Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Donnerstag, 28.03.2024 / 14:36:36 Uhr
Neumarkt/OPf.

9° C

 News

Botschafter waren in Neumarkt

25.06.2019 Neumarkt.

 
Alois Karl am Föhrenweg zwischen Estlands Botschafter (li und Litauens Botschafter - Foto: Christian Biersack

Das kommt auch nicht alle Tage vor: Mit Darius J. Semaska aus Litauen und dessen estländischen Kollegen William M. Laanemäe hieß Bundestagsabgeordneter Alois Karl, der Vorsitzende der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe gleich zwei Botschafter befreundeter Länder in Neumarkt willkommen.

Nach einem Gespräch in kleiner Runde, an dem auch der persönliche Referent des Litauischen Botschafters, Audrius Paura teilnahm, fuhr die Gruppe zur Kriegsgräber Gedenkstätte am Föhrenweg. Hier wurden Alois Karl und seine Gäste von Rainer Hortolani in Vertretung von Oberbürgermeister Thomas Thumann erwartet, sowie dem Landesvorsitzenden des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge, Wilhelm Wenniger, Landesgeschäftsführer Jörg Raab und dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Richard Glombitza. Arnold Graf, der die Internationale Jugendbegegnung mit Ost- und südosteuropäischen Ländern ins Leben gerufen hat, stellvertretender Landrat Helmut Himmler und Stadtrat Markus Ochsenkühn gesellten sich zur Führung über das Gräberfeld. Am Mahnmal legte der Litauische Botschafter einen Blumenstrauß nieder.
 
Arnold Graf schilderte den Besuchern, dass man früher nur von Russen gesprochen habe, die unter den über 5000 Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und Verschleppten sind, deren Gebeine aus ganz Bayern in Neumarkt zusammengetragen wurden. Heute wisse man, dass auch etliche Balten hier ihre letzte Ruhe gefunden haben müssen. Darius Semaska erinnerte an die Zerrissenheit seiner Heimat in den schrecklichen Kriegstagen. In seiner eigenen Familie habe es Männer gegeben, die für Russland kämpften und andere für Nazi-Deutschland.
 
Heute seien die Litauer Deutschland dankbar für die Unterstützung, die sie auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit von hier aus erfahren hätten. Dass in Litauen deutsche Soldaten stationiert sind, sei für ihn ein Garant für die Freiheit.
 
Eminent wichtig seien solche Orte wie die Kriegsgräberstätte, sagte Alois Karl, um zu zeigen, „dass die Gegenwart eine Vergangenheit hat, aus der wir unsere Lehren ziehen müssen“.
 
Deshalb unterstütze er in seiner Zuständigkeit als Haushaltspolitiker den Volksbund Kriegsgräberfürsorge, Dessen Aufgabe sei nicht nur die Pflege der Soldatenfriedhöfe in ganz Europa. Begegnungsstätten für junge Menschen aus aller Herren Länder seien unter der Regie des Volksbundes in Planung. Das koste Geld und der Bund werde auch künftig mit Zuschüssen helfen.
 
Nach einem kleinen Abstecher in das Münster St. Johannes bekamen die Besucher im Rathaus eine Kurzinformation über Neumarkt und der Botschafter trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
 
Letzter Programmpunkt war die Firma Blitzschutz J. Pröpster. Da die Beschäftigten schon Feierabend hatten und ein Großteil der Produktion ins Gewerbegebiet Deining verlegt worden ist, hatte Pröpster Senior die Muse, den Gästen einige Vorführungen aus seinem „Zauberkasten“ zu geben. Über 60 Patente hat das Unternehmen, das mit einer Niederlassung in Lettland auch im Baltikum vertreten ist, angemeldet. Mit viel Geschick demonstrierte der Chef einige der pfiffigen Ideen. Mit dabei in dieser Runde auch Deinings Bürgermeister Alois Scherer.
 
« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: