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Begrüßung mit dem iPad

01.10.2022 Hersbruck.

Rummelsberger Diakonie eröffnet Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum und inklusive Streuobstwiese im Hersbrucker Stadtteil Weiher.

Die Rummelsberger Diakonie baut ihre Angebote für Menschen im Autismus-Spektrum kontinuierlich weiter aus. Aktuell hat der soziale Träger die Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum und die inklusive Streuobstwiese in Hersbruck eröffnet. Zur Feier kamen rund 60 Gäste, darunter auch Vertreter*innen vom Bezirk und der Lokalpolitik sowie Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Eltern.

Johannes Haag ist Autist und arbeitet in der neuen Förderstätte. Der junge Mann äußert sich nicht lautsprachlich. Beim Sprechen nutzt er Unterstützte Kommunikation (UK). Mit seinem iPad hat er zusammen mit Ingrid Schön, Regionalleiterin Nürnberg der Rummelsberger Behindertenhilfe, die Feier eröffnet und den Gästen eine schöne Zeit gewünscht. In seinem anschließenden Grußwort freute sich Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie, dass der Fachbereich Autismus in Hersbruck nun ein Rund-Um-Paket für Menschen im Autismus-Spektrum anbieten könne. „Es ist uns kein Aufwand zu groß, junge Erwachsene und ihre Familien dabei zu unterstützen, einen Platz in der Gesellschaft einzunehmen, eigene Talente zu entfalten und in ein gelingendes Miteinander zu kommen“, so Schulz. Bei der Planung der Förderstätte standen die besonderen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. Die Arbeiten dauerten ein Jahr, die Baukosten liegen voraussichtlich bei knapp unter 1,6 Millionen Euro.

14 Autist*innen können nun in der Hersbrucker Förderstätte einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Die meisten von ihnen wohnen auch auf dem Gelände des Hauses Weiher in einem eigens für ihre Bedürfnisse konzipierten Wohnbereich. Zudem sind dort zwei junge Männer beschäftigt, die von den Rummelsbergern in der eigenen Wohnung ambulant begleitet werden.

Weitere Investitionen in die Betreuung und Begleitung von Menschen im Autismus-Spektrum sind für das kommende Jahr in Nürnberg geplant. In der Ingolstädter Straße sollen eine weitere Förderstätte und ein neuer Wohnbereich entstehen. Wenn alles nach Plan läuft, sind die Bauarbeiten in 2024 abgeschlossen. Während die Rummelsberger Diakonie für die Wohn- und Arbeitsplätze für Autist*innen schon viele Anfragen hat, steht der soziale Träger bei der Suche nach den rund 40 neuen Mitarbeiter*innen vor einer großen Herausforderung. „In unserem Internetauftritt www.jobsplussinn.de erklären die Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Autismus die Besonderheiten der Arbeit mit Autist*innen und werben so um neue Kolleg*innen“, informierte Schulz.

Und auch wenn Weiher, wie es Bürgermeister Robert Ilg in seinem Grußwort betonte, ein sehr schöner Stadtteil ist, so liegt er doch am Stadtrand. Um einen guten Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen, hat der Fachbereich Autismus das inklusive Projekt Streuobstwiese auf die Beine gestellt und dabei auch Unterstützung von der Stadt Hersbruck erhalten.

Als inklusive Begegnungsstätte geplant und von der Aktion Mensch gefördert, soll sich die Streuobstwiese zum Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung, für junge und alte Menschen aus Hersbruck und Umgebung entwickeln. „Es ist wichtig, dass Begegnung möglich ist“, lobte Angelika Feisthammel, Behindertenbeauftrage im Nürnberger Land. Und sie machte die Besucher*innen auf die vielen Veranstaltungen aufmerksam, die auf der Wiese geplant sind. Beim Mittmach-Mittwoch zum Beispiel kann jeder auf der Streuobstwiese vorbeikommen, kostenlos Äpfel pflücken und einen frischen Saft genießen.

Wer Interesse hat, Veranstaltungen auf der inklusiven Streuobstwiese der Rummelsberger Diakonie zu besuchen, findet hier weitere Informationen: rummelsberger-diakonie.de/wiese.

Die Förderstätte für Menschen im Autismus-Spektrum der Rummelsberger Diakonie befindet sich in den beiden oberen Geschossen. Bei der Eröffnung waren: Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie (von rechts), Projektleiter Christoph Arnold, Architekt Hans Günther Hupfer, Ingrid Schön, Regionalleiterin Nürnberg der Rummelsberger Behindertenhilfe, Bürgermeister Robert Ilg und Martin Chmel, Leiter Haus Weiher. Foto: Heike Reinhold

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