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JURASTEIG NONSTOP ULTRATRAIL 2018 06.04.2018 bis 08.04.2018

05.03.2018 Dietfurt.

Dietfurt an der Altmühl und der Bayerische Jura werden im April 2018 wieder zum Hotspot vieler deutscher und internationaler Ultraläufer. Bereits zum 8. Mal wird dann der JURASTEIG NONSTOP ULTRATRAIL, kurz JUNUT, im noch jungen Jahr eine frühe Herausforderung für eine illustre Schar von Läufern, die sich auf den Langdistanzen über 100 km zuhause fühlen, werden.

Der JUNUT hat sich seit 2011 zu einem festen Bestandteil der Ultralaufszene entwickelt und dabei ohne Übertreibung echten Kultstatus erreicht. Die Zahl der „Verrückten“, die sich um einen der 125 verfügbaren Startplätze beworben haben, ist auch in diesem Jahr erneut gestiegen.

Besonders erfreulich ist, dass auch immer mehr Teilnehmer aus der Region beim JUNUT antreten.

Aktuell stehen 132 Gemeldete aus 8 Nationen auf der Starterliste. Etliche andere hoffen in der Warteliste auf einen Startplatz. Auch wenn erfahrungsgemäß noch einige, in der Regel verletzungsbedingte, Absagen zu erwarten sind, werden damit so viele Läufer wie noch nie an der Startlinie in Dietfurt an der Altmühl stehen. Sie haben dann etwas mehr als 2 Tage (max. 54 Stunden) Zeit, den kompletten Jurasteig mit einer Länge von 239 km und einem Höhenunterschied von kumuliert 7.500 Metern zu bewältigen. Dazu muss man wissen: Normalerweise wird der Jurasteig in 13 Tagesetappen erwandert.

In 2018 gibt es erst- und einmalig auch eine „Ladies-Edition“ des JUNUT. Sechs Damen aus dem Helferteam der Vorjahre werden am Samstag, dem 07.04.2017, in Schmidmühlen starten und von dort aus ca. 100 km nach Dietfurt laufen.

Der JUNUT ist alles andere als „Kindergeburtstag“. In 2017 starteten 115 Läuferinnen und Läufer. Davon konnten nur 3 Frauen und 28 Männer die volle Distanz bewältigen. 9 Frauen und 41 Männer stiegen in Kastl (km 170) bei der dort möglichen Zwischenwertung aus. 34 Teilnehmer mussten bereits vorher aufgeben und kamen nicht in eine Wertung.

In 2017 gab es bei den Männern wie im Vorjahr einen Doppelsieg. Georg Kunzfeld und Christoph Janthur erreichten nach 34:50 h gemeinsam die Ziellinie und verbesserten damit die bisherige Siegerzeit um fast ½ Stunde. Als schnellste Frau kam Martina Prüfer nach 43:13 h ins Ziel.

Unter den Gemeldeten des Jahres 2018 gibt es einige, die den Streckenrekord auf alle Fälle unter 33:00 h verbessern wollen. Ob das gelingen wird, hängt neben der Wettkampfform des Einzelnen auch vom Wetter ab. Bisher gab es am JUNUT-Wochenende immer gutes und vor allem trockenes Laufwetter. Bei Regen würde die ohnehin schon anspruchsvolle Strecke noch um ein vielfaches mehr fordern.

Den JUNUT 170 mit Ziel in Kastl gewannen in 2017 bei den Männern Tobias Krumm in 21:12 h und Kathrin Schichtl in 24:35 h bei den Damen.

Die erreichte Teilnehmerzahl erfordert eine ausgeklügelte Logistik durch das Orga-Team um Margot und Gerhard Börner aus dem mittelfränkischen Schwabach. Die Läufer werden entlang der Strecke an 12 Versorgungspunkten (VP) betreut. Diese Aufgabe übernehmen viele freiwillige Helfer aus der Familie und dem Umfeld der Organisatoren, aber auch der Teilnehmer. Sie können dabei auf die Unterstützung vieler örtlicher Vereine und Feuerwehren, von Gastronomen und von Kommunen am Weg zählen.

Der Start- und Zielort Dietfurt unterstützt die Sportler und Organisatoren in vielfältiger Weise. In Riedenburg und Kelheim stellen die Stadtverwaltungen Räumlichkeiten für die dortigen Versorgungsstellen zur Verfügung. Die Freiwillige Feuerwehr in Matting empfängt die Sportler in ihrem Feuerwehrhaus, bewirtet sie dort in der Nacht von Freitag (6. April) auf Samstag (7. April) und bringt sie anschließend mit einem Rettungsboot über die Donau.

