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Rege Nachfrage nach der Seniorenführung „K&K“ im Museum Lothar Fischer

14.04.2016 Neumarkt.

Das Angebot der Stadt für Senioren im Rahmen der Reihe „Kunst und Kaffee“ im Museum Lothar Fischer traf auch dieses Mal auf große Nachfrage. Am Mittwoch und Donnerstag stand die aktuelle Sonderausstellung „Wilhelm Lehmbruck – Porträts und anders …“ im Mittelpunkt der beiden Veranstaltungen. Die Leiterin des Museums Dr. Pia Dornacher führte die Besucherinnen und Besucher durch die Sonderausstellung und erläuterte anhand einiger ausgewählter Beispiele das Leben und das Werk von Wilhelm Lehmbruck. Die Besonderheit bei der Führung „K&K“ ist es, dass die Führung selber speziell auf Senioren abgestimmt ist und in der Regel rund 45 Minuten dauert. Zudem stehen für die Seniorinnen und Senioren auch Sitzgelegenheiten bereit. Und mit enthalten ist stets auch der Kaffeebesuch, wie es der Titel „Kunst & Kaffee“ signalisiert. Im Anschluss an die Führung geht es daher jeweils ins Parkcafé zum Kunstgespräch bei Kaffee und Kuchen. Die 2007 von der Stadt gestartete Reihe speziell für Senioren hat sich erfolgreich entwickelt. Gab es früher jeweils nur einen Termin pro Quartal zu einer Sonderausstellung, so müssen in der Zwischenzeit bereits jeweils  zwei Termine angeboten werden, weil die Nachfrage so hoch ist.

Die aktuelle Führung „K&K“ widmete sich der Sonderausstellung zu Wilhelm Lehmbruck (1881-1919). Er gilt heute als der bedeutendste Bildhauer der Klassischen Moderne. Nach dem Studium der Bildhauerei, das er von 1901 bis 1906 an der Kunstakademie in Düsseldorf absolviert hatte, zog Lehmbruck 1910 in die avantgardistische Kunstmetropole Paris. Dort entwickelte er seinen charakteristischen Stil mit langgestreckten, aber ausgewogenen Proportionen, die eine Vergeistigung der Figur ausdrücken und das neue Menschenbild des Expressionismus propagieren. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste Lehmbruck Paris fluchtartig verlassen. 1914 zog er zunächst nach Berlin, drei Jahre später schließlich nach Zürich. Im Frühjahr 1919 wählte der erst 38-jährige Künstler den Freitod. Trotz seiner kurzen Schaffenszeit hat er ein künstlerisches Œuvre von beachtlichem Umfang und von großer Ausdrucksstärke hinterlassen. Seine Werke befinden sich in den besten Sammlungen weltweit, und der nach New York reisende Musikliebhaber wird sogar im Foyer der Metropolitan Opera von Lehmbrucks Kniender begrüßt, die 1911 in Paris entstanden ist und ihm einst zum internationalen Durchbruch verholfen hat. Die Kniende bereichert auch die Neumarkter Ausstellung, die in Kooperation mit der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum entstanden ist. Im Zentrum der Schau stehen hier neben dieser wichtigen Plastik vor allem seine Porträtdarstellungen in verschiedenen Techniken, denen bislang kaum Aufmerksamkeit zuteil geworden ist.

Fotos: Dr. Franz Janka
 

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