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Lammsbräu-Landwirte für Artenvielfalt ausgezeichnet

30.09.2016 Neumarkt.

Preise in den Kategorien ökologische und konventionelle Bewirtschaftung vergeben: die beiden ersten Preisträger stammen aus den Landkreisen Neumarkt und Regensburg

Die Preisträger des Ackerwildkraut-Wettbewerbs stehen fest. Den ersten Preis in der Kategorie Ökologischer Landbau erhielt Josef Hollweck aus Berching im Landkreis Neumarkt. Der Acker beeindruckte mit 75 verschiedenen Arten. Johann Plank aus Duggendorf im Landkreis Regensburg wurde erster Preisträger in der Kategorie konventionelle Bewirtschaftung. Sein Acker bietet immerhin Platz für 54 verschiedene Arten, unter ihnen die seltene Acker-Haftdolde.

Der Ackerwildkraut-Wettbewerb findet 2016 zum zweiten Mal in einem der bayerischen Regierungsbezirke statt, nachdem er 2014 in Unterfranken ausgetragen worden war. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt von Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), BUND Naturschutz (BN), Deutschem Verband für Landschaftspflege(DVL) und den bayerischen Ökolandbauverbänden. Die Regierung der Oberpfalz hat den Wettbewerb finanziell unterstützt.

Insgesamt haben sich 35 Landwirte an dem Wettbewerb beteiligt, elf konventionell und 24 ökologisch wirtschaftende. Die Veranstalter sehen die gute Beteiligung als positives Signal, dass das Thema Ackerwildkräuter und ihre Bedeutung bei den Landwirten angekommen ist. Auch Äcker, die noch nicht über das Vertragsnaturschutzprogramm eine besondere Förderung erhalten, wurden gemeldet.

Bei der Preisverleihung würdigten Regierungsvizepräsident Walter Jonas und Dr. Annette Freibauer, Institutsleiterin der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die besonderen Verdienste der teilnehmenden Landwirte, die durch ihr Engagement die immer blütenärmer werdende Agrarlandschaft bereichern.

Beate Krettinger, Geschäftsführerin der Landschaftspflegeverbände Bayern und Marion Ruppaner, Agrarreferentin beim BUND Naturschutz Bayern hoben hervor, dass die Landwirte, die ihre Äcker hier noch extensiv bewirtschaften, wertvolle Dienstleistungen für die Biodiversität erbringen, und die Agrarförderung künftig immer stärker in Richtung gesellschaftlicher Leistungen umgebaut werden müsse.
 
„Wir müssen gemeinsam weiter vorankommen in Sachen Ackerwildkrautschutz, denn inzwischen sind in Deutschland mindestens ein Viertel der etwa 350 zur Ackerbegleitvegetation zählenden Pflanzenarten gefährdet“, so Marion Ruppaner.

„Ackerwildkrautschutz funktioniert nur in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft“, betont Beate Krettinger. „Ohne eine faire Vergütung des zusätzlichen Arbeitsaufwands und des Ertragsausfalls geht es nicht“.

Der Wettbewerb findet mit Unterstützung durch die bayerischen Bio- Verbände statt. „Erstmals wird durch die Differenzierung in einen Bio-Preis die besondere Arbeitsweise der Bio-Betriebe berücksichtigt und es werden die spezifischen Leistungen der Bauern zur Förderung der Artenvielfalt auf dem Acker gezielt anerkannt und honoriert“, so Josef Wetzstein, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ Bayern).

„Das Institut für Agrarökologie der LfL engagiert sich in verschiedenen Projekten zur Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Ackerwildkrautarten auf Ökobetrieben. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Pflanzen zu schützen und vor dem Aussterben zu bewahren“, erläutert die Institutsleiterin Dr. Annette Freibauer.

Lammsbräu-Landwirt Erwin Ehemann zeigt Interessierten regelmäßig die Vielfalt auf seinen Äckern. Bildquelle: Neumarkter Lammsbräu
 

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