Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Dienstag, 30.04.2024 / 07:27:45 Uhr
Neumarkt/OPf.

10° C

 News

Neumarkt wird Rizzi-City

10.03.2017 Neumarkt.

 
Oberbürgermeister Thomas Thumann hat zusammen mit Kulturreferent Stadtrat Peter Ehrensberger sowie Bernhard Feil von Art28 aus Stuttgart und Thomas Herrmann von der gleichnamigen örtlichen Kunstgalerie die gute Nachricht verkündet, dass in diesem Jahr in Neumarkt eine Ausstellung zu dem bekannten Pop-Art-Künstler James Rizzi gezeigt wird. Vom 01. September bis 15. Oktober 2017 sind dann in den Festsälen der Residenz nicht nur seine Werke zu besichtigen, sondern es wird auch sein Atelier nachgebaut, in dem er in New York gelebt und gearbeitet hat. Der Titel der Ausstellung lautet daher nicht von ungefähr „James Rizzi – Das Atelier. New York in Neumarkt“. Oberbürgermeister Thumann dankte Thomas Herrmann, der anlässlich seines Jubiläums zum Bestehen von Kunst Herrmann seit 25 Jahren die Idee für die Ausstellung gehabt hat und Bernhard Feil von Art28, der seine Arbeiten von Rizzi kostenlos zur Verfügung stellt.
 
Sein Dank gilt darüber hinaus allen, die diese Ausstellung und das Rahmenprogramm mit fördern, so etwa der Raiffeisenbank, die kostenfreie Führungen für Schulklassen anbieten will, wie Direktor Josef Dunkes erläuterte. Aber mehr noch: Rizzi soll nicht nur in der Ausstellung zu sehen, sondern auch im öffentlichen Raum präsent sein. So wird z.B. ein Stadtbus der Stadtwerke Neumarkt im Rizzi-Design durch Neumarkt fahren, Taxi Dittrich will ein Fahrzeug Rizzi-like gestalten und Kunst Herrmann sowie auch so manche Geschäfte sollen Rizzi in ihren Schaufenstern vermitteln. Dabei ist so manches noch in der Entwicklung wie von den Vertretern der Neumarkter Lammsbräu Susanne Horn und Heinz Kühnlein angedeutet, die ihren Beitrag zu Rizzi erst noch entwickeln wollen. Der Dank des Stadtoberhauptes ging auch an Matthias Auhuber vom NeuenMarkt, vor dem ein von James Rizzi bemalter Rest der Berliner Mauer aufgestellt wurde und in dem dann im Herbst auch eine Ausstellung mit Arbeiten aus einem Schülerwettbewerb zu Rizzi gezeigt werden sollen. Ein weiterer Rizzi-Mauerrest aus Berlin steht zugleich vor dem Rathaus auf dem Unteren Markt.
 
Dank sagte OB Thumann aber auch der neuen Kulturamtsleiterin Barbara Leicht und dem Leiter des Amtes für Tourismus Rainer Seitz, die in Kooperation mit dem Kulturreferenten und den anderen Beteiligten diese große Aktion rund um Rizzi auf die Beine stellen.
 
Oberbürgermeister Thumann sprach beim Pressetermin die Verbindung New York und Neumarkt an, die schon bei der Internationalen Meistersinger Akademie (IMA) gegeben sei, die es seit 2011 in Neumarkt gibt. Dann hängen dazu nicht nur Plakate in New York, die Studenten und Nachwuchssängerinnen und –sänger auf die hochklassige Weiterbildungsmöglichkeit in Neumarkt hinweisen. Die hochkarätigen Gesangsbewerberinnen und -bewerber müssen sich für die Teilnahme auch bei Vorsingen unter anderem in New York für die Teilnahme an der IMA in Neumarkt qualifizieren, wo dann letztlich nur 15 bis 18 teilnehmen können. „Neumarkt und New York stehen also schon länger in einer guten Verbindung und diese ‚Connection‘ wird nun durch die Rizzi-Ausstellung enorm gestärkt“, so Neumarkts Oberbürgermeister Thumann.
 
Alles rund um diese Ausstellung zu Rizzi und das Rahmenprogramm findet sich nicht nur auf einem Plakat und in einem Flyer, sondern auch auf einer eigenen Internetseite, die derzeit im Aufbau ist. Sie findet sich unter www.rizzi-neumarkt.de. Hierfür dankte das Stadtoberhaupt Stephan Dierlamm vom Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der diese Seite entwickelt hat und künftig mit weiteren Inhalten ausbauen wird.
 
Für Oberbürgermeister Thumann sei Rizzi ein Künstler, dessen Werke jeden ansprechen. Auf seine farbigen, fröhlichen Darstellungen des Alltags von und mit Menschen, die friedlich miteinander leben, dürfen sich alle Bürgerinnen und Bürger daher jetzt schon freuen. Er erinnerte daran, dass Rizzi 2008 in Deutschland sehr bekannt geworden sei, als eine von ihm gestaltete Briefmarkenserie in Umlauf kam. Wer ihn bis jetzt noch nicht kenne, werde Rizzi entdecken und sich über seine Werke freuen, zeigte Thumann sich überzeugt.
 
