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ADFC: Engagement der Stadt Neumarkt beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist entäuschend

16.12.2019 Neumarkt.

"Irgendwann wird es mehr Radabstellanlagen am Neumarkter Bahnhof geben. Unter anderem dafür sind im Haushalt 2020 der Stadt bei einem Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro ganze 200.000 Euro vorgesehen. Das ist die völlig unzureichende Bilanz einer Stadt, die sich mit dem Titel der Fahrrdfreundlichkeit schmücken will", so fasst Olaf Böttcher vom Vorstand des ADFC in Neumarkt die Ergebnisse zusammen, die in den vergangenen Tagen zum Thema Radverkehr in Neumarkt bekanntgeworden sind. "Wenn ich es nicht schwarz auf weiß gelesen hätte, müsste ich es für einen schlechten Scherz halten", meint er. "Es geht nicht mehr darum, irgendwo weiße Streifen auf die Straße zu pinseln und ein paar Metallbügel aufzustellen. Wenn die Verantwortlichen in der Stadt Neumarkt keine größeren Anstrengungen für den Radverkehr unternehmen wollen, wird Neumarkt den Titel "Fahrradfreundliche Kommune" im nächsten Jahr wohl nicht erringen können. Außerdem verschläft man so die anstehende Verkehrswende komplett!" Den schwarzen Peter für die schlechten Abstellanlagen am Bahnhof allein der Deutschen Bahn zuzuschieben hält Böttcher ebenfalls für eine eher peinliche Argumentation. Es gibt bereits jetzt attraktive Förderprogramme des Bundes, die Kommunen dabei unterstützen, eigene Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur auf den Weg zu bringen. "Unter den momentanen Voraussetzungen wird sich ein in Kürze antretender Radverkehrsbeauftragter in Neumarkt äußerst schwer tun einen erfolgreichen Job zu machen", prophezeit er.
Was wir brauchen, ist ein schneller und beherzter Ausbau der Radwegenetze, so wie es die Bundesregierung im Klimapaket – und mit neuen Budgets untermauert – auch vorsieht. Besonderes Augenmerk braucht dabei die sichere Gestaltung von Kreuzungen und Einmündungen, denn hier wird es für Radfahrerinnen und Radfahrer am häufigsten brenzlig.
 
Wir brauchen Radwegenetze, auf denen alle komfortabel und zügig fahren können – gut trainierte Fahrrad- und Pedelecpendler, Kinder auf dem Weg zur Schule, Eltern mit Kleinkindern an Bord, Senioren auf dem Weg zum Einkauf, Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem Dreirad. Nur so funktioniert die Verkehrswende, nur so bekommen wir unsere Verkehrsprobleme in den Griff. Gerne unterstützt der ADFC dabei die Stadt Neumarkt, wenn sie es denn wollte . . .
 
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