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Bauernverband bekräftigt Forderungen vor allem zu Milch, Fleisch und Zucker

13.04.2016 München.

Viele Jahre verhandeln die EU und der südamerikanische Länderbund Mercosur schon über Freihandel und den Abbau von Zollschranken, bislang ohne Ergebnis. Nun erneuert die EU-Kommission ihr Angebot zum Zollabbau gegenüber den süd- und mittelamerikanischen Agrarstaaten Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela – für die bäuerliche Landwirtschaft in Europa stehen hier große Sorgen im Raum. Vor dem erneuten Verhandlungsbeginn Anfang Mai bekräftigt der Bayerische Bauernverband daher seine Forderungen, die europäische Landwirtschaft zu schützen.
 
„Die Umwelt-, Tierschutz- und Arbeitsschutzvorschriften im Mercosur-Raum unterscheiden sich erheblich vom europäischen Niveau. Wir fordern die EU-Kommission, die Bundesregierung, die europäischen Agrarminister und die Europaabgeordneten dazu auf, bei den Beratungen mit den Mercosur-Staaten die hohen Umwelt- und Erzeugungsstandards für Europa sicherzustellen“, betont der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl. Insbesondere bei den Außenhandelsregeln sei ein umfassender Schutz für die bäuerliche Landwirtschaft und letztlich auch für die europäischen Verbraucher unabdingbar.
 
Die Südamerikaner wollen mehr Agrarrohstoffe auf den EU-Binnenmarkt exportieren, dabei haben sie insbesondere die attraktiven europäischen Agrarmärkte bei Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch sowie zum Beispiel bei Zucker, Milch und Biokraftstoffen im Blick. Für die europäische Landwirtschaft wäre das fatal, denn die hohen EU-Anforderungen führen zu Kosten- und Wettbewerbsnachteilen für europäische Landwirte. Heidl macht aus diesem Grund deutlich: „Die hohen Standards dürfen nicht unterlaufen werden! Wir fordern deshalb, sensible Produkte zu definieren und damit den freien Marktzugang zu begrenzen.“
 
Der Kommissionsvorschlag soll nach aktuellen Hinweisen aus Brüssel für einige sensible Agrarprodukte Einfuhrkontingente enthalten. Dem Vernehmen nach soll das zollfreie Einfuhrkontingent für Rindfleisch sogar erhöht werden. Lateinamerika gilt als höchst wettbewerbsstarker Exporteur und könnte daher insbesondere alle EU-Fleischsektoren negativ beeinflussen.
 
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