Dies sieht auch Stadtrat Ehrensberger so, der nach eigener Aussage von Anfang an begeistert darüber war, dass Neumarkt Rizzi-Stadt werden soll. Für ihn sei es so, dass Rizzi heuer in der ganzen Stadt präsent sein müsse und seine positive künstlerische Ausstrahlung Neumarkt durchdringen sollte. Der Leihgeber und Hauptkurator der Ausstellung Bernhard Feil von Art28 schilderte ein wenig, wie er die Ausstellung in Neumarkt sieht. So soll versucht werden, die Bilder nicht nur in die Ausstellung, sondern auch in die Stadt zu bringen. Art28 habe nach dem Tod Rizzis im Jahr 2011 dessen gesamten Nachlass übernommen, dazu gehören auch Möbelstücke und ähnliches aus seinem Atelier. Dieses Atelier soll nun in den Sälen der Residenz wieder aufgebaut werden. „Diese Verbindung New York und Neumarkt, also New York und New Market, hätte Rizzi gefallen“, findet Bernhard Feil, der ihn lange Jahre gekannt hatte. Feihl wies auch darauf hin, dass ein eigenes musemspädagogisches Konzept mit integriert sein wird, weil auch die Kinder und Jugend an Rizzi Gefallen haben und sie so an sein Schaffen herangeführt werden sollen. Schmunzelnd sprach er an, dass heute beim Aufstellen der beiden Mauerreste nur begeisterte Kommentare von den Neumarkterinnen und Neumarktern zu hören gewesen seien. Und was er hier wieder und schon früher an anderen Orten erlebt hat: wer Rizzi-Kuunst sieht, hat ein Lächeln auf dem Gesicht. Dies sei das Ziel der Rizzi-Ausstellung und des Rahmenprogramms dazu. Das Kommunikationsmotiv der Ausstellung trägt laut Feihl den Titel „Nothing is as pretty as a rizzi-city“.
 
Für Thomas Herrmann ist die Rizzi-Ausstellung ein Ausdruck seiner Dankbarkeit und Liebe zur Stadt Neumarkt. „Seit 25 Jahren gibt es nun Kunst Herrmann und es hat immer wieder großartige Aktionen geben“, konstatierte Herrmann. „Die Rizzi-Ausstellung wird etwas ganz besonderes werden.“ Er erinnerte dabei an die Hundertwasser-Ausstellung zur Landesgartenschau 1998, die 23.000 Besucher angezogen hat. Er hofft, dass Rizzi dieses Ergebnis von damals toppen könne. Beides seien populäre Künstler gewesen und es bestehe nur ein Unterschied, dass Rizzi inzwischen sogar in Schulbüchern enthalten sei. Er unterstrich auch, dass diese Ausstellung erst zweimal in ähnlicher Form zu sehen gewesen sei. Letztlich sei es sogar so etwas wie eine Weltpremiere, denn die Ausstellung wird in dieser Form eigens für Neumarkt konzipiert. Das bedeutet laut Herrmann, dass in Neumarkt etwas gezeigt werde, das „Großstadtniveau hat“.
 
Für Barbara Leicht, die neue Kulturamtsleiterin sei es ein tolles Gefühl, schon im ersten Jahr ihrer Tätigkeit in Neumarkt eine so außergewöhnliche Ausstellung begleiten zu dürfen. Für sie wirke Pop-Art heute immer noch nach und es seien viele, die von dieser Kunstrichtung angesprochen werden.
James Rizzi ist einer der bekanntesten Pop-Art-Künstler. 1950 in Brooklyn geboren entwickelte er nach seinem Studium der Kunst an der University in Florida in Gainesville bis 1974 seinen eigenen Stil und erstellte erste aufsehenerregende Arbeiten, die in Ausstellungen etwa im New Yorker Brooklyn Museum schon kurz nach seinem Studienabschluss zu sehen waren. Mit seinem authentisch farbenfrohen Stil kreierte er im Laufe seines Schaffens eine Vielzahl von Werken, in denen er seiner Lebensfreude künstlerisch Raum gab. Bis zu seinem Tod am 26. Dezember 2011 lebte und arbeitete Rizzi in seinem Atelier-Loft im New Yorker Stadtteil SoHo. In Rizzis Bildern atmet man die Atmosphäre der Stadt New York – des „Big Apple“ – ein, so Beschreibungen zu seiner Kunst. Ein Meer von Wolkenkratzern ist mit einem Netz von Straßen durchzogen, es wimmelt von Autos über Yellow Caps zu Bussen, man findet bunte Leuchtreklame genauso wie Straßenschilder, Hotdog-Verkäufer oder den Hudson-River. Kennzeichen ist auch, dass Menschen verschiedenster Herkunft zu entdecken sind, die aber alle friedlich zusammenleben und den einmaligen Charakter einer solchen Mega-City ausmachen. Rizzi selber hat einmal gesagt: „In meiner Arbeit geht es um die Menschen, um das alltägliche Leben. Und das ist vor allem ein Zusammenleben.“ Künstlerisch behandelt er sie gleichwertig und es wird immer deutlich, dass er ein Künstler ist, der die Menschen liebt. Rizzis Werk hat eine weltweite Popularität erreicht, die ihresgleichen sucht.
 
Foto:  Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt
 
« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: