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Klimastreik in Berlin

20.10.2021 Neumarkt / Berlin.

 
Am Freitag 22.Okt.21 ruft Fridays for Future erneut zu einer Groß-Demo in Berlin auf, weil sie eine Klima-Koalition gewählt haben, die zu einer sozial-ökonomischen Transformation führen muss. Die Lebensbasis der jungen Generation ist gefährdet, deshalb werden sie nicht aufhören, sich für aktiven Klimaschutz auf der Straße einzusetzen. 
 
Am 24. Sep.21 haben People for Future mit dem Aktionsbündnis Neumarkt zum globalen Streiktag in Neumarkt aufgerufen. Bei der Kundgebung sprach Pfarrer Winner und mahnte die Bürger verantwortlicher mit der Schöpfung umzugehen, als bisher. Er fand deutliche Worte und sprach sich gegen das heute vielfach gelebte pure Lust- und Konsumverhalten der Gesellschaft aus. 
 
An der anschließenden Demonstration beteiligten sich mehrere hundert Bürger, davon viele Familien mit ihren Kindern, trotz Corona -Auflagen. Und ja, wir können die Aktivisten in Berlin verstehen, wenn sie nur einen Monat später bereits wieder für ihre (und eigentlich für unser aller) Interessen auf die Straße gehen. Denn die negativen Folgen des Klimawandels sind doch schon heute spürbar, wir wissen das. Auch in Deutschland (Erdrutsch im Ahrtal mit vielen Toten, etc.). Auch in Neumarkt (Hochwasser im Neubaugebiet Höhenberg, etc.). Das Wissen, dass sich mit dem jetzigen System der Industrienationen und globalen Industrieunternehmen noch deutlich schlimmere Folgen in der Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder entwickeln werden, treibt die Menschen in Berlin an.
 
Der Bewusstseins-Wandel im Landkreis Neumarkt hat scheinbar noch nicht eingesetzt, das zeigen die Wahlergebnisse der Bundestagswahl, der statt klimaschutzorientiert eher rechtsorientiert zu sein scheint. Wieviel Katastrophen brauchen die Menschen noch, damit eine Veränderungsbereitschaft nicht nur in Worten, sondern im Handeln erkennbar wird?
 
Jede/r Bundesbürger*in erzeugt im Durschnitt 11 000 Kg CO2 pro Jahr, die Folgeschäden die dadurch verursacht werden, sind nach Berechnung des Umweltbundesamtes 180 €/1000 Kg = 1980 € gesamt pro Bundesbürger*in.  Die Konsequenz daraus: Klimaschutz ist ein Sparprogramm kein Kostenprogramm wie es meistens behauptet wird.
 
Zunehmend fordern auch Wirtschaftsvertreter klare Signale von der Politik (wie z.B.im Positionspapier der Stiftung 2°, die sich für eine klimaneutrale Wirtschaft in Europa einsetzt), die eine Weichenstellung in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit ermöglicht.
 
Bürger, die Verantwortung für die kommenden Genrationen spüren, bleibt daher im Moment nichts anderes übrig, als auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Damit die Verantwortlichen in den politischen Verhandlungen einer möglichen neuen Regierung die Auswirkungen einer Entscheidung immer mit den Auswirkungen auf die Zukunft berücksichtigen. 
 
Und wie wünschenswert wäre es, wenn mehrheitlich auch die politischen Verantwortlichen und die Bürger in Neumarkt jegliches Handeln im Hinblick auf die Auswirkungen für ihre Kinder, Enkel und künftige Generationen bedenken würden. 
 
„Wir haben die Erde nicht von den Eltern geerbt - sondern von den Kindern geliehen“ so müssten wir leben, andernfalls handeln wir unverantwortlich! Die Politiker in der Hauptstadt (und lokal auch bei uns) sprechen zwar von der Notwendigkeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu schaffen, halten aber gleichzeitig an den verursachenden Systemen fest: Keine Einschränkungen, freie Marktwirtschaft, Wachstum. Doch die internationalen Wissenschaftler im Klima-Rat (IPCC, bis zu 800 Wissenschaftler) haben schon vor 10 Jahren den Politikern ihrer Nation dargelegt, was sie gemeinsam analysiert und einstimmig erkannt haben: Technologischer Fortschritt kann die bestehenden und die zunehmenden Probleme (Klimawandel, Biodiversität) nicht lösen.
 
Foto / Text: Maria Eder-Poll
 
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