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Abwechslungsreicher Neujahrsempfang mit kurzweiliger Rede des Oberbürgermeisters, einem faszinierenden Vortrag und der Verleihung der Auszeichnung „Stille Helden“

16.01.2015 Neumarkt.

Verleihung Stille Helden, Foto Franz Janka


Zu einem abwechslungsreichen Neujahrsempfang konnte Oberbürgermeister Thomas Thumann rund 450 Gäste im voll besetzten historischen Reitstadel in Neumarkt willkommen heißen. Neben seiner Neujahrsrede standen ein Vortrag des Abenteurers, Polarfahrers, Bergsteigers und Fotografen Thomas Ulrich sowie die Verleihung der Auszeichnung „Stille Helden – Neumarkter Preis für bürgerschaftliches Engagement“ auf dem Programm. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Oldie-Band „Remember“.

In seiner Ansprache zeigte Oberbürgermeister Thumann auf, dass die Voraussetzungen und Vorzeichen für das neue Jahr in Deutschland, in Bayern und insbesondere in Neumarkt hervorragend seien. Eine sensationell niedrige Arbeitslosenquote in Neumarkt, die seit Jahren ansteigende Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter und auch das Ansteigen der Einpendler nach Neumarkt seien einige der zahlreichen Kennwerte, die darauf hinweisen, dass Neumarkt nach wie vor hervorragend dastehe. Dies zeige sich auch in der Zunahme der Bevölkerung in Neumarkt im Jahr 2014. In nur 12 Monaten habe die Einwohnerzahl Neumarkts um 342 Mitbürger zugenommen. Als beste Basis für eine positive Zukunft sieht Oberbürgermeister Thumann die erfreuliche finanzielle Situation der Stadt, die dafür sorgt, „dass wir nicht wie in sehr vielen anderen Kommunen den Mangel verwalten müssen, sondern unsere Haushaltslage so erfreulich ist, dass wir in unsere Stadt und ihre Entwicklung investieren können.“

Das Stadtoberhaupt warnte aber auch angesichts des hervorragenden finanziellen Spielraums vor der Gefahr, dass die Wünsche und Ideen aus der Bevölkerung und aus der Politik dahin führen, das Geld leichtfertig auszugeben. Hier sei die Kommunalpolitik gefordert, „auf der einen Seite die Heimat und den Lebensraum für unsere Bürgerinnen und Bürger ansprechend und gut auszustatten und auf der anderen Seite das Geld so sinnvoll zu verwenden, dass unsere Stadt in dem zunehmenden Wettbewerb auch unter den Kommunen zukunftsfähig bleibt.“ Er zitierte in dem Zusammenhang den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, der ausgedrückt hat, aus dem Guten das vorhanden ist das Beste zu machen. Die Stadt unternehme dies seit vielen Jahren und habe immer wieder in die positive Stadtentwicklung und in zukunftsweisende Projekte investiert.

Insbesondere im letzten Jahr habe die Bautätigkeit in Neumarkt ordentlich Fahrt aufgenommen und laut Oberbürgermeister Thumann erlebt Neumarkt eine Veränderung, wie sie wahrscheinlich seit den Nachkriegsjahren und dem Wiederaufbau nicht mehr von statten gegangen ist. Derzeit seien es weit über 200 Millionen die in Bautätigkeiten in Neumarkt fließen, vom NeuenMarkt über die Maßnahmen des Landkreises mit dem WGG-Neubau oder dem 6. Bauabschnitt beim Klinikum bis hin zu der Erstellung von Wohnraum durch Bauträger und Private. Auch die Stadt investiere kräftig und habe im letzten Jahr Maßnahmen im Hoch- und Tiefbau von rund 30 Millionen Euro abgeschlossen und weitere Maßnahmen in Höhe von 48 Millionen Euro seien noch am Laufen.