Als nächste Station erreichen die Läufer das Naturfreundehaus Alpiner Steig in Schönhofen, bevor es in die Klosterwirtschaft nach Pielenhofen weitergeht. Für die Helfer hier bedeutet das eine „Nachtschicht“. Diese Versorgungspunkte sind während der ganzen Nacht von Freitag auf Samstag besetzt.

Danach geht es weiter zur Freiwilligen Feuerwehr in Dallackenried, die am Samstag ab 03:15 h helfend bereit steht.

Im Sportheim des SV Schmidmühlen haben die Teilnehmer dann etwa 138,5 km in den Beinen. Bei denen, die sich während der Nacht verlaufen haben, können das schon auch ein paar Kilometer mehr sein.

Die Familie des 1. Vorsitzenden Peter Fochtner kümmert sich beim SV Schmidmühlen schon zum 7. Mal aufopfernd und liebevoll um die Läufer. Bereits ab 06:00 h gibt es am Samstag warme Mahlzeiten, Dusch- und Umkleidemöglichkeiten und sogar Massagen. Wer einen ausreichenden Zeitpuffer herausgelaufen hat, kann in Schmidmühlen auch kurz schlafen.

Spätestens samstags um 16:00 h muss Schmidmühlen aber wieder verlassen sein, sonst droht die Disqualifizierung.

Im Sportheim des TuS Hohenburg befindet sich der nächste VP. Wolfgang Preibisch kümmert sich dort liebevoll um die Teilnehmer. Sein Kartoffelbrei hat in den vergangenen Jahren schon den einen oder anderen Läufer „wiederbelebet“.

In Kastl ist die 9. Versorgungsstelle des JUNUT. Dort werden die Teilnehmer im Hotel Forsthof betreut. Hier gibt es dann auch eine „Kurzdistanz-Wertung“. Die Ultraläufer können entscheiden, ob Sie hier, bei dann erreichten 170 km, den Lauf beenden und in eine eigene Wertung für den JUNUT 170 aufgenommen werden wollen.

Falls das keine Option ist, führt der Weg 10 km weiter auf den Habsberg zur Gaststätte am Diözesanjugendhaus. Danach kommt der von den meisten gefürchtete Abschnitt nach Deining. In der zweiten Nacht ohne Schlaf geht es dabei weitere 22 km zum Sportheim des 1. FC Deining.

Die bewährte Mannschaft um den Jugendleiter des 1. FC Deining, Franz Xaver Meier, steht von Samstag 17:30 h bis Sonntag 08:00 h für die JUNUTler bereit. Auch in Deining gibt es wieder eine warme Mahlzeit sowie Dusch- und Umkleidemöglichkeiten.

Mehr als 202 km liegen in Deining hinter den Läufern; ein lockerer Halbmarathon bringt sie anschließend nach Holnstein in die „Felsenschänke“ der Regens-Wagner- Einrichtung mit der letzten Versorgungsstelle. Danach sind es noch „schlappe“ 15,6 km bis zur Ziellinie in Dietfurt.

Wer dort ankommt, hat mehr als 5 ½ Marathons am Stück hinter sich, hat 7.500 Höhenmeter bergauf und bergab, auf schmalen Pfaden, über Stock und Stein, bei Tag und bei Nacht, bewältigt. Hat gelitten und geflucht, Freude, Kameradschaft und Schmerzen erlebt, einen unglaublichen Sieg über die eigenen Schwächen errungen. Hat eine phantastische Landschaft, begeisterte Helfer und Unterstützer kennengelernt und allen Grund, stolz zu sein.

Aber auch diejenigen, die nicht die volle Distanz bewältigen konnten, nehmen den Geist des JUNUT, der Region und ihrer Menschen in ihren Erinnerungen mit nach Hause. Und die meisten kommen wieder, denn für Ultraläufer hat ein Finish beim JUNUT einen ganz besonderen Stellenwert.

Weitere Vorab-Informationen finden Sie auf der Website des JUNUT: www.junut.de

Während des Laufs können die Teilnehmer auch via Satelliten gestützten Life-Tracking online verfolgt werden. Ein entsprechender Link kann dann auf www.junut.de aufgerufen werden.

Fotos: Börner
 

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