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Daumen drücken für Oberpfälzer Finalisten beim 50. Bundeswettbewerb „Jugend forscht“

24.05.2015 Neumarkt.

Am Dienstag beginnt der 50. Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ in Ludwigshafen. Und diesmal stehen gleich sieben Oberpfälzer im Finale - davon vier junge Männer aus Neumarkt: Thomas Lindner (20), Schüler am Willibald-Gluck-Gymnasium, tritt mit seiner Forschungsarbeit zu Endlerguppys im Fachbereich Biologie an. Tim Poulet (17), Paul Keckl (18) und Daniel Seidler (18), Auszubildende der Firmen Pfleiderer und Europoles, stellen sich dem Wettbewerb im Fachbereich Arbeitswelt mit ihrer „Schlagzahlenpistole“. Ebenfalls im Fachbereich Arbeitswelt treten Daniel Pöllmann (18) und Marcel Galli (19) aus Schwandorf mit ihrem „PartyControl“ an. Im Bereich Technik fährt Paul Kutzer (18) aus Regensburg mit seinem Projekt „Automatisches Erkennen, Verarbeiten und Lösen von Sudokus" zum Bundesentscheid.

Pfleiderer: Es lohnt sich, junge Forscher und Erfinder zu fördern

„Damit ist die Oberpfalz in diesem Jahr ganz besonders gut vertreten“, stellt Brigitte Eichhammer fest. Die Personalleiterin bei Pfleiderer am Standort Neumarkt ist gleichzeitig Patenbeauftragte von „Jugend forscht“ in der Oberpfalz. Da der Holzwerkstoffhersteller seit mittlerweile 20 Jahren den Regionalwettbewerb ausrichtet, ist Brigitte Eichhammer besonders stolz auf die Oberpfälzer Finalisten: „Für uns sind sie der beste Beweis, dass es sich lohnt, junge Leute zu fördern, die Freude am Forschen und Erfinden haben.“

Dass die Erstplatzierten im Regionalwettbewerb auch den Landessieg geholt und damit ein Ticket nach Ludwigshafen gelöst haben, spreche nicht zuletzt für die erstklassige Arbeit der Oberpfälzer Juroren, so Eichhammer: „Schließlich geben sie den Teilnehmern mehr als nur Noten. Sie geben ihnen außerdem wertvolle Hilfestellungen, wie sie ihre Arbeiten noch weiterentwickeln und besser präsentieren können.“

Dank ihrer Tipps konnte Thomas Lindner auch die Juroren auf Bayern-Ebene von seinem Projekt begeistern. Abgesehen vom Landessieg im Fachbereich Biologie belohnten sie ihn mit dem „Sonderpreis Biodiversität und Naturschutz“ sowie einem Forschungs­praktikum an der Limnologischen Station der Technischen Universität München. Immerhin ist der Jungforscher vermutlich der Erste, dem es gelungen ist den sogenannten „Nachahmungseffekt“ bei Endlerguppys nachzuweisen.

Endlerguppy-Weibchen wollen Partner, die vor ihnen schon andere hatten

Diese Zahnkarpfen-Art lebt in den Gewässern Venezuelas und heißt in der Fachsprache Poecilia wingei. Thomas Lindner hat untersucht, wie die gleichgeschlechtliche Konkurrenz die Partnerwahl bei Endlerguppys beeinflusst. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass die Weibchen in ihrem Verhalten einen „intraspezifischen Nachahmungs­effekt“ an den Tag leben. Das heißt: Weibliche Endlerguppys tendieren dazu, dass sie sich für männliche Artgenossen entscheiden, für die sich vor ihnen auch schon andere Weibchen entschieden hatten.

Mit einem Projekt ganz anderer Art gehen Paul Keckl, Daniel Seidler und Tim Poulet beim Bundeswettbewerb an den Start: Die drei jungen Männer absolvieren ihre Ausbildung im Verbund der Firmen Pfleiderer und Europoles. Dort sind sie auch auf die Idee für ihre Erfindung gekommen: Nachdem sich ein Kollege beim Prägen von Schlagzahlen in Metallteile verletzt hatte, erfanden sie ihre „Schlagzahlenpistole“. Sie soll überall dort für mehr Arbeitssicherheit sorgen, wo Stahl bisher noch per Hand mit Buchstaben und Zahlen versehen wird.

Mit der „Schlagzahlenpistole“ lässt sich Metall mühelos prägen

Das neuartige Arbeitsgerät besteht aus einem Pneumatikzylinder, der mit einem Gewicht versehen ist und Druck auf die Schlagzahlen ausübt, welche wiederum in einer Art Revolvertrommel fixiert sind. Auf diese Weise lässt sich Metall nun mühelos prägen. Für so viel Erfindergeist wurden die drei Azubis im Landeswettbewerb nicht nur mit dem ersten Preis im Fachbereich Arbeitswelt ausgezeichnet. Die Juroren verliehen ihnen außerdem den „Sonderpreis des Lions Club Pfaffenhofen/Hallertau für Arbeitsschutz“.

Ob es Thomas Lindner, Paul Keckl, Daniel Seidler, Tim Poulet, Paul Kutzer, Daniel Pöllmann und Marcel Galli auch beim Bundeswettbewerb bis ganz an die Spitze schaffen, steht allerdings erst am 30. Mai fest. Bis dahin heißt es: Daumen drücken für die hellen Köpfe aus der Oberpfalz!



Quelle: www.jugend-forscht.de/wettbewerbe/bundeswettbewerb-2015.html

Die Siegerehrung findet am 30. Mai von 11-13 Uhr in Ludwigshafen statt.

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