an der angeblichen „Grundstücksnot“ in Neumarkt beruhen die polemischen Aussagen nicht auf Realitäten. „Über die Jahre und auch zuletzt hat die Stadt wiederholt Grundstücke erworben und sie wenn wir genügend Flächen zusammen hatten umgehend als Wohnbaugebiete bzw. als Gewerbegebiete ausgewiesen“, hält Oberbürgermeister Thumann fest. „Ich erinnere nur z.B. an das neue Wohnbaugebiet in Lähr oder nun in Woffenbach und an die Gewerbegebiete in Pölling und Stauf Süd II. Der Grundstückserwerb ist allerdings keine so kinderleichte Sache, wie sich dies vielleicht die jungen unerfahrenen Politiker vorstellen, so als ob man nur hingehen müsste und dem Eigentümer sagen, er solle das Grundstück abgeben, weil es die Stadt haben wolle.“ Hier seien Ausdauer, viel Einsatz und noch viel mehr Geduld notwendig, insbesondere in Zeiten wie den aktuellen, in denen es für Grundstücksbesitzer wenig Anreize vom Finanzmarkt gebe, sich von ihrem Grund zu trennen und dafür Erlöse zu erzielen.
 
Die Aussagen der JU erstaunen das Stadtoberhaupt umso mehr, „als sie ja auch einen Stadtrat in ihren Reihen haben, der eigentlich meines Wissens an Stadtratssitzungen teilnimmt, aber anscheinend nicht weiß, was er dort mitbeschließt.“ Auch sonst beweisen die Aussagen der JU, dass sie an der Realität in der Stadtverwaltung vorbei gehen. Denn dann würden sie die Zahlen aus der Bauordnungsverwaltung der Stadt kennen und auch anerkennen, wieviel dort an Anträgen bearbeitet wird. Anhand der Zahlen werde deutlich, dass in der Stadt heuer mit mehr als 240 reinen Bauanträgen ein neuer Höchststand erreicht werden dürfte. Alleine aus den von der Stadt dabei bewilligten Bauanträgen für den Wohn- und Gewerbebau resultieren geschätzte Investitionen von über 140 Millionen Euro in der Stadt. Insgesamt sind in der Bauordnungsverwaltung der Stadt im Jahr 2016 bis Mitte Dezember sogar über 600 Anträge eingegangen, die zu bearbeiten waren. Die Anträge reichen von Brandschutzprüfungen über Freistellungsverfahren und bauordnungsrechtlichen Verfahren bis zu der Genehmigung von Werbeanlagen. Auch weit über 100 Bauvoranfragen mussten abgearbeitet werden und es wurden mehr als 550 Bauberatungen durchgeführt.
 
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