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SPD-Kreistagsfraktion fordert Koordinator für die Arbeit mit Asylbewerbern

08.03.2016 Neumarkt.

„Ein kommunaler Koordinator, der die Bildungsangebote für Zugewanderte bündeln soll, ist dringend notwendig und könnte viel Positives bewirken“, fasste Dirk Lippmann, Sprecher der SPD Kreistagsfraktion Neumarkt, die Wünsche der ehrenamtlichen Aktiven in der Flüchtlingshilfe Neumarkt zusammen.

Eingeladen hatten die Neumarkter SPD Stadtratsfraktion und die SPD Kreistagsfraktion ehrenamtliche Aktive der Neumarkter Flüchtlingshilfe und „Chancen statt Grenzen“ zu einem Informationsgespräch. Die Aktiven berichteten, dass die Stimmung gut sei, die Anlaufschwierigkeiten hätte man gut in den Griff bekommen, erklärte Sylvia Moosburger. Wichtig sei es nun, dass die ehrenamtlichen Aktiven, die Betreiber der Flüchtlingsunterkünfte und die Asylsozialberater gut zusammenarbeiteten. An der Vernetzung untereinander werde fortlaufend gearbeitet, die neu gestaltete Homepage der Flüchtlingshilfe sei sehr übersichtlich und ein guter Wegweiser. Die dezentrale Unterbringung im Landkreis Neumarkt funktioniere hier gut und reibungslos, außerdem seien viele Menschen vor Ort in den Gemeinden und der Stadt Neumarkt bereit, ihren Teil dazu beizutragen. Jedoch fehle es an einer Koordinationsfigur, stellte Dietfurts Bürgermeisterin Carolin Braun fest.

Sehr genau schilderte Harald Salzmann von der Flüchtlingshilfe Neumarkt, welches Anforderungsprofil und Aufgabengebiet aus Sicht der ehrenamtlichen Aktiven der ideale Koordinator haben müsste. Er müsse zum einem die Koordinationsarbeit auf Kreisebene leisten, ein Integrationsleitbild erstellen bzw. aktualisieren, sowie vor allem Transparenz über alle Bildungsangebote schaffen und kulturelle und sportliche Angebote, Arbeitsmarktpotentiale und Wohnraummöglichkeiten bündeln. Ganz wichtig sei der Aufbau und Begleitung kommunaler Koordinationsstrukturen sowie das Zusammenführen von Hilfsbedarfen und Angeboten. Eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit sei unabdingbar, der Stelleninhaber brauche darüber hinaus auch interkulturelle Kompetenz.

Die Beherrschung der deutschen Sprache sei eine wichtige Voraussetzung für ein gelungenes Miteinander, deswegen sei es unverständlich, dass es derzeit zu wenig offizielle Deutschkurse gebe. Die Ehrenamtlichen leisteten vor Ort ihr Möglichstes, der Effekt eines offiziellen Deutschkurses, der 4 bis 5 mal die Woche stattfinde, sei logischerweise höher. Ebenfalls sei das Angebot an Anschluss-Deutschkursen nicht optimal.

Fritz Fückert führte aus, dass die Integration bei den Flüchtlingskindern hier im Landkreis sehr gut funktioniere, manche Kinder lernten schnell Deutsch und würden dann auch als Dolmetscher mithelfen bei der Verständigung.

Der stellvertretende Landrat Helmut Himmler erklärte, dass es auf europäischer Ebene ein verlässliches Verteilungssystem geschaffen werden müsse, sonst würde es in Zukunft zu Problemen kommen. Gertrud Hesslinger ergänzte, ein Teil unserer Gesellschaft mit wenig finanziellem Spielraum fühle sich jetzt schon abgehängt. Die Probleme vor allem auf dem Wohnungsmarkt gebe es jetzt schon, es brauche jetzt einen vom Bund geförderten sozialen Wohnungsbau, denn unsere Bürger bräuchten auch schon jetzt bezahlbaren Wohnungsraum.

Lippmann zollte den ehrenamtlichen Aktiven großen Respekt und Anerkennung für ihre wichtige Arbeit. Man sei vom Theater auf der großen politischen Bühne in Berlin schon etwas genervt, aber auf kommunaler Ebene werde die Arbeit im positiven Sinne erledigt, der „Neumarkter Weg“ laufe gut. Ein kommunaler Koordinator, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung zwei Jahre lang in Vollzeit finanziere, sei ein weiterer Baustein auf diesem Weg. Man sehe die Einrichtung einer solchen Stelle am Neumarkter Landratsamt positiv entgegen.

 

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