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Klinikum: Hightech im OP – Navigationssystem für Wirbelsäuleneingriffe angeschafft

10.03.2017 Neumarkt.

 
Am Klinikum Neumarkt verfügen die Abteilungen Wirbelsäulenchirurgie und HNO jetzt über ein hochwertiges Navigationssystem für Wirbelsäulen- und HNO-Eingriffe. Die Sparkasse Neumarkt hat dieses Gerät mit Spendenmitteln finanziert.
 
Mit dem 3-D-Navigationssystem für Wirbelsäulenchirurgie wird die Genauigkeit bei Instrumentierungen (Einbringung von Schrauben zur Stabilisierung von Wirbelsäulen) erhöht und die Strahlenbelastung stark reduziert. Es handelt sich dabei um eine bildgestützte Navigationsplattform, mit der z.B. Schrauben im Vergleich zu konventionellen Operationsmethoden wesentlich präziser und vor allem auch im schonenden minimalinvasiven Verfahren eingesetzt werden können – und das während jeder Phase des operativen Eingriffs. Das Gerät zeigt dem Arzt auf allen drei räumlichen Ebenen an, wo sich seine Instrumente und Schrauben gerade im Patienten befinden. Das macht Operationen sehr viel sicherer, die OP-Zeit verkürzt sich, es kommt zu deutlich weniger Blutverlust. Und weil man während der Operation schon weiß, wir die Schrauben liegen, erspart man sich einige Röntgenaufnahmen nach dem Eingriff – mit insgesamt deutlich geringerer Strahlenbelastung für Patient und Personal.
 
Das Behandlungsspektrum reicht von Eingriffen an der Hals-, oberen Brust- und Rückenwirbelsäule, bis hin zu Routine-OPs an der unteren Lendenwirbelsäule sowie bei schweren Deformierungen und Tumorbehandlungen. Selbst umfangreichere Eingriffe mit der besonders schonenden minimal-invasiven Technik oder am oberflächlichen Gehirn sind somit möglich. Besonders häufig wird die neue Technik bei verschobenen oder gebrochenen Wirbeln eingesetzt. Das kann durch Abnutzungserscheinungen, nach Unfällen oder bei Osteoporose nötig sein. Nach Frakturen wächst so der Wirbel wieder korrekt zusammen. Die HNO-Belegärzte verwenden das Gerät bei vielen endoskopischen Eingriffen, beispielsweise bei Revisionseingriffen an den Nasennebelhöhlen.
 
Dr. Michael Janka, Neurochirurg und Chefarzt der Abteilung Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Neumarkt, betonte, das neuartige Navigationssystem stelle einen weiteren Schritt in Richtung computergesteuerter OP-Techniken dar: „Notwendig ist hierfür aber in jedem Fall, dass diese Technik in den Händen erfahrener Operateure liegt“. Er selbst hat bereits vor über zehn Jahren erstmals mit dieser Technik gearbeitet. „Nach Eingriffen ohne Navigations-system mussten die Patienten oftmals lange Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte sowie monatelange Behinderungen auf sich nehmen. Jetzt verkürzt sich die Aufenthaltsdauer in der Klinik auf wenige Tage. Eine rasche Rückkehr in ein weitgehend normales Leben kann dadurch nach deutlich kürzerer Zeit möglich sein“, so Dr. Janka weiter.
 
Die Sparkasse Neumarkt i.d.OPf.-Parsberg hat die Anschaffung des Navigationssystems mit einem wesentlichen Anteil aus ihrem Spendenbudget unterstützt. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Wittmann konnte sich jetzt bei der offiziellen Präsentation des Gerätes von der sinnvollen Mittelverwendung überzeugen. „Als regionales Kreditinstitut sind wir eng mit den Men-schen, die hier leben, verbunden. Wir wollen einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in unserer Region leisten. Deshalb freuen wir uns besonders, dass wir mit dem hochmodernen Navigationsgerät einen Meilenstein in der medizinischen Weiterentwicklung unseres Landkreis unterstützen konnten“, erklärte Wittmann. Und Landrat Willibald Gailler freute sich im Besonderen. „Als Verwaltungsratsvorsitzender beider Unternehmen, dem Klinikum und der Sparkasse, ist es mir ein großes Anliegen, dass die Spendenmittel aus dem Landkreis wieder im Landkreis eingesetzt werden und für eine nachhaltige strukturelle Verbesserung sorgen.“
 
Foto: Klinikum
 
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