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Massiver Widerstand gegen große Stromtrasse

31.03.2015 Neumarkt.

Die von der geplanten Stromtrasse betroffenen Gemeinden werden zusammen mit dem Landkreis weiterhin massivsten Widerstand gegen dieses Vorhaben organisieren und ausüben. Dazu haben sich die Bürgermeister der Gemeinden Berching, Berg, Berngau, Dietfurt, Freystadt, Lauterhofen, Mühlhausen, Neumarkt, Postbauer-Heng und Sengenthal mit Landrat Willibald Gailler, gestern im Landratsamt getroffen und beschlossen, beim jetzt laufenden Konsultationsverfahren zum Netzentwicklungsplan 2024 als Interessengemeinschaft gemeinsam Stellung zu beziehen.

Sie werden an der Informationsveranstaltung im April in München teilnehmen und im Rahmen der laufenden Anhörung zum Netzentwicklungsplan gemeinsam gegen die geplante neue Gleichstromtrasse und auch gegen die Verstärkung der bestehenden Leitung im bestehenden Korridor, von Postbauer-Heng bis Berching wenden.

Im gleichlautenden Schreiben wird darauf hingewiesen, dass im Landkreis Neumarkt derzeit bereits bilanziell ca. 80 % des verbrauchten Stroms durch erneuerbare Energieanlagen erzeugt werden. Die Erzeugungspotentiale, welche im Klimaschutzkonzept des Landkreises aufgeführt sind, legen dar, dass eine hundertprozentige Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2030 sicher möglich ist. Durch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie von Stromspeichern und Reservekraftwerken kann die zukünftige Stromversorgung ihres Erachtens auch ohne die Umsetzung aller im ersten Entwurf des Netzentwicklungsplanes 2024 genannten Maßnahmen, sichergestellt werden. Insbesondere beim Bau der Gleichstrompassage Süd-Ost werden Stromerzeugungstechnologien mit hohen CO2-Emissionen (Kohlestrom) durch die Bereitstellung von Stromübertragungskapazitäten gefördert und nicht, wie aus Gründen des Klimaschutzes erforderlich, reduziert. Durch eine dezentrale, regionale Stromerzeugung können Netzausbauten reduziert und Übertragungsverluste minimiert werden.

Der Landkreis wendet sich mit dieser Stellungnahme gegen die als Korridor D bezeichnet Maßnahme im Entwurf des Netzentwicklungsplans 2024.

Für die Maßnahme P 53 gibt der Landkreis zu bedenken, dass vor allem in den Bereichen, in welchen die bestehende 220 kV-Leitung in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung verläuft (Postbauer-Heng, Berngau, Sengenthal, Mühlhausen, Berching, Dietfurt), eine detaillierte Prüfung der Umsetzbarkeit einer 380 kV-Leitung erfolgen muss. Dabei hat der gesundheitliche Schutz der Bevölkerung höchste Priorität.

„Diese drohende, massive Beeinträchtigung unserer Region wollen wir gemeinsam mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln abwenden“, so der Tenor der Interessengemeinschaft, die sich weiterhin regelmäßig treffen wird.
 

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