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NGG lehnt längere Arbeitszeiten im Gastgewerbe ab

29.03.2017 Landkreis.

Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz kam 2016 auf 444.000 Übernachtungen


Solide Zahlen im heimischen Tourismus: Der Kreis Neumarkt in der Oberpfalz bleibt bei Urlaubern und Geschäftsreisenden ein beliebtes Ziel. Auf rund 444.000 Gäste-Übernachtungen kam der Landkreis im vergangenen Jahr – 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitgeteilt. Die NGG bezieht sich dabei auf Beherbergungszahlen des Statistischen Landesamts.
Die ganze Tourismus-Region Bayerischer Jura verzeichnete danach rund 1,1 Millionen Übernachtungen (plus 5,9 Prozent). „An der guten Bilanz haben die Beschäftigten in Hotels, Pensionen und Gaststätten einen enormen Anteil“, betont NGG-Geschäftsführerin Regina Schleser. Angesichts schon jetzt großer Belastungen seien Forderungen nach immer längeren Arbeitszeiten daher „vollkommen fehl am Platz“.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hatte wiederholt gefordert, die tägliche Höchstarbeitszeit durch ein maximales Wochen-Pensum zu ersetzen. Die NGG Nürnberg-Fürth spricht von einem „Irrweg“: „Jeder, der im Gastgewerbe arbeitet, weiß, dass Überstunden gerade in der Hochsaison dazugehören. Das Arbeitszeitgesetz sorgt aber dafür, dass das für den Einzelnen erträglich bleibt“, sagt Schleser. Das Gesetz schreibt eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor. In klar geregelten Ausnahmefällen kann sie auf zehn Stunden ausgedehnt werden.
Nach den Vorschlägen der Arbeitgeber wären extrem lange Schichten möglich, befürchtet die Gewerkschaft. „Ein 14-Stunden-Einsatz an der Rezeption oder im Ausschank haut aber jedem die Füße weg“, so Schleser. Ob die Betriebe solche Arbeitszeiten bräuchten, sei fraglich. Flexibilität habe für die Gastro-Mitarbeiter auch im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz schon immer zum Job gehört.
Andernfalls hätten die Übernachtungsbetriebe dort kaum so viele Menschen empfangen können wie im letzten Jahr, ist sich Schleser sicher. „Die Umsätze im bayerischen Gastgewerbe steigen seit Jahren kräftig an. Statt den Arbeitsdruck weiter zu erhöhen, ist es Zeit, mehr Menschen einzustellen und die Leistung der Beschäftigten stärker anzuerkennen“, so die Gewerkschafterin. Allein im vergangenen Jahr stieg der Umsatz in bayerischen Beherbergungsbetrieben nach amtlicher Statistik um 4,7 Prozent an – die Zahl der Beschäftigten in der Branche wuchs lediglich um 1,5 Prozent.

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