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Häuserfahrt ermöglicht vielfältige Eindrücke und bietet Anregungen für nachhaltige Energiekonzepte

17.05.2017 Neumarkt.

Über positives Feedback der Teilnehmer an der Häuserfahrt vergangenen Samstag freuten sich die Organisatorinnen Lisa Poll (Regina GmbH) und Anne Wendl (landimpuls GmbH). Die Plätze im Bus waren am Samstag fast alle belegt als es los ging zur Besichtigungsfahrt durch den Landkreis zu ausgewählten sanierten Häusern. Dieses Jahr wurde zusätzlich der Fokus auf das Thema Energiekonzepte gesetzt. Landrat Willibald Gailler begrüßte die 40 Teilnehmer bevor die Tour um 09.30 Uhr startete.



Erstes Ziel war eine Hofanlage in Hermannsberg mit Photovoltaikanlage und Batteriespeicher. Herr Schlierf erklärte präzise die technischen Details und die Vorteile der nachhaltigen Energiegewinnung. Dann ging es weiter zu einem „Sonnenhaus“ in Erggertshofen, wo die Solaranlage und eine Lüftungsanlange vorgestellt wurden und die Besucher das gesamte Haus von innen bestaunen durften.

In Lupburg präsentierte Herr Meier das alte Rathaus im Ortskern, welches zu 7 verschiedenen, barrierefreien Wohnparteien um genutzt wird, bevor es hinauf in die Burg zu Bürgermeister Hauser ging, der zusammen mit Frau Gröbmayr von Naturstrom AG das Nahwärmenetz der Gemeinde erklärte. Über 80 private Haushalte und mehrere öffentliche Gebäude sind in Lupburg bereits an diesem Netz angeschlossen und die Gemeinde spart durch die Nutzung von Biowärme jährlich 220.000 Liter Heizöl ein. Lupburg wurde nicht nur als Energiekommune ausgezeichnet sondern erhielt außerdem schon im Jahr 2006 den „Europäischen Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung“ für die Aufwertung des Ortskerns.

Im Kulturstadel Lauterhofen gab es eine gemütliche Kaffeepause in alten Mauern, die ansonsten durch Kultur, Musik und das Engagement der Familie Rammelmeier belebt werden.

Auf dem Rückweg gab es noch einen Halt in Pilsach, um sich zum Thema „Energieeffiziente Gebäudesanierung“ noch ein Musterbeispiel von Architekt Martin Krauß anzuschauen, der das Haus aus dem Jahr 1976 überwiegend selbst sanierte.

Am Ende konnten sich die Teilnehmer einige Anregungen mit nach Hause nehmen wie es sich in alten Gebäuden wieder sehr schön und energetisch effizient leben lassen kann. Ehemalige Leerstände wie das alte Rathaus in Lupburg haben einen ganz besonderen Charme und eine lange Geschichte hinter sich. Mit viel Eigeninitiative, guter Planung und nachhaltigen Denken werden daraus individuelle Wohnformen und neue Schmuckstücke - eben kein Haus von der Stange.

Hintergrund:
Im Rahmen des Projekts „Dörfer der Zukunft“ und in Zusammenarbeit mit den interkommunalen Allianzen AOM und ARGE 10 findet die Häuserfahrt einmal jährlich statt. Unterstützt wird das Projekt durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz. Hintergrund des Dörfer-Projekts ist dem Trend von wachsenden Leerständen in den Dörfern entgegenzuwirken um zukünftige „sterbende“ Ortskerne zu vermeiden. Dazu sollen Maßnahmen ergriffen und aufgezeigt werden um die Innenentwicklung der Dörfer zu fördern, u.a. durch Sensibilisierung der Bevölkerung.

Wesentliche Ziele des Projekts sind:
Bauliche und soziale Qualität in den Dörfern bewahren
Sensibilisierung für das Thema Leerstand und Aufwertung von alten Gebäuden Ortskerne erhalten, Attraktivität steigern (gegebenenfalls wiederbeleben)
Infrastruktur- und Nahversorgungseinrichtungen erhalten
Innovative Nutzung oder Umnutzung vorhandener Bausubstanz

Foto: Regina Weidinger

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