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Austauschschülerin berichtete bei Alois Karl über ihr Auslandsjahr

20.09.2016 Neumarkt.

„Ganz sicher“, sagt Verena Häring aus Pölling bestimmt, dieses Jahr in den Vereinigten Staaten wolle sie auf keinen Fall vermissen. Die heute 17-Jährige war von Bundestagsabgeordnetem Alois Karl für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm 2015/16 des deutschen Bundestages und des US-Kongress ausgewählt worden. Im Büro des Abgeordneten in der Hallertorstraße in Neumarkt erzählte sie nun von einem Jahr voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Via Facebook hatte sie schon während ihres Aufenthalts in Amerika laufend ihre Erlebnisse geschildert.

Die Gymnasiastin war eine von 360 der 4500 Bewerber, die das Auswahlverfahren bestanden hatten. Alois Karl fand, die fröhliche junge Frau hätte das Zeug zu einer ausgezeichneten Botschafterin Deutschlands. Sie überzeugte ihn mit geschichtlichen und politischen Kenntnissen, sozialem Engagement und außerordentlich guten Noten (1,08) , natürlich auch in Englisch.

Mit ihrer amerikanischen Gastfamilie, den Hausmans, hatte Verena einen Glückstreffer gelandet. Der Vater, ein Software-Entwickler, ist deutscher Abstammung und mit seiner Frau, einer freien Journalistin, und den beiden 13 und 14 Jahre alten Kindern wird in den eigenen vier Wänden viel Deutsch gesprochen. Da kam bei Verena kaum Heimweh auf. Dafür sorgten die Gasteltern auch mit vielen Ausflügen zu den Niagarafällen etwa, oder an Weihnachten nach South Caroline. Auch die reichlichen Angebote in der Meta Valley Highschool in einem Vorort von Chikago, die die Pöllingerin das Jahr über besuchte, ließen keine wehmütigen Gefühle aufkommen.

Sie habe keine Problem gehabt, dem Stoff zu folgen, erzählt sie. Die Anforderungen in der amerikanischen Entsprechung eines Gymnasiums seien nicht so hoch wie in Deutschland. Dafür seien sie in der Breite erstaunlich. Es war möglich Kurse in Kindererziehung zu belegen oder sich Kenntnisse als Automechaniker anzueignen, um nur zwei Beispiel zu nennen. Auch die von der Schule organisierten sportlichen Angebote seien üppiger als hierzulande.

Nach einem Jahr hat Verena Häring sogar Verständnis dafür entwickelt, dass die Amerikaner nur wenig über ihren eigen Tellerrand hinaus schauen. Klar, sie wurde einmal gefragt, ob Deutschland in Großbritannien läge. Knapp vorbei, aber sie nimmt es lachend. „Die da drüben haben ja in ihrem eigenen Land eigentlich alles, was die Welt zu bieten hat“. Die weltoffenen Hausmans freilich waren da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Ihr Gastvater hat in Deutschland einige Zeit studiert und gegenseitige Besuche der Familien in der Zukunft sind geplant.

Verena Häring hatte aus der Tageszeitung von dem Austausch-Programm erfahren und kann es jungen Leuten nur empfehlen. Zwar hat sie ein Jahr am Gymnasium verloren, und macht jetzt dort weiter, wo sie vor Jahresfrist aufgehört hat, aber das Wort „verloren“ möchte sie in ganz große Anführungszeichen setzen. Der Aufenthalt habe sie persönlich weiter gebracht und ihren Horizont ungemein erweitert.

Bewerben können sich Schüler und Schülerinnen, die am Tag der Ausreise nicht jünger als 15 und nicht älter als 17 Jahre sein dürfen, oder junge Berufstätige zwischen 16 und 24 Jahren. Die Kosten für Reisen, Versicherungen, Vor- und Nachbereitungs-Seminare und die Unterbringung bei den Gasteltern übernimmt das Patenschaftsprogramm.

Foto & Bericht: CSU
 

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