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Internationaler Tag gegen Lärm am 29. April

20.04.2015 Neumarkt.

Im Alltag sind wir vielen akustischen Reizen gleichzeitig ausgesetzt. Dabei nehmen wir hohe Frequenzen viel lauter wahr als tiefe. Bestimmte Geräusche, wie Quietschen oder Hämmern, empfinden wir deshalb als besonders unangenehm. Welche Folgen Lärm für die Gesundheit haben kann, das beantwortet uns Marion Schmidt, Sportwissenschaftlerin und Bewegunsfachkraft der AOK in Neumarkt.

„Neumarkt aktuell“:
Frau Schmidt, wie wirkt sich Lärm eigentlich auf uns aus?

Marion Schmidt:
Lärm ist nicht nur eine Belastung für das Ohr, sondern ein all-gemeiner Stressfaktor. Hält Lärmbelastung über einen längeren Zeitraum an, verringert sich die Leistungsfähigkeit und das ge-samte Wohlbefinden. Das kann dann auch Auswirkungen auf den Blutdruck und auf das gesamte Herz-Kreislauf-System ha-ben. Unter Stress steigt natürlich auch die Unfallgefahr. Nicht zuletzt droht Schwerhörigkeit bei hoher und lang andauernder Lärmbelastung.

„Neumarkt aktuell“:
Was ist Lärm und ab wann ist er gesundheitsschädlich?

Marion Schmidt:
Lärm wird in Dezibel gemessen. Bei etwa 30 bis 50 Dezibel - das entspricht etwa einem Flüstern - kann bereits der Schlaf beeinträchtigt sein. Kritisch wird es bei 85 und mehr Dezibel, wie zum Beispiel bei lauten Maschinen am Fabrikarbeitsplatz. Das kann bereits zu Hörschäden führen. Ein akutes Lärmtrau-ma bei mehr als 120 Dezibel schädigt die fürs Hören zuständi-gen Sinneszellen im Innenohr. Das ist beispielsweise eine Tril-lerpfeife oder einer Spielzeugpistole direkt am Ohr. 120 Dezibel ist auch etwa die Schmerzschwelle bei den meisten Menschen. Bei Verdacht auf eine Hörminderung ist es angezeigt, zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt zu gehen.

Foto: AOK
„Neumarkt aktuell“:
Wie können sich unsere Leserinnen und Leser vor gesund-heitsschädlichem Lärm schützen?

Marion Schmidt:
Da die Ohren im Gegensatz zu den Augen dauernd bean-sprucht werden, ist es wichtig, sich zwischendurch stille Zeiten zu gönnen. Außerdem sollte man sich in Berufen mit erhöhter Lärmbelastung unbedingt an die Arbeitsschutzvorschriften hal-ten und einen Gehörschutz tragen. In der Freizeit muss jeder selbst ein Gefühl dafür entwickeln, was er seinem Gehör zumuten kann. Generell gilt, Musik nur in angemessener Lautstärke zu hören und auf ständige Hintergrundmusik zu verzichten. Es hilft auch, Distanz zur Lärmquelle zu schaffen. So ist es empfeh-lenswert, während des Besuchs in Clubs oder bei Konzerten auf jeden Fall Abstand zu den Boxen zu halten Es kann auch sinnvoll sein, dort Ohrstöpsel zu tragen.
 

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