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Expertenführung durch Sonderausstellung

22.07.2021 Neumarkt.

Anlässlich der neuen Sonderausstellung „Du lebst nur keinmal. Uwe Lausen und Heide Stolz - Ein Künstlerpaar der 1960er Jahre“ findet am Donnerstag, den 29. Juli um 19 Uhr im Museum Lothar Fischer erstmals wieder das Veranstaltungsformat „Rundgang und Gespräch“ statt. Dieses Mal hat Museumsleiterin Dr. Pia Dornacher eine Kollegin, die Kunsthistorikerin Dr. Birgit Löffler, eingeladen. Diese ist seit 2011 Direktorin des Museums DASMAXIMUM KunstGegenwart in Traunreut, das auch Hauptleihgeber zahlreicher Gemälde und Zeichnungen von Uwe Lausen (1941-1970) und aller Fotoarbeiten von Heide Stolz (1939-1985) für diese Ausstellung ist.
 
Uwe Lausen gehört zu einem kleinen Kreis deutscher Maler, die in den 1960er Jahren mit hohem künstlerischem Potential und unglaublichem Gespür für die gesellschaftlichen Umbrüche und mit scharfem Intellekt die Veränderungen ihrer Zeit in Malerei umzusetzen vermochten. Das gesamte Werk des Künstlers, der mit nur 29 Jahren den Freitod wählte, entstand in den Jahren 1961 bis 1969. Angeregt von der Münchner Künstlergruppe SPUR (1957-1965), zu der auch der Bildhauer Lothar Fischer zählte, war Lausen zunächst auf literarisch-philosophischem Gebiet aktiv, wurde jedoch bald als Ausnahmekünstler in der Kunstszene der 1960er Jahre wahrgenommen.
 
Früh zeigte die Galerie Friedrich & Dahlem in München seine Arbeiten, so dass sich heute im Stiftermuseum von Heiner Friedrich in Traunreut zahlreiche Hauptwerke des Malers befinden, ebenso wie der Nachlass der Fotografin Heide Stolz. Auch sie – das Paar heiratete 1962 - entwickelte in den 1960er Jahren einen ganz eigenen fotografischen Stil, der bis heute von Emanzipation und Zeitempathie zeugt. Die aufklärerischen und provokanten Schwarz-Weiß-Fotografien lassen die rebellische Welle der 1960er Jahre und ihre gesellschaftlichen Themen nachspüren. Die Arbeiten beider Künstlerpersönlichkeiten zeugen von starkem künstlerischem Austausch und gegenseitiger Beeinflussung. Sowohl Uwe Lausen als auch Heide Stolz suchten zudem in ihrem jeweiligen Schaffen die Widersprüche und Spannungen in der deutschen Nachkriegsgesellschaft.
 
Keine andere als Birgit Löffler, die als Museumsdirektorin seit vielen Jahren von den Arbeiten beider Künstler umgeben ist und wissenschaftlich sowohl zu Lausen als auch zu Stolz geforscht hat, könnte besser über das Werk dieses Künstlerpaars sprechen. Am letzten Donnerstagsabend im Juli erwartet sie im Museum Lothar Fischer also eine interessante Dialogführung, die es sicherlich schafft, sich den vielschichtigen Werken der Sonderausstellung anzunähern.
 
Die Teilnehmerzahl ist pandemiebedingt begrenzt. Anmeldung unter 09181 510348 oder info@museum-lothar-fischer.de. Das Tragen einer FFP2-Maske ist Pflicht.
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