NewsAuf dem Weg zur Fairtrade Metropolregion
08.10.2015 Neumarkt, Nürnberg.
Initiativkreis gab Startschuss im Nürnberger Rathaus
Was haben Nürnberg, Erlangen, Schwabach, Bamberg, Neumarkt, Amberg, Herzogenaurach, Roßtal, Schwarzenbruck und eine Reihe weiterer Städte und Gemeinden gemeinsam? VertreterInnen dieser Kommunen in der Region haben gestern im Initiativkreis „Faire Metropolregion“ beschlossen, sich beim Einsatz für soziale Gerechtigkeit und faire Produktionsbedingungen zukünftig noch enger zu vernetzen und eine Zertifizierung der Europäischen Metropolregion Nürnberg als Fairtrade Region zu erreichen. Damit wäre die Metropolregion Nürnberg die erste Fairtrade Metropolregion von insgesamt elf in Deutschland ausgewiesenen Europäischen Metropolregionen.
Die rund 20 VertreterInnen der lokalen Steuerungsgruppen der beteiligten Kommunen trafen sich am 6. Oktober im Nürnberger Rathaus um einen ersten Rahmen für die gemeinsame Bewerbung abzustecken. Vorbild ist die Faire Metropole Ruhr, die bereits die Zertifizierung als Faire Region erhalten hat und der immerhin 53 Kommunen angehören. Der Initiativkreis „Faire Metropolregion“ ist dem Lenkungskreis „Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung“ der Europäischen Metropolregion Nürnberg angegliedert. Die EMN ist mit 3,5 Millionen Einwohnern der zehntgrößte Wirtschaftsraum in Deutschland. Davon leben aktuell schon rund 1,2 Mio Einwohner, d.h. jeder 3. Einwohner, in einer Fairtrade Stadt. Das erklärte Ziel ist die Erlangung des offiziellen Siegels "Fairtrade Metropolregion Nürnberg".
Arbeitsschwerpunkte des Initiativkreises werden sein:
- gemeinsame Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
- gemeinsame Arbeitsgruppen, zur Entwicklung von öko-sozialen Kriterien für die kommunale Beschaffung
- Vorbereitung und Abstimmung gemeinsamer Aktionen z.B. zur Consumenta
Auf der Consumenta wird der Initiativkreis mit einem Stand auf der Fläche des Landkreises Fürth am 30.10. vertreten sein. Schwerpunktthema der diesjährigen Aktion werden Faire Bälle und Faire IT sein. Ein Balljongleur wird zeigen, was mit fairen Bällen alles möglich ist.
Längst ist soziale Gerechtigkeit und Fairer Handel nicht mehr nur ein Thema für die Länder der sogenannten Dritten Welt. Diskussionen um Mindestlohn, faire Milch etc. zeigen, auch in unserer Mitte ist soziale Ungerechtigkeit und die Wahrung von Würde und Menschenrechten leider bei weitem nicht immer selbstverständlich.
Mittlerweile gibt es in Deutschland 365 Fairtrade Städte. In der Metropolregion Nürnberg haben aktuell 18 Städte und Kommunen den Status einer Fairtrade Stadt, weitere drei Kommunen sind im Bewerbungsprozess (Quelle: www.fairtrade-towns.de).
Die Initiative „Faire Metropolregion“ möchte gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen ein Zeichen setzen, dass soziale Gerechtigkeit und faire Produktionsbedingen im Beschaffungswesen zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen werden. Der politische Wille, einer Entscheidung zugunsten von Benachteiligten, auch Taten und ein sichtbares Handeln nach außen hin folgen zu lassen, ist unumgänglich.