Als besonders erfreulich bezeichnete es Oberbürgermeister Thumann, dass bei den millionenschweren Investitionen der Stadt häufig heimische Firmen zum Zug kommen. Damit seien die Ausgaben der Stadt ein ausgezeichnetes Investitionsprogramm für die regionale Wirtschaft und die dortigen Arbeitsplätze. Auch auf vielen anderen Feldern sei die Stadt gestaltend tätig, etwa in der Kinderbetreuung, im Bereich Förderung von Vereinen, Verbänden, Initiativen und Kirchen. Das Freizeitangebot und die vielfältigen Veranstaltungen führen darüber hinaus dazu, dass Neumarkt nicht nur gut dastehe, sondern sich attraktiv präsentiere. Für das Jahr 2015 wünschte er allen Gesundheit, Glück und Erfolg.

Thomas Ulrich präsentiere in seinem Vortrag eine anschauliche Reise zu den Orten, die ihm viel bedeuten: Der Pol und die Berge. Anhand seiner Schilderungen wurde deutlich, welche Erkenntnisse und Einsichten man dabei gewinnen kann und wie man diese auch in den Alltag und für die Arbeit übertragen könne. Beeindruckende Bilder von der Besteigung des Eiger oder die Aufnahmen aus der Arktis zogen die Besucher in ihren Bann. Staunend lauschten sie den Ausführungen Ulrichs, als er von den Begegnungen mit Eisbären berichtete und die Zuhörer bei einer Filmeinspielung nachvollziehen konnten, wie nahe die Eisbären, die größten Landraubtiere, dem Referenten bei seiner Reise gekommen waren. Die Bilder und Schilderungen Ulrichs beeindruckten alle im Reitstadel. Ulrich erhielt zum Abschluss seines Vortrags einen Essenskorb mit Neumarkter Spezialitäten, garantiert „ohne Seehundfleisch“ meinte das Stadtoberhaupt in Anspielung auf die im Vortrag erwähnte Tatsache, dass Ulrich und sein norwegischer Begleiter bei der Tour im Eis drei Wochen lang ohne Proviant auskommen mussten und sich daher von Seehundfleisch ernährt hatten. Ulrich trug sich auch ins Goldene Buch der Stadt Neumarkt ein.

Zusammen mit Vera Finn, der Vorsitzenden der Freiwilligenagentur Neumarkt überreichte Oberbürgermeister Thumann dann im Anschluss die Auszeichnung „Stille Helden 2014“ an Maria Kürzinger, Bernhard Fink und die Selbsthilfegruppe „Strohhalm“. Maria Kürzinger engagiert sich bereits seit 1982 beim Missionskreis Neumarkt, wo sie hilft, Kleiderspenden, Schuhe, Bettwäsche usw. zu sammeln, zu Paketen zu schnüren und an Bedürftige nach Afrika und Brasilien zu versenden. Bernhard Fink weist ein vielfältiges, soziales und gesellschaftliches Engagement auf. So pflegt er nicht nur seine demenzkranke Mutter seit fünf Jahren und hat vorher schon die Pflege des Vaters bis zu dessen Tod übernommen, er ist auch seit 15 Jahren beim Neumarkter Stadtlauf ehrenamtlich aktiv, Gründungsmitglied beim Dart-Club 1995 und Mitgründer der Abteilung Dart-Sport beim TSV Wolfstein, wo er auch als Schriftführer wirkt. Die Selbsthilfegruppe „Strohhalm“ setzt sich für Menschen nach Schlaganfall und Kopfverletzungen ein. Sie ist im Jahr 2000 gegründet worden und wird von Christine Hartwig geleitet. Vielfältige Aktionen wie etwa die „Brainweek – Internationale Woche des Gehirns“ und regelmäßige Treffen sorgen für einen Austausch und für Hilfestellung unter den Betroffenen.


Neujahrsrede von OB Thumann, Foto Franz Janka

Remember sorgten fu?r die Musik, Foto Franz Janka

Thomas Ulrich berichtet vom Pol, Foto Franz Janka

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