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Gedanken zu Ostern von Dekanin C. Murner

12.04.2017 Neumarkt.

„Ich bin so froh, dass ich endlich mein Tief überwunden habe. Nach dem Tod meiner Frau habe ich mich immer mehr in meinem Haus verkrochen. Aber jetzt spür ich wieder neuen Lebensmut.“, was der junge Mann mir da erzählt, bewegt mich.

Auferstehung – manchmal feiern Menschen Auferstehung mitten in ihrem Alltag. Da schimmert plötzlich nach einer langen, finsteren Phase in ihrem Leben wieder Licht durch, da tritt ein neuer Mensch ins Leben, da kann man nach einer geglückten Operation endlich wieder schmerzfrei leben. Auferstehung geschieht manchmal mitten im Alltag, wenn sich mit Gottes Hilfe etwas zum Guten wendet, wenn etwas zu neuem Leben erwacht.

An Ostern feiern Christen, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Und das, nachdem er unter Unrecht, Verfolgung, Gewalt und Einsamkeit gelitten hat. Jesus waren alle Tiefen des Lebens vertraut. Er hat sie alle durchschritten.

Auf seinem Weg ans Kreuz hat Jesus mit Gott gerungen: „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen.“, betet er zu Gott. Sein Glaube waren großen Anfechtungen ausgesetzt. Darin findet sich heute Mancher wieder, der an Gott zweifelt, der Gottes Wege nicht versteht, weil er mit einem Abschied nicht fertig wird oder dessen Leben von Kummer überschattet ist. Und doch weiß ich aus meiner seelsorgerlichen Erfahrung: Es ist oft ein langer und steiniger Weg, bis jemand, der sich wie tot fühlt, sagen kann: „Dein Will, Herr, geschehe!“

Jesus ist gestorben, aber er blieb nicht tot. Gott hat ihn von den Toten auferweckt und ihm ein ewiges Leben geschenkt. Damit die Jünger das glaubten, zeigte er sich ihnen und bestärkte sie in der Hoffnung auf ein Wiedersehen bei Gott.

Gott, der mir das Leben geschenkt hat und meine Lebenszeit bemisst, hat auch nach dem Tod die Macht über mich. Jesus Christus ist uns diesen Weg vorausgegangen, damit wir wissen, dass unser Leben, Sterben und Tod sein in Gottes Händen geborgen sind und wir zu ewigem Leben bei Gott auferstehen werden. Gott wird dann Manches zurechtrücken, was in unserem Leben misslang und uns von mancher Last befreien.

Wenn ich am Grab meiner Eltern steh, bin ich ganz gewiss, dass wir uns wiedersehen.

Gott wird zu neuem Leben erwecken, was uns jetzt tot und verloren scheint. Er kann in unser Leben heut schon eingreifen und wird es auch nach unserem Tod tun – in seinen Händen sind wir geborgen.

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