Kommunen gestalten Zukunft
09.05.2025 Regensburg.
Die IHK hat den Markt Essing und die Stadt Amberg mit dem Kommunalentwicklungs-Award ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte durch IHK-Vizepräsident Michael Matt und den Bayerischen Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, MdL.
Wie können Kommunen ihren Bewohnern eine hohe Lebens- und Arbeitsqualität bieten und gleichzeitig als Standort für Unternehmen möglichst attraktiv sein? Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim hat zum dritten Mal nach den besten Konzepten in der Region gesucht und diese mit dem IHK-Kommunalentwicklungs-Award 2025 ausgezeichnet. Gewonnen haben in diesem Jahr der Markt Essing und die Stadt Amberg. Die beiden Kommunen haben die Jury durch zukunftsweisende Projekte überzeugt, die Kreativität, Bürgerengagement und wirtschaftliche Wirkung vorbildlich vereinen.
„Unsere Städte und Gemeinden gestalten ihre Zukunft aktiv und mit Weitblick. Als IHK ist es uns ein zentrales Anliegen, dieses Engagement zu würdigen. Denn wir wissen: Eine starke Wirtschaft braucht lebenswerte, zukunftsfähige Kommunen“, betonte IHK-Vizepräsident Michael Matt in seinem Grußwort. Der IHK-Kommunalentwicklungs-Award wurde 2021 ins Leben gerufen und würdigt Kommunen, die mit innovativen Ideen, mutigen Strategien und starkem Bürgerengagement neue Wege in der Stadt- und Gemeindeentwicklung gehen.
Kultur als Standortfaktor
In der Kategorie „Kommunen unter 8.000 Einwohner“ überzeugte in diesem Jahr der Markt Essing mit dem Projekt „MEMU – Mensch und Museum“. In einem sanierten Pfarrhof wurde ein kulturelles Zentrum geschaffen, das Kunst, Geschichte und Musik vereint – ein Impulsgeber für den Tourismus und ein identitätsstiftender Ort für die Bevölkerung. Das Projekt beeindruckte durch den Mut, in Qualität und Kultur als nachhaltige Standortstrategie zu investieren, die gelungene Verbindung aus kulturellem Anspruch und wirtschaftlicher Wirkung sowie durch das eindrucksvolle Engagement, Kultur im ländlichen Raum auf höchstem Niveau zugänglich zu machen.
Bürgerbeteiligung im Fokus
In der in der Kategorie „Kommunen über 8.000 Einwohner“ erhielt die Stadt Amberg die Auszeichnung für das Projekt „Innenstadt-Million“, das neue Maßstäbe für Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung setzt. In einem offenen Beteiligungsprozess wurden mehr als 250 Projektideen eingereicht, von denen 16 konkrete Maßnahmen in ein strategisches Gesamtkonzept zur Innenstadtentwicklung eingeflossen sind.
Die Jury würdigte vor allem die Stadtentwicklung als gemeinschaftlichen Prozess. Die Bürgerbeteiligung werde nicht nur ermöglicht, sondern als tragende Säule für eine moderne, bürgernahe Zukunftsstrategie etabliert. „Amberg zeigt damit eindrucksvoll: Bürgerbeteiligung ist nicht nur ein demokratisches Signal, sondern ein strategisches Werkzeug für nachhaltige Stadtentwicklung“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes in seiner Laudatio.
Innenstädte brauchen eine Vision
Die Preisverleihung im Römerhof der IHK erfolgte durch IHK-Vizepräsident Michael Matt und den Bayerischen Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker, MdL. In seinem Grußwort hob Füracker zwei zentrale Punkte hervor: Entbürokratisierung und die vollkommene Einzelfallgerechtigkeit seien leider nicht vereinbar. Daher könne der Abbau von Vorschriften nur gelingen, wenn die großen Linien im Blick behalten würden und der Eigenverantwortung der Menschen wieder ein höherer Stellenwert gegeben werde. Zweitens hob er die wichtige Rolle der Kommunen für den wirtschaftlichen Erfolg der Region hervor: „Die Wirtschaft sieht sehr wohl, was Städte und Gemeinden für gute Standortbedingungen leisten – dieses Engagement verdient Anerkennung und Unterstützung.“
Jan Vorholt, Partner bei der CIMA Beratung + Management GmbH betonte in seiner Keynote zur Zukunft der Innenstädte die Notwendigkeit, Ortszentren zu multifunktionalen Treffpunkten weiterzuentwickeln. Dabei bleibe der Einzelhandel ein zentraler Anker, müsse jedoch durch starke Partner wie Gastronomie, Kultur und Freizeitangebote ergänzt werden. Vorholt forderte ein klares politisches Bekenntnis zur Transformation und verwies auf die wachsende Rolle der Bürgerinnen und Bürger als aktive Mitgestalter. Seine Botschaft: Zukunftsfähige Innenstädte brauchen ein klares Zukunftsbild, strategisches Handeln und die Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Akteure.
Bürgermeister Jörg Nowy aus der Gemeinde Essing und der 2. Bürgermeister der Stadt Amberg, Martin J. Preuß, nahmen die Siegerurkunden entgegen. Neben den beiden Preisträgern wurden auch die Finalisten Schorndorf, Waldthurn und Neumarkt i.d.OPf. für ihre überzeugenden Beiträge zur kommunalen Entwicklung hervorgehoben. „Unsere Kommunen zeigen, wie aus Visionen greifbare Ergebnisse entstehen“, fasste IHK-Vize Michael Matt zusammen. „Diese Projekte sind Inspiration und Blaupause zugleich.“
Der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker, MdL (6.v.l.), IHK-Vizepräsident Michael Matt (3.v.l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes (6.v.r.) gratulierten den Preisträgern und Finalisten des IHK-Kommunalentwicklungs-Awards 2025. (Foto: IHK / Lara Aberle)
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