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Arbeitskreis Jugendhilfe im Strafverfahren tagte in Neumarkt

03.11.2025 Neumarkt / Landkreis.

Der Arbeitskreis Jugendhilfe im Strafverfahren Mittelfranken kam zu seinem jüngsten Treffen am 24.10.2025 im Landratsamt Neumarkt zusammen. Fachkräfte aus den Jugendämtern der Region nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Praxiserfahrungen in der Jugendhilfe im Strafverfahren auszutauschen.
 
Im fachlichen Teil des Treffens referierte Dr. Christopher Künzel, Diplom-Psychologe und Therapeutischer Leiter der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie – Abteilung für Jugendliche und Heranwachsende – am Bezirkskrankenhaus Parsberg. In seinem Vortrag gab er einen fundierten Einblick in die therapeutische Arbeit mit Jugendlichen und Heranwachsenden im Maßregelvollzug. Dabei stellte er die Besonderheiten der Behandlung suchtkranker junger Straftäter dar, erläuterte das therapeutische Stufenkonzept von der Aufnahme bis zur Entlassungsvorbereitung und ging auf Herausforderungen wie Impulsivität, gruppendynamische Prozesse und komplexe psychische Belastungen ein. Ebenso zeigte er auf, wie durch strukturierte Tagesabläufe, pädagogische und psychotherapeutische Angebote die Resozialisierungschancen verbessert werden können. Im Anschluss wurde lebhaft darüber diskutiert, wie eine Kooperation zwischen der forensischen Einrichtung und der Jugendhilfe im Strafverfahren gestaltet werden kann und in welchen Fällen eine solche Zusammenarbeit sinnvoll und zielführend ist. Der Austausch machte deutlich, wie wichtig abgestimmte Schnittstellenarbeit für erfolgreiche Resozialisierungsprozesse junger Menschen ist.

Obwohl der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. zur Oberpfalz gehört, ist er seit vielen Jahren eng in den Arbeitskreis Mittelfranken eingebunden. Grund dafür sind die räumliche Nähe und die Zuordnung des Landkreises Neumarkt zum Oberlandesgerichts-Bezirk und Generalstaatsanwaltschafts-Bezirk Nürnberg. Diese Vernetzung der Jugendämter ermöglicht einen gewinnbringenden Erfahrungsaustausch und stärkt die gemeinsame fachliche Weiterentwicklung.
 
Das Treffen bot den Teilnehmenden wertvolle Impulse für die Praxis und trug zur weiteren Vertiefung der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Jugendhilfe im Strafverfahren bei.

